Gestaubt hat es ohne Ende, doch es hat sich gelohnt
Mit 3000 ehrenamtlichen Stunden haben etwa 70 Schiltberger seit Mai 2016 beim Umbau des Kaupp-Anwesens tatkräftig mitgeholfen. Das Gemeinschaftsprojekt Bürgerhaus in dem früheren Gasthaus in der Ortsmitte wird am Samstag nach rund einem Jahr Bauzeit einge
Es war eine Drecksarbeit, aber sie hat sich gelohnt. Rund 3000 Stunden haben ehrenamtliche Helfer in den Umbau des Gebäudekomplexes in Schiltberg gesteckt, in dem auch der ehemalige Gasthof Kaupp war. Vor etwa fünf Jahren hatte die Gemeinde den ganzen Komplex gekauft, um ihn zum Bürgerhaus umzubauen. Knapp eine Million Euro investierte die Kommune dafür. Am Samstag, 29. Juli, wird das Bürgerhaus eingeweiht. Anschließend können die neuen Räume beim Tag der offenen Tür besichtigt werden.
Das komplette Gebäude ist innerhalb von rund einem Jahr auf Vordermann gebracht worden. Etwa im Mai 2016 hätten sie mit den Abbrucharbeiten begonnen, erzählt Peter Kellerer. Der Zweite Bürgermeister begleitete das Projekt Bürgerhaus als „Baukoordinator“und ist noch heute beeindruckt von dem ehrenamtlichen Engagement, mit dem er überrascht wurde.
Von Anfang an verfolgte der Schiltberger Gemeinderat das Ziel, aus dem Gebäude ein Haus für Bürger zu machen. Womit aber niemand gerechnet hatte, war, dass es sich zu einem solchen Gemeinschaftsprojekt entwickeln würde. Vereine, die Pächter der Gaststube, Bürgermeister, Gemeinderäte – jeder
Das Wirtshaus öffnet an zwei Abenden pro Woche
packte mit an und Samstag für Samstag wimmelte es nur so von freiwilligen Helfern auf der Baustelle in der Oberen Ortsstraße.
Vor allem die Abbruch- und Maurerarbeiten hatten die ehrenamtlichen Helfer übernommen, erzählt Baukoordinator Kellerer. Etwa 70 Helfer waren es durchschnittlich, darunter auch fünf Frauen. Sie schlugen unter anderem den Putz von den Wänden ab oder rissen Wände heraus, um zum Beispiel Platz für einen Aufzug und eine behindertengerechte Toilette im Erdgeschoss zu schaffen.
Im Nebengebäude wurde die Wohnung im ersten Stock renoviert und als Unterkunft für die MutterKindund die Maxigruppe eingerichtet. Im Erdgeschoss haben der Burschen- und der Gartenbauverein zusätzliche Räume bekommen.
Zwei Räume sind hier noch frei und Zweiter Bürgermeister Kellerer hat eine Wunschvorstellung, wie die genutzt werden könnten. Er hofft, dass dort eine Metzgerei eine Filiale einrichten wird. Die Metzgerei, die früher in dem Nebengebäude war, habe mit ihrer heißen Theke einen guten Umsatz gemacht, sagt er.
Die alte Holztreppe in den ersten Stock, in dem der Schützenverein Immergrün seine Heimat hat, ist im Zuge der Sanierungsarbeiten verschwunden. Heute führt eine mit Steinplatten belegte Betontreppe ins obere Geschoss und der Schützenverein hat im Erdgeschoss eine eigene Eingangstür bekommen. Die Schützen waren einer der Vereine, die sich bei den Umbauarbeiten ehrenamtlich engagierten. Vorsitzender Alois Eberl erzählt, warum: „Wir waren dankbar, dass die Gemeinde uns hier eine dauerhafte Bleibe geschaffen hat.“Bei einem Verkauf des Gebäudes zum Beispiel an einen Investor hätte der Verein seine Heimat verloren. Auf die Umbauarbeiten angesprochen, fällt Eberl spontan ein: „Gestaubt hat es ohne Ende.“Wahrscheinlich im kommenden Jahr stehen für den Verein selbst größere Arbeiten an. Dann sollen die Räume im ersten Stock um- und ausgebaut und zehn neue Schießstände eingebaut werden. Die Kostenschätzung liegt bei 100 000 Euro.
Die ehemalige Gaststätte Kaupp haben seit rund zwei Jahren Christoph Schmidmeir und Gerhard Jung gepachtet. Jeden Donnerstag und Freitag ist die Wirtschaft ab 18 Uhr geöffnet. Seit dem Umbau ist die Küche nicht nur größer geworden. Die Gemeinde investierte auch in eine moderne Ausstattung für den Gastronomiebetrieb.
Insgesamt knapp eine Million Euro hat die Gemeinde in das Projekt Bürgerhaus gesteckt. Ohne den ehrenamtlichen Einsatz wären es sicher 100 000 Euro mehr gewesen, ist Bürgermeister Josef Schreier überzeugt. Das so eingesparte Geld nutzte die Gemeinde für die Pflasterung des Innenhofes. Arbeiten, die ohnehin geplant waren – aus finanziellen Gründen aber ursprünglich erst in ein paar Jahren.
Das Bürgerhaus in Schiltberg wird am Samstag, 29. Juli, um 17 Uhr von Pater Markus Szymula ein geweiht. Ab 16.30 Uhr hat der Schüt zenverein seine Schießanlage geöffnet und bietet öffentliches Schnupper schießen. Ab 17.30 Uhr sorgt der Bur schenverein beim Sommerfest für Be wirtung. Beim „Tag der offenen Tür“kann das Bürgerhaus besichtigt werden.