Der Deutsche Herbst 1977 und die Entführung der Landshut
Sechs Wochen lang hielt eine Terrorwel le der Roten Armee Fraktion (RAF) die Bundesrepublik im Herbst 1977 in Atem. Diese Zeit ging als „Deutscher Herbst“in die Geschichte ein. Hier die einschneidendsten Ereignisse im Überblick.
5. September Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer wird in Köln von einem RAF Kommando entführt. Schleyers Fahrer und drei Leibwäch ter sterben im Kugelhagel. Die Entfüh rer drohen mit der Ermordung Schleyers, falls nicht elf RAF Häftlinge freigelassen und an einen Ort ihrer Wahl ausgeflogen würden. Die Bundes regierung unter Kanzler Helmut Schmidt lehnt ab.
13. Oktober Vier palästinensische Terroristen kapern die Lufthansa Maschine „Landshut“. Die Boeing 737 ist mit 91 Menschen an Bord auf dem Weg von Mallorca nach Frankfurt, als sie entführt wird. Es folgt ein Irrflug durch Europa und Afrika. Die Terroris ten fordern die Freilassung von in haftierten RAF Mitgliedern und 15 Mil lionen US Dollar. Sie drohen mit der Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten und aller Passagiere. Der über 9000 Kilometer lange Irrflug endet am 17. Oktober in Mogadischu (Soma
lia). Am Tag zuvor hatten die Terroristen in Aden (Jemen) den Flugkapitän er schossen.
18. Oktober Die Anti Terror Einheit GSG 9 stürmt die „Landshut“in Mogadischu und befreit die Geiseln unversehrt. Bei der Aktion werden drei Terroristen getötet. Wenige Stun den danach töten sich die RAF Häft linge Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan Carl Raspe in Stuttgart Stammheim selbst.
19. Oktober Schleyers Leiche wird mit mehreren Kopfschüssen im Kofferraum eines Autos in Mülhausen (Elsass) gefunden. (dpa, AZ)