Großes Holznasslager
Auch für Private und Kommunen
Die Staatsforsten haben ihre Nasslagerkapazität am Platz Stillern (Gemeinde Penzing) im Forstbetrieb Landsberg erhöht. Von der Erweiterung profitiert in Krisenzeiten nicht nur der Staatsforst, sondern auch private und kommunale Waldbesitzer. Der Staatsforst im Wittelsbacher Land wird größtenteils durch den Forstbetrieb Landsberg bewirtschaftet.
Zwei Jahre haben die Planungen und Bauzeit gedauert, nun ist der neue, südwestlich vom Ammersee gelegene Nasslagerplatz fertiggestellt. Kosten: 800 000 Euro. 100 000 Kubikmeter Holz können dort laut einer Mitteilung auf einer Fläche von einem Hektar ohne Qualitätsverlust für bis zu fünf Jahre eingelagert werden. „Die Bayerischen Staatsforsten haben nach den letzten großen Sturmereignissen die richtigen Schlüsse gezogen und ein Nasslagerkonzept erarbeitet“, sagte Forstminister Helmut Brunner bei der Eröffnung. Auf den über ganz Bayern verteilten Plätzen kann nach größeren Stürmen und Katastrophen im Wald das anfallende Holz eingelagert und bewässert werden. Die bisherige Lagerkapazität von 1,4 Millionen Festmeter Rundholz soll bis 2020 auf zwei Millionen erhöht werden. Zum Vergleich: Die jährliche Holzernte der Staatsforsten liegt bei fünf Millionen Festmeter. Das Konzept sieht vor, dass auch Holz von kommunalen oder privaten Wäldern in Stillern eingelagert werden kann.
So kann nicht nur die Qualität des Holzes erhalten werden. „Wir entlasten damit auch die Märkte“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Staatsforsten, Martin Neumeyer, „und verhindern so einen Preiseinbruch beim Frischholz, wie er früher nach Stürmen üblich war.“Nach Niklas, dem letzten großen Sturm im Jahr 2015, habe dies bereits sehr gut funktioniert, so Neumeyer. Durch schnelle Abfuhr des Schadholzes aus dem Wald wird zudem die Ausbreitung des Borkenkäfers erschwert. Auf den Einsatz chemischer Schutzmittel kann verzichtet werden. Das Wasser verhindert auf natürlichem Wege die Vermehrung von Schadinsekten und Pilzen. In Stillern liegt die maximale Wasserförderung und -versickerung bei 130 Liter pro Sekunde. (AN, cli)