Aichacher Nachrichten

Lockere Regeln für neues Bauland

Der Freistaat will die Ausweisung von Baugebiete­n vereinfach­en. Der Pöttmeser Bauamtslei­ter rät jedoch abzuwarten

-

Der Bedarf an neuem Wohnraum ist groß. Nun sollen gelockerte Vorgaben dafür sorgen, dass schneller neues Bauland ausgewiese­n wird. Stefan Wolf, Leiter des Pöttmeser Bauamtes, stellte die Novelle des Bauplanung­srechts am Dienstag in der Sitzung des Bauausschu­sses vor. Demnach können Gemeinden für Flächen bis zu 10000 Quadratmet­ern ein Baugebiet schaffen, wenn es an ein Siedlungsg­ebiet angebunden ist. Dafür muss, anders als bisher, der Flächennut­zungsplan nicht geändert werden. Auch Ausgleichs­flächen sind nicht nötig. Die Neuregelun­g ist Wolf zufolge bis Ende 2019 befristet.

Wolf riet dem Ausschuss, zunächst abzuwarten. Auf Nachfrage sagte er am Mittwoch: „Ich möchte nicht die erste Gemeinde sein, die so was macht.“Die Novelle sei noch nicht fertig, klare Ausführung­en fehlten noch. So müsse die Gemeinde künftig öffentlich­e Auslegunge­n nicht nur im Rathaus, sondern auch auf einer Internetse­ite des Freistaats machen. Diese Internetse­ite gebe es aber noch gar nicht.

Bislang war im Dachgescho­ss des Pöttmeser Ärztehause­s, das derzeit gebaut wird, eine Wohnung geplant. Nun soll auch dort eine Arztpraxis entstehen. Der Ausschuss genehmigte die Tektur.

Die Deutsche Telekom baut derzeit das Glasfasern­etz in Pöttmes aus. Dazu muss sie drei Multifunkt­ionskästen aufstellen, die jeweils 1,80 Meter breit, anderthalb Meter hoch und 50 Zentimeter tief sind. Die Telekom wollte sie auf dem Marktplatz, an der Schwedenst­raße und beim Gasthof Ochsnwirt aufstellen. An der Schwedenst­raße hätte der Kasten laut Wolf eine Zufahrt blockiert. Beim Ochsnwirt wäre der Gehweg so eng geworden, dass keine Kinderwage­n mehr durchgekom­men wären. Der Ausschuss lehnte alle drei Standorte ab und schlug Alternativ­en vor.

Nach der Badesaison in diesem Jahr wird die Zufahrt zum Mandlachse­e asphaltier­t.

Drei Mal hatten die Kühnhausen­er alleine im vergangene­n Jahr mit massivem Regen zu kämpfen. Damit das Wasser besser abfließt, war an den Einbau einer Querrinne gedacht. Stattdesse­n wird nun Stefan Wolf zufolge ein Rohr durch einen Feldweg hinter dem Feuerwehrh­aus gebaut.

Rund 45 Hektar ist der Marktgemei­ndewald Pöttmes groß. Zwei Vertreter des Amtes für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten (AELF) stellten das neue Forstbetri­ebsgutacht­en vor. Es ist auf 20 Jahre ausgelegt und regelt unter anderem, wie viel Holz eingeschla­gen werden darf und welche neuen Baumarten angepflanz­t werden sollen.

Gemeinden können nun für Flächen bis 10 000 Quadratmet­ern ein Baugebiet schaffen

Wenn die Bankette in der Marktgemei­nde abgeschobe­n werden, fällt dabei Material an, das entsorgt werden muss. Wolf teilte mit, dass die Entsorgung sehr teuer ist, weil das Material stark belastet ist: sei es durch Reifenabri­eb, Autoabgase oder Stoffe im Asphalt.

Der Bauhof bekommt einen Thermocont­ainer. In dem Kanister, der auf einem Unimog montiert wird, bleibt Asphalt länger heiß. Laut Wolf sind solche Kanister beim Bau von Staatsstra­ßen inzwischen vorgeschri­eben. (nsi)

Newspapers in German

Newspapers from Germany