Augsburger strippt am Ballermann
André Schimmel hat Spaß am Leben. Warum der 29-Jährige dafür gerne ins Fernsehen geht oder sich nackig macht
Die Adresse ist so berühmt wie berüchtigt: Schinkenstraße am Ballermann 6 auf Mallorca. Dort, wo das hemmungslose Partyleben tobt. Sie ist der derzeitige Arbeitsplatz von André Schimmel. Für den 29-Jährigen beginnt der tägliche Job abends um 20 Uhr in einem Klub. Dann macht er sich nackig. Was der Augsburger am Strippen so toll findet und wie er über „Deutschland sucht den Superstar“dazu kam.
Wer gerne Privatfernsehen sieht, kennt André Schimmel vielleicht. Bei der sat.1-Show Newtopia machte der Augsburger mit. Dass die Sendung floppte, dafür konnte der gelernte Koch und Künstler aber nichts. Bei der Schweizer Ausgabe der Bachelorette nahm Schimmel als Anwärter teil, in diesem Jahr probierte er auch in der Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“, kurz DSDS, sein Glück. Ganz überzeugen konnte er mit seiner Stimme nicht. Dafür fiel er den Verantwortlichen der „Sixx Paxx“auf. Deren gut gebaute Tänzer sind mit ihren Stripp-Shows eine Art deutsche Ausgabe der weltbekannten „Chippendales“. Man fragte bei dem DSDS-Kandidaten an. André Schimmel tanzte in Berlin vor und hatte den Job. Seit drei Monaten strippt der Augsburger nun an fünf Abenden die Woche auf Mallorca mit seinen Kollegen vorwiegend vor Touristinnen. Daran hat er wahnsinnig viel Spaß, wie er am Telefon versichert.
„Wenn ich privat feiern gehe, tanze und flirte ich auch mit Frauen. Im Endeffekt mache ich jetzt dasselbe, nur nackt. Und ich verdiene auch noch gutes Geld damit.“Hemmungen, sich nahezu hüllenlos zu zeigen, hat Schimmel nicht. „Das Höchste, was man sieht, ist mein Hintern. Vorne halte ich ein Tuch.“Seine Familie und seine Freunde aus Augsburg stünden komplett hinter ihm. Seine Mutter war schier begeistert. „Na endlich, ich wollte dir schon immer mal sagen, dass das was für dich wäre“, sei ihre Reaktion gewesen. Und wie reagiert das Publikum auf Mallorca auf ihn? „Wenn wir um zwei oder drei Uhr nachts dann Feierabend haben, bildet sich vor dem Klub immer eine Traube von Frauen.“Die würden mit den Tänzern gerne weiterfeiern oder vielleicht noch mehr mit ihnen anstellen. „Wenn ich wollte, könnte ich jeden Abend eine mit nach Hause nehmen. Aber ich bin Löwe. Ich will jagen und nicht die Beute hingelegt bekommen. Das finde ich uninteressant.“Schimmel schlage sich dann lieber mit seinen Kollegen die Nacht um die Ohren. Seine Wohnung in Augsburg hat der 29-Jährige nicht aufgegeben. Sie ist weiterhin sein Rückzugsort. Außerdem befindet sich darin sein Atelier.
Denn Schimmel malt mit Acryl und hat bislang als Künstler sein Geld verdient, wie er erzählt. Doch sein Ziel ist offenkundig, berühmt zu werden. Sonst würde er doch nicht bei so vielen TV-Shows mitmachen... „Nein“, sagt der Augsburger mit Nachdruck. „Mir geht es nicht um Ruhm oder darum, im Mittelpunkt zu stehen.“Er wolle die Menschen einfach unterhalten. Denn das mache ihm am meisten Spaß. „Über das Fernsehen kann ich natürlich am meisten Menschen erreichen.“Schimmel erzählt, wie er schon als Kind für Entertainment sorgte. „Mit sechs Jahren bin ich in Restaurants auf Tische geklettert und habe Heintje gesungen.“Im Schulpausenhof tanzte er Michael Jackson und holt sich Applaus von Mitschülern. Er liebe es, seinen Mitmenschen eine Freude zu bereiten. „Mein Traumjob ist auch Showmoderator.“
Doch vorerst strippt er weiter in der Schinkenstraße. Vielleicht gelingt ihm noch ein weiteres Engagement bei den „Sixx Paxx“in Berlin und er kann mit der Truppe auf Deutschland-Tour gehen. Er habe aber noch mehrere Sachen offen, sagt der 29-Jährige und verkündet, dass er auch bald wieder im Fernsehen zu sehen sein wird.