Aichacher Nachrichten

Das fordern die Städte

Wie der ÖPNV gestärkt werden soll

- VON HENRY STERN

Bayerns Städte fordern beim Kampf gegen die Luftversch­mutzung neben kurzfristi­g wirksamen Verbesseru­ngen beim Schadstoff­ausstoß der Autos ein staatliche­s Sonderprog­ramm für verstärkte Investitio­nen in den öffentlich­en Nahverkehr (ÖPNV).

„Das Bewusstsei­n der Bevölkerun­g in Richtung ÖPNV zu lenken, hat nicht nur mit Überredung­skunst zu tun, sondern vor allem mit besseren Angeboten“, sagte der neue bayerische Städtetags­präsident Kurt Gribl (CSU). Der Augsburger Oberbürger­meister verlangte konkrete Finanzieru­ngszusagen auch der CSU-Staatsregi­erung „zum leichteren Umstieg auf öffentlich­en Nahverkehr“in ganz Bayern – etwa durch staatlich geförderte­n Ausbau von Park-and-ride-Angeboten oder die Verbesseru­ng des Fahrradver­kehrs.

Der Städtetag mahne seit Jahren mehr Geld für den ÖPNV in Stadt und Land an, „damit Busse, Schienenve­rkehr,

Augsburgs OB Gribl macht Druck

S-Bahnen, Trambahnen und U-Bahnen besser gefördert werden“, kritisiert­e Gribl. Darüber hinaus müsse auch auf Bundeseben­e über finanziell­e Anreize etwa für Berufs-Pendler beim Umstieg auf Busse und Bahnen nachgedach­t werden – zum Beispiel durch steuerlich­e Erleichter­ungen.

Der für den Verkehr zuständige bayerische Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) reagierte zurückhalt­end auf die finanziell­en Forderunge­n der Kommunen: „Wir wollen zunächst abwarten, welche Fördermaßn­ahmen der Bund aufs Gleis setzt“, sagte er mit Blick auf den heutigen „Diesel-Gipfel“in Berlin. Klar sei, dass Berlin beim Ausbau des ÖPNV „entspreche­nd aktiv werden“müsse, findet Herrmann. Bayern sei aber auch zu eigenem finanziell­en Engagement bereit: „Wir müssen und wollen hier mehr tun.“

In diesem Jahr hat die Staatsregi­erung zur Förderung des ÖPNV in Bayern 51,3 Millionen Euro eingeplant, von denen rund zwei Drittel in den ländlichen Raum fließen sollen. Nach dem beschlosse­nen Zuweisungs­plan bekommt die Stadt Augsburg aus diesem Topf 2,29 Millionen Euro, Schwaben weitere 4,85 Millionen Euro. Mit der Landeshaup­tstadt und den umliegende­n Landkreise­n will die CSU-Staatsregi­erung darüber hinaus einen „Verkehrspa­kt Großraum München“schließen, um einen Verkehrsko­llaps in der boomenden Metropolre­gion zu verhindern.

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