Auch ein Kopfsprung bewahrt nicht vor dem Kentern
Das 31. Rehlinger Sautrogrennen auf der Friedberger Ach ist vor allem für die zahlreichen Zuschauer eine Riesengaudi. Von den 16 Teams gehen einige gleich mehrfach unter. Am Ende siegen die Favoriten. Ein Team kommt sogar eigens von einer Hochzeit
Auf das Kommando „Auf die Plätze, fertig, los“stürzen sich am Samstag nacheinander 16 Starterteams in die Friedberger Ach. Nicht in Booten wohlgemerkt, sondern im Sautrog. Da ist vorprogrammiert, dass der ein oder andere Baden geht. Das Sautrogrennen des Stammtisches Schlemmer lockt auch in der 31. Auflage Hunderte Zuschauer. Ein Team des Fernsehsenders a.tv filmt das Spektakel. Der Beitrag wird demnächst zu sehen sein.
Der Teilnehmerrekord mit 23 Paaren vom vergangenen Jahr wird diesmal nicht erreicht, doch immerhin 16 Starterteams kann Rennleiter Anton Rutka bei perfektem Wetter ab 17 Uhr auf die Strecke schicken – immer im Abstand von drei Minuten. Mancher Trog muss nach der Fahrt gleich zurück zum Start transportiert werden und befördert im nächsten Gang ein anderes Team.
Auf Rutkas Signal müssen die Teams zunächst mit einem Spezialhammer ihre Startnummer an den Trog nageln und diesen dann zu Wasser lassen. Beim Einsteigen ist Balance gefragt. Noch am Startplatz kentern zur Gaudi der Zuschauer Marco Bachmeir und Elias Hengster. Letzterer kann auch durch einen Kopfsprung ins Wasser nicht verhindern, dass der Trog versinkt. Triefend nass müssen sich die beiden wieder mühsam in den Trog hieven. Das kostet Zeit. Es bleibt nicht der einzige „Tauchgang“des Duos.
Mit langen Stangen (Staken) werden die Tröge in Bewegung und ins richtige Fahrwasser auf der rund einen Kilometer langen Strecke bis zum Ortseingang von Oberach gebracht – hindurch unter mehreren Brücken oder tief hängenden Ästen der Weidenbäume und anderem Gestrüpp. Während es die Sieger in gerade mal zwölf Minuten, zehn Sekunden schaffen, braucht das letzte Paar immerhin 29,5 Minuten. Seine Parole heißt klar: Dabeisein ist alles.
An der Mittelstation müssen die Fahrer samt Trog die Ach verlassen. Sie müssen schätzen, wie viele Körner ein Maiskolben in einem Glas hat. Hier können die Starter mit der annähernd richtigen Zahl viel Zeit gutmachen. Rutka sagt dazu: „Mit dieser Sonderaufgabe sind Rennen schon gewonnen und verloren worden.“Wer arg daneben liegt, bekommt allerdings bis zu 60 Sekunden zusätzliche Strafzeit.
Am Abend findet dann die Siegerehrung im Rahmen eines kleinen Grillfestes in der Maschinenhalle von Johann Higl statt. Souveräner Sieger ist zum wiederholten Male das Duo Thomas Riegl mit Daniel Henle, im vergangenen Jahr noch Vizemeister. Sie nutzten ihren Heimvorteil. Die ebenfalls als Favoriten gehandelten Andreas Schmidberger aus Oberach und Martin Gürtner aus Todtenweis, deren Namen ebenfalls schon öfters auf dem Siegerpokal eingraviert wurden, haben das Nachsehen. Die Zweitplatzierten hatten eigens eine Hochzeitsfeier für ein paar Stunden verlassen, um das Rennen mitzufahren. Bei der Siegerehrung sind sie deshalb entschuldigt und zurück bei der Hochzeit auf dem Tanzparkett. Auf Rang drei kommen die Sieger des vergangenen Jahres, Korbinian Bachmeir aus Rehling und Louis Stöckl aus Allmering. Diese drei Teams erhalten unter großem Applaus die Wanderpokale überreicht.
Strafzeiten für schlechte Schätzergebnisse