Der Trainer fordert mehr Kampfgeist
Bei Türkspor Augsburg stehen heute Abend hinter einigen Aindlinger Spielern Fragezeichen. Simon Fischer ist zwei Partien gesperrt. Zwei andere dürfen auf einen Einsatz hoffen
0:3 stand es bereits vor der Pause, 0:4 wenig später. Während der 1:4-Heimniederlage des TSV Aindling gegen den FV Illertissen II war es nicht verwunderlich, dass sich mit Josef Kigle ein Funktionär (für kurze Zeit) in Sarkasmus flüchtete: „Das einzig Gute ist, dass wir nicht Letzter werden können.“Immerhin hatte der TSV schon vor der Partie drei Punkte auf dem Konto. Sollte die Mannschaft freilich weiter so auftreten wie am vergangenen Sonntag, dann besteht durchaus die Gefahr, dass in Kürze in der Landesliga Südwest mit ihren 17 Teams gleich 16 Konkurrenten vor den Aindlingern rangieren.
Das Team ist schwer angeschlagen, umso ungünstiger, dass ausgerechnet heute die Partie bei Türkspor Augsburg (Anstoß 18.30 Uhr) ansteht. Der Vizemeister hat spätestens mit einem 5:0 in Stätzling klargemacht, dass mit ihm wieder zu rechnen ist.
„Es gab mal eine Zeit, da haben wir ein ganzes Jahr kein Tor aus einer Standardsituation erhalten“, meinte am Sonntagabend Trainer Roland Bahl. Seine Leute kassierten diesmal gleich drei Treffer nach Eckbällen. Diese Schwäche lässt sich wohl kaum erklären. Man mag die Kritik am Team für harsch halten; doch der Kader des Rangachten der Runde 2016/17 hat im Sommer an Qualität eher dazugewonnen. Warum die Mannschaft gleichwohl im Keller der Tabelle steht, gehört ebenfalls zu den großen Fragen, auf die kaum jemand eine plausible Antwort weiß. In der Offensive wurde schon beinahe jede denkbare Variante ausprobiert, die ideale Lösung aber hat sich noch nicht herauskristallisiert.
Heute wird noch einmal Urlauber Patrick Modes fehlen. Simon Fischer muss nach seiner Roten Karte zweimal pausieren. Bei Wolfgang Klar und Christian Wink wird sich erst kurzfristig entscheiden, ob sie mitmachen können. Anton Schöttl hat sich einen Finger ausgekugelt, außerdem sind ein Band und eine Sehne gerissen. Ein Einsatz heute ist undenkbar. Anders stellt sich die Lage bei Thomas Kubina und Alexander Lammer dar, die heute wieder zum Kader gehören werden.
Für Bahl ist klar, worauf es heute trotz der schwierigen Ausgangslage ankommen wird: „Wir müssen fighten, wir müssen kämpfen. Das war das, was uns im Herbst stark gemacht hat, nicht weil wir eine starke Mannschaft waren.“
Gestiegene Erwartungshaltung führt zu Angst und Fehlern
Nun sieht er die gestiegene Erwartungshaltung ans Team als Hürde an; das führe zu Angst und Fehlern. „Wir müssen auf den Boden zurückkehren“, so seine Forderung im Abstiegskampf, der früher begonnen hat, als es jemand befürchtet hätte: „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand.“Diese Situation freilich muss nicht gleich die nächste Niederlage zur Folge haben, wenn man die vom Coach geforderte Mentalität an den Tag legt.