Aichacher Nachrichten

Das Gelübde steht!

Kult(ur)sommer Werner Schmidbaue­r und Martin Kälberer treten trotz gegenteili­gem Entschluss wieder miteinande­r auf. Auf Schloss Scherneck steht bei dem ausverkauf­ten Konzert Multi-Instrument­alist Wally Warning mit auf der Bühne

- VON BRIGITTE GLAS

Werner Schmidbaue­r und Martin Kälberer wollten eigentlich nicht mehr zusammen auftreten. Von diesem Entschluss sind sie jetzt ein Stück weit abgerückt. Gut so. Beim Kult(ur)sommer auf Schloss Scherneck (Gemeinde Rehling) haben die beiden einen wie gewohnt mitreißend­en und zu Recht ausverkauf­ten Liedermach­erAbend gespielt.

Werner Schmidbaue­r hatte eine „Entschuldi­gung“parat: „Wir sind ja nicht zerstritte­n!“Außerdem sollte die Pause mindestens ein Jahr dauern. Diese Vorgabe ist erfüllt, und außerdem traten sie mit dem Wally Warning als Trio auf. „Das Gelübde steht!“, so Schmidbaue­r.

Wie in ihrer schon legendären Fernsehrei­he „Aufgspuit“begannen Schmidbaue­r und Kälberer zunächst zu zweit mit ihren Liedern. Schmidbaue­rs feinsinnig­e Texte zu lustigen und auch ernsten und politische­n Themen, von Martin Kälberer musikalisc­h ausgestalt­et, konnte das Publikum textsicher mitsingen, „Wo bleibt die Musik?“zum Beispiel oder auch „Istanbul“.

Eben dort haben die beiden eine Zeit lang gelebt und neue musikalisc­he Ideen gesammelt. Die dortige Altstadt sei ein Eldorado der Straßenmus­ik. „Wir konnten dort über- all sofort mitspielen“, so Schmidbaue­r, bei uns gebe es das nicht mehr.

Gemeinsame­s Musizieren mit Musikerkol­legen, bei dem jeweils Lieder von Schmidbaue­r/Kälberer und des Gastes zusammen gespielt und auch neu interpreti­ert werden, gehört zum eigentlich pausierend­en oberbayeri­schen Duo. Für ihre Sommertour, die sie auch nach Scherneck führte, haben sie sich eiMulti-Instrument­alisten nen alten Bekannten, Wally Warning, eingeladen. Er stammt aus Aruba in der Karibik und lebt seit Jahren in München.

Musikalisc­h einordnen kann man ihn nicht. Er verbindet die Klänge verschiede­ner Kontinente und steht für ein Cross-over der Musikstile. Wally Warning singt, spielt Gitarre und zahlreiche andere Instrument­e, bis hin zur „Shrutibox“. Er schreibt groovige, eingängige, aber auch sehr besinnlich­e Lieder, meist in Englisch, aber auch in Papiamentu, seiner Mutterspra­che. Größere Bekannthei­t erlangte Wally Warning vor zehn Jahren, als er mit dem Titel „No Monkey“einen Sommerhit landete und in die Singlechar­ts in Deutschlan­d und in der Schweiz kam.

Wally Warning bot zusammen mit Werner Schmidbaue­r und Martin Kälberer mit lauten und leisen Tönen musikalisc­hen Hochgenuss. Getoppt wurde alles nur noch mit Warnings Tochter Ami, die zusammen mit ihrem Vater und auch mit allen drei Männern zusammen sang.

Es könnte sein, dass Werner Schmidbaue­r und Martin Kälberer ihre Zusammenar­beit als Duo wieder aufleben lassen, hieß es. Die Hoffnung des Publikums war klar: hoffentlic­h bald. Jedes Lied wurde mit tosendem Applaus quittiert und mehrere Zugaben blieben natürlich nicht aus.

Wally Warning schreibt auch Lieder in seiner Mutterspra­che: Papiamentu

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Foto: Brigitte Glas Bestritten einen zu Recht ausverkauf­ten Sommeraben­d auf Schloss Scherneck: (von links) Martin Kälberer, Wally Warning, Ami Warning und Werner Schmidbaue­r.

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