Aichacher Nachrichten

Auch ein Kopfsprung bewahrt nicht vor dem Kentern

Das 31. Rehlinger Sautrogren­nen auf der Friedberge­r Ach ist vor allem für die zahlreiche­n Zuschauer eine Riesengaud­i. Von den 16 Teams gehen einige gleich mehrfach unter. Am Ende siegen die Favoriten. Ein Team kommt sogar eigens von einer Hochzeit

- VON JOSEF ABT

Auf das Kommando „Auf die Plätze, fertig, los“stürzen sich am Samstag nacheinand­er 16 Startertea­ms in die Friedberge­r Ach. Nicht in Booten wohlgemerk­t, sondern im Sautrog. Da ist vorprogram­miert, dass der ein oder andere Baden geht. Das Sautrogren­nen des Stammtisch­es Schlemmer lockt auch in der 31. Auflage Hunderte Zuschauer. Ein Team des Fernsehsen­ders a.tv filmt das Spektakel. Der Beitrag wird demnächst zu sehen sein.

Der Teilnehmer­rekord mit 23 Paaren vom vergangene­n Jahr wird diesmal nicht erreicht, doch immerhin 16 Startertea­ms kann Rennleiter Anton Rutka bei perfektem Wetter ab 17 Uhr auf die Strecke schicken – immer im Abstand von drei Minuten. Mancher Trog muss nach der Fahrt gleich zurück zum Start transporti­ert werden und befördert im nächsten Gang ein anderes Team.

Auf Rutkas Signal müssen die Teams zunächst mit einem Spezialham­mer ihre Startnumme­r an den Trog nageln und diesen dann zu Wasser lassen. Beim Einsteigen ist Balance gefragt. Noch am Startplatz kentern zur Gaudi der Zuschauer Marco Bachmeir und Elias Hengster. Letzterer kann auch durch einen Kopfsprung ins Wasser nicht verhindern, dass der Trog versinkt. Triefend nass müssen sich die beiden wieder mühsam in den Trog hieven. Das kostet Zeit. Es bleibt nicht der einzige „Tauchgang“des Duos.

Mit langen Stangen (Staken) werden die Tröge in Bewegung und ins richtige Fahrwasser auf der rund einen Kilometer langen Strecke bis zum Ortseingan­g von Oberach gebracht – hindurch unter mehreren Brücken oder tief hängenden Ästen der Weidenbäum­e und anderem Gestrüpp. Während es die Sieger in gerade mal zwölf Minuten, zehn Sekunden schaffen, braucht das letzte Paar immerhin 29,5 Minuten. Seine Parole heißt klar: Dabeisein ist alles.

An der Mittelstat­ion müssen die Fahrer samt Trog die Ach verlassen. Sie müssen schätzen, wie viele Körner ein Maiskolben in einem Glas hat. Hier können die Starter mit der annähernd richtigen Zahl viel Zeit gutmachen. Rutka sagt dazu: „Mit dieser Sonderaufg­abe sind Rennen schon gewonnen und verloren worden.“Wer arg daneben liegt, bekommt allerdings bis zu 60 Sekunden zusätzlich­e Strafzeit.

Am Abend findet dann die Siegerehru­ng im Rahmen eines kleinen Grillfeste­s in der Maschinenh­alle von Johann Higl statt. Souveräner Sieger ist zum wiederholt­en Male das Duo Thomas Riegl mit Daniel Henle, im vergangene­n Jahr noch Vizemeiste­r. Sie nutzten ihren Heimvortei­l. Die ebenfalls als Favoriten gehandelte­n Andreas Schmidberg­er aus Oberach und Martin Gürtner aus Todtenweis, deren Namen ebenfalls schon öfters auf dem Siegerpoka­l eingravier­t wurden, haben das Nachsehen. Die Zweitplatz­ierten hatten eigens eine Hochzeitsf­eier für ein paar Stunden verlassen, um das Rennen mitzufahre­n. Bei der Siegerehru­ng sind sie deshalb entschuldi­gt und zurück bei der Hochzeit auf dem Tanzparket­t. Auf Rang drei kommen die Sieger des vergangene­n Jahres, Korbinian Bachmeir aus Rehling und Louis Stöckl aus Allmering. Diese drei Teams erhalten unter großem Applaus die Wanderpoka­le überreicht.

Strafzeite­n für schlechte Schätzerge­bnisse

 ?? Fotos: Josef Abt ?? Das ging daneben: Schon beim Einsteigen in den Sautrog kamen Marco Bachmeir und Elias Hengster ins Wanken, Letzterer kippte kopfüber in die Friedberge­r Ach und dann war der Sautrog auch schon unter Wasser. Die vielen Zuschauer an der Rennstreck­e hatten...
Fotos: Josef Abt Das ging daneben: Schon beim Einsteigen in den Sautrog kamen Marco Bachmeir und Elias Hengster ins Wanken, Letzterer kippte kopfüber in die Friedberge­r Ach und dann war der Sautrog auch schon unter Wasser. Die vielen Zuschauer an der Rennstreck­e hatten...
 ??  ?? Ihrer Favoritenr­olle gerecht wurden die Sieger des 31. Rehlinger Sautrogren­nes: (von links) Daniel Henle und sein Partner Thomas Riegl, die Drittplatz­ierten, Louis Stöckl und Korbinian Bachmeir, die letztjähri­gen Sieger.
Ihrer Favoritenr­olle gerecht wurden die Sieger des 31. Rehlinger Sautrogren­nes: (von links) Daniel Henle und sein Partner Thomas Riegl, die Drittplatz­ierten, Louis Stöckl und Korbinian Bachmeir, die letztjähri­gen Sieger.
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Drei Brücken überspanne­n auf der Rennstreck­e die Friedberge­r Ach. Hier hat das ein zige Damenteam, Katrin Limmer und Corinna Haider, das natürliche Hindernis ohne Probleme passiert.

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