Breite Zustimmung zur Tarifreform
Aichach-Friedberg segnet das neue Preisgefüge im Augsburger Verkehrsverbund ab. Es gibt aber auch Kritik, denn einigen Kreisräten geht die Reform nicht weit genug. Was sonst noch beschlossen wurde
Die Tarifreform für den Augsburger Verkehrsverbund ist jetzt auf dem Weg. Als letztes der beteiligten politischen Gremien sagte der Kreistag AichachFriedberg mit 40 gegen 14 Stimmen Ja zu den Veränderungen, die zum Jahresanfang 2018 in Kraft treten sollen. Wesentliche Ziele sollen eine Vereinfachung der Fahrpreise und eine dauerhafte Sicherung der Einnahmen sein (wir berichteten). Ablehnung gab es von Grünen, Unabhängigen, ÖDP und Teilen der Freien Wähler, denen die Reform nicht weit genug geht und die ökologische und soziale Komponenten vermissen. Weitere Themen der Kreistagssitzung waren: Vinzenz Pallotti Schule Einen Entwurf für das Raumprogramm der neuen Vinzenz-Pallotti-Schule der Kreistag verabschiedet. Der Ersatzbau für das marode Haus in Friedberg, das nur noch bis 2022 genutzt werden kann, soll rund 3000 Quadratmeter Hauptnutzfläche aufweisen – 200 mehr als bisher. Außerdem soll ein Raum für die Schulsozialarbeit eingerichtet werden, der jedoch nicht förderfähig ist. Offen ist derzeit noch die Frage nach der Größe der Sportanlagen; hier ist eine Bedarfsanalyse für alle Schulen des Landkreises im Friedberger Stadtgebiet nötig. Die Regierung von Schwaben hält den Bau einer Doppelturnhalle für gerechtfertigt. Die Grünen scheiterten mit ihrer Forderung, eine inklusive Ausrichtung der neuen Schule festzuschreiben. Landrat Klaus Metzger (CSU) sagte, dass darüber nicht der Kreistag, sondern das Kultusministerium entscheide. Gymnasium Mering Rund 2,5 Mil- lionen Euro soll die Aufstockung der Mensa am Meringer Gymnasium kosten; durch die Rückkehr zum G 9 sind dort zusätzliche Räume nötig. Der Kreistag stimmte dem Vorhaben zu. Landrat Metzger betonte aber, dass der Kreis den Freistaat nicht aus seiner Pflicht entlassen werde. Im Rahmen des Konnexitätsprinzips soll die Staatsregierung die Kosten übernehmen, die durch ihre Beschlüsse den Kommunen entstehen. Straßenbau I Die Kreisstraße AIC 12 zwischen Mering und Unterbergen soll als Unfallschwerpunkt im Landkreis-Süden entschärft werden. Der Kreistag beschloss jetzt den Ausbau vom Ortsausgang Unterbergen bis zur Kreuzung mit der Gemeindeverbindungsstraße zur Lechstaustufe 23, wo ein Kreisverkehr entstehen soll. Auch ein Gehund Radweg soll im Zuge der Maßhat nahme entstehen. Zwei Millionen Euro zuzüglich des Grunderwerbs sind dafür nötig. Straßenbreite und Kurvenradien bleiben unter den staatlichen Richtlinien, dennoch kritisierten die Grünen den Ausbau als „Rennstrecke“und lehnten das Projekt ab. Merchings Bürgermeister Martin Walch trug noch einmal die Bedenken aus seiner Gemeinde vor. So wehren sich die Landwirte gegen das Vorhaben, die südlich des künftigen Kreisverkehrs gelegene Zufahrtsstraße zu den Äckern zu sperren. Dadurch müssten sie Umwege in Kauf nehmen.
Die Schmiechener Ortsdurchfahrt im Zuge der Kreisstraße AIC 17 soll nächstes Jahr ausgebaut wurden. Dafür gab es ein einstimmiges Votum des Kreistags. Die Gesamtmaßnahme kostet 1,6 Millionen Euro, davon muss die Gemeinde Schmiechen rund 450000 Euro übernehmen.