Ein Meringer wird Strasserwirt
Gersthofen entscheidet sich für Brauerei Kühbach als Pächter und Christian Baumüller als Wirt. Wie es mit dem Andechser weitergeht
Der neue Pächter des Traditionsgasthofs Strasser in Gersthofen steht fest: Der Zuschlag ging an die Brauerei Kühbach, die wiederum mit dem Meringer Gastronomen Christian Baumüller zusammenarbeitet. Als Termin der Wiedereröffnung steuern die neuen Pächter den 1. Oktober an. Doch Baumüller denkt nicht daran, sein seit 17 Jahren in Mering bestehendes Lokal Andechser zu schließen. „Aus Mering bringt mich niemand weg“, sagt er.
Der bisherige Pächter des Gasthofs Strasser, die Betriebsgesellschaft ST Gastro GmbH, meldete ziemlich genau zwei Jahre nach der Wiedereröffnung im Mai 2017 Insolvenz an. Seitdem war das Gasthaus geschlossen. In einer nicht öffentlichen Sitzung hat sich nun der Gersthofer Stadtrat unter mehreren Bewerbern für die Brauerei Kühbach entschieden. „Wir haben schon bei der vorigen Ausschreibung im Jahr 2013 mitgeboten, allerdings ging der Zuschlag damals an Stransky und Treutler“, erklärt BrauereiGeschäftsführer Umberto Freiherr von Beck-Peccoz. Auch wenn für eine Bewerbung nur rund drei Wochen zur Verfügung gestanden hätten, habe man sofort den Hut in den Ring geworfen. Sein Unternehmen pflegt ein Zwischenpacht-Modell. Beck-Peccoz: „Wir arbeiten mit Christian Baumüller zusammen, einem sehr erfahrenen Gastronomen.“Baumüller bietet beim Andechser Speisen mit regionaler Ausrichtung und Herkunft an. „Wir sind vor vielen Jahren über die Aktion ,Spezialitätenwirte im Wittelsbacher Land‘ zusammengekommen“, so Beck-Peccoz weiter.
Geführt werden soll der Strasser künftig als „klassisches Wirtshaus für jedermann mit guter bayerischer Küche ohne große Verkünstelung“. Allerdings schweben dem Brauereichef und dem Wirt auch mediterrane Anklänge vor, wie Fischgerichte, aber auch vegetarische Speisen. „Entscheidend sind die guten Zutaten.“In dieser Hinsicht brauche Christian Baumüller an seiner bisher im Meringer Andechser angebotenen Speisekarte wenig zu ändern. Baumüller erklärte gegenüber unserer Zeitung, dass der Name Strasser beibehalten werde.
Der Kühbacher Brauereichef sieht im Gasthof Strasser „von der Größe und Ausrichtung her ein Traumobjekt im Wachstumsbereich, wo wir bisher nicht zum Zuge gekommen sind“. Die Brauerei Kühbach hat nach Angaben des Geschäftsführers 20 eigene Objekte im Eigentum. Zusätzlich besteht eine Zusammenarbeit mit insgesamt 350 Gastronomen. Das Zwischenpachtmodell läuft Umberto von BeckPeccoz zufolge auch in der Friedberger Stadthalle sowie in der Paartalhalle in Kissing.
Christian Baumüller traut sich die Doppelbelastung „auf jeden Fall zu“. „Das ist eine reine organisatorische Sache, die stemmen mein Team und ich ganz sicher“, ist der Wirt überzeugt. Dass er zwei Großprojekte gleichzeitig bewältigen kann, hat er in der Vergangenheit bereits bewiesen. Der in Mering neu gestartete Paradise Beach, die Freiluftveranstaltung auf dem Marktplatz, legte nur heuer eine Pause ein. „Für nächstes Jahr sind Daniel Albinger von der Augsburger mamo lounge und ich schon in den Planungen“, verrät Baumüller.