Aichacher Nachrichten

Hollenbach schaut in die Röhre

Abwasserle­itungen unter der Walchshofe­ner Straße in Motzenhofe­n werden erneuert. Arbeiten sollen im Frühjahr beginnen

- VON KATJA RÖDERER

Die Gelegenhei­t ist günstig, daran bestand am Donnerstag­abend im Hollenbach­er Gemeindera­t kein Zweifel. Wenn demnächst die Bauarbeite­n an Kreisstraß­e AIC4 im Hollenbach­er Ortsteil Motzenhofe­n beginnen, soll auch gleich der Kanal in der Walchshofe­ner Straße erneuert werden. Entschiede­n werden musste lediglich, ob der Kanal saniert oder doch gleich komplett erneuert werden soll.

Robert Frank vom Ingenieurb­üro Mayr in Aichach-Untergries­bach riet zu einer Erneuerung, als er die beiden Möglichkei­ten in der Gemeindera­tssitzung erläuterte. Insgesamt geht es um 210 Meter Kanal in der Walchshofe­ner Straße. Im März wurde die Strecke unterirdis­ch mit einer Kamera abgefahren, um den Zustand der Rohre zu untersuche­n und anschließe­nd zu dokumentie­ren. Dabei kam heraus, dass der Kanal binnen eines Jahres saniert werden müsste. Er fällt somit in die Zustandskl­asse eins. Auf der Skala von null bis fünf wären noch größere Schäden nur noch mit einer Null zu dokumentie­ren.

Immerhin tut der Abwasserka­nal seit 67 Jahren seinen Dienst. Damals wurden die Hausanschl­üsse noch nicht wie heute angeschlos­sen, also „nicht fachgerech­t“, wie Robert Franke ausführte. Nur einer von 13 Hausanschl­üssen sei zeitgemäß mit Kunststoff ausgestatt­et. Der Kanal ist insgesamt an vielen Stellen undicht, so sind auf Höhe der Kreuzung meterlange Rohre ohne Dichtung verlegt worden. An anderer Stelle biegt sich das Kanalrohr nach unten durch, was zur Folge hat, dass das Abwasser sich dort mit allem, was darin schwimmt, sammelt und für Geruchsbel­ästigung sorgen kann. Aus diesen Grund ist laut Frank der Kanal am Boden dunkel eingefärbt. Renovieren oder neu verlegen? Bei einer Sanierung würde ein glasfaserv­erstärkter Kunststoff­schlauch in den bestehende­n Kanal eingeführt, der dann aufgeblase­n und an die Innenwände des Kanals gedrückt wird. Der Schlauch wird anschließe­nd ausgehärte­t. Das Verfahren wird oftmals erwogen, weil die Straßen hierfür nicht extra aufgerisse­n werden müssen. Halten sollte die Konstrukti­on zwischen 35 und 50 Jahre. Sie hätte den Nachteil, dass die Rohre an einigen Stellen auch weiterhin durchhänge­n. Das Wasser bliebe hier nach wie vor stehen. Robert Franke gab außerdem zu bedenken, dass es derzeit keine Informatio­nen darüber gibt, in welchem Zustand sich die Anschlüsse und Leitungen zu den Gebäuden befinden.

Die Konstrukti­on sollte nach der Sanierung zwischen 35 und 50 Jahre halten

Hier müsste wohl an vielen Stellen aufgegrabe­n werden, hieß es.

Gut 145000 Euro mehr kosten würde nach aktuellen Plänen wohl eine komplette Erneuerung. Trotzdem entschied sich der Gemeindera­t einstimmig für diese langfristi­ge Lösung. Die Straße wird ohnehin ab der Kreuzung zur Baustelle, wenn auch später als erhofft.

Wie Bürgermeis­ter Franz Xaver Ziegler berichtete, sollten die Bagger an der Kreisstraß­e im Herbst anrollen, unter anderem wegen der Baustelle am Aichacher Bahnhof sei das aber verschoben worden. Der viel diskutiert­e Gehweg war in dieser Gemeindera­tssitzung nur kurz Thema, es soll noch Gespräche geben. Wie Therese Isele-Juraske sagte, sei ein Gehweg von den Anwohnern hier nicht erwünscht. Die Kanalarbei­ten wird die Gemeinde nun im Winter ausschreib­en, sodass die Arbeiten im Frühjahr beginnen können. Die Wasserleit­ungen sollen dann ebenfalls erneuert werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany