Aichacher Nachrichten

Katastroph­enwarnung übers Smartphone

Zahlreiche Städte und Gemeinden verschicke­n bereits Hinweise auf Unglücksfä­lle wie Großbrände oder Blindgänge­rfunde auf Handys. Augsburg will nach mehreren Verzögerun­gen nachziehen

- VON STEFAN KROG

Bürger im Großraum Augsburg sollen bei Katastroph­enfällen künftig via Smartphone von der Feuerwehr gewarnt und informiert werden. Voraussich­tlich im Herbst soll die Leitstelle der Feuerwehr ein Programm des Bundesamte­s für Bevölkerun­gsschutz und Katastroph­enhilfe bekommen, so Katastroph­enschutzre­ferent Dirk Wurm (SPD). Geplant ist die Einführung einer Smartphone-Anwendung (App) seit Jahren, verzögerte sich aber aufgrund von Kosten und internen Abstimmung­en. Beim Amoklauf in München vor einem guten Jahr nutzten 250 000 Menschen in der dortigen Region die App „Katwarn“, als die Feuerwehr Verhaltens­hinweise der Polizei veröffentl­ichte.

Bürger werden in der App einstellen können, für welche Orte sie Warnungen erhalten möchten. Unabhängig davon kann man auch Meldungen für den aktuellen Aufenthalt­sort bekommen. Neben Warnungen der Leitstelle – vom Chemieunfa­ll über den Großbrand bis hin zum Blindgänge­rfund – kommen auch Hinweise des Deut- schen Wetterdien­stes und Hochwasser­nachrichte­ndienstes aufs Handy. Augsburg wird die App NINA im Rahmen eines geförderte­n Bund-Länder-Projekts zwei Jahre lang kostenlos nützen dürfen. Der des Freistaat Bayern möchte mit dem Programm sicherstel­len, dass es landesweit ein einheitlic­hes System gibt, nachdem immer mehr Städte und Landkreise sich ein solches System zulegen möchten. Im Anschluss daran wollen die Stadt sowie die Landkreise Augsburg, AichachFri­edberg, Dillingen und DonauRies, die im Bereich der Augsburger Leitstelle liegen, entscheide­n, welche Variante der App sie haben möchten. Die Kosten lägen je nach

Bislang kann die Stadt nur über Sirenen warnen

Version bei mehreren tausend Euro pro Jahr. Schon bevor das BundLänder-Programm im April bekannt wurde, hatten sich die Kreise darauf geeinigt, der Leitstelle Zugang zu einer App zu verschaffe­n.

Bislang kann die Stadt im Katastroph­enfall nur ihre Sirenen anwerfen. Sie wurden nach dem Pfingsthoc­hwasser 1999 auf rund 50 Gebäuden installier­t, nachdem sie zehn Jahre vorher nach dem Ende des Kalten Krieges abgebaut worden waren. Bürger sollten im Fall eines Sirenenton­s das Radio anmachen.

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Foto: Rolf Vennenbern­d, dpa Die Augsburger sollen voraussich­tlich ab dem Herbst über ihre Smartphone­s vor Katastroph­en wie Hochwasser gewarnt wer den.
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Foto: Julian Stratensch­ulte, dpa Auch Unwetterwa­rnungen können über die Smartphone App empfangen wer den.

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