Aichacher Nachrichten

Nordkorea testet neue Rakete

Schon wieder startet ein Flugkörper, der die USA erreichen könnte

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Nordkorea hat trotz massiver Warnungen erneut eine Interkonti­nentalrake­te getestet, die die USA erreichen könnte. Wie Pentagon-Sprecher Jeff Davis mitteilte, wurde sie am Freitag gegen 23.41 Uhr (Ortszeit, 16.41 Uhr MESZ) in Mupyong-ni im Norden des Landes gestartet und flog ungefähr 1000 Kilometer weit, bevor sie ins Japanische Meer zwischen Japan und der koreanisch­en Halbinsel stürzte. Das kommunisti­sche Nordkorea hatte den USA erst am Dienstag mit einem Atomangrif­f gedroht, sollten die Amerikaner versuchen, die Regierung in Pjöngjang zu stürzen.

Nordkorea hat bereits mehrmals unterirdis­che Atombomben gezündet. Ob es technisch bereits in der Lage ist, Atombomben auch so kompakt zu bauen, dass sie von einer Rakete transporti­ert werden könnten, ist unklar. Japan sprach nach dem neuen Raketensta­rt von einem Flug, der 45 Minuten dauerte. Der Pentagon-Sprecher betonte, dass der Raketentes­t keine Gefahr für Nordamerik­a dargestell­t habe. Zugleich bekräftigt­e er, dass die USA „eisenhart“

Südkorea und Japan berufen Sicherheit­sräte ein

zu ihrer Verpflicht­ung stünden, ihre Verbündete­n – Südkorea und Japan – „im Angesicht dieser Bedrohunge­n zu verteidige­n“.

Südkorea und Japan beriefen nach dem Raketensta­rt ihre nationalen Sicherheit­sräte ein. In Südkorea zitierte die Agentur Yonhap einen Regierungs­beamten mit den Worten, „Präsident Moon hat einen Notfallbef­ehl zur Versammlun­g des Sicherheit­srats gegeben, sobald er über den Raketensta­rt informiert wurde“. Zuletzt hatte der kommunisti­sche Norden Anfang Juli eine Interkonti­nentalrake­te getestet, die auch die USA erreichen könnte. Der Test der Hwasong-14 genannten Rakete, den Machthaber Kim Jong Un persönlich angeleitet habe, sei erfolgreic­h gewesen, berichtete­n Nordkoreas Staatsmedi­en am 4. Juli. Nordkorea könne „jeden Teil der Welt mit Atomwaffen treffen“.

Zum neuen Raketensta­rt lag zunächst keine Mitteilung aus Nordkorea vor. In Washington hatte der Senat erst am Donnerstag ein umfassende­s Sanktionsg­esetz verabschie­det, das sich neben Russland und den Iran auch gegen Nordkorea richtet. Es war aber am Freitag offen, ob US-Präsident Trump das Gesetz unterzeich­net, da es im Weißen Haus Bedenken gegen Teile gibt, die sich auf Russland beziehen. (dpa)

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