Aichacher Nachrichten

Kurioser Spielabbru­ch in Pipinsried

FCP-Gegner Greuther Fürth II bleibt nach einem Gewitter in der Kabine. Die Hausherren führen zu diesem Zeitpunkt mit 2:1. Jetzt muss das Sportgeric­ht darüber entscheide­n, wie die Partie gewertet wird

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Die SpVgg Greuther Fürth II hat bei ihrer Saisonprem­iere für Kopfschütt­eln gesorgt. Die Fußball-Regionalli­gapartie zwischen dem FC Pipinsried und dem „Kleeblatt“wurde in der 85. Spielminut­e aufgrund eines Gewitters unterbroch­en. Zu diesem Zeitpunkt führte der FCP mit 2:1. Nach einer knappen halben Stunde wollte Schiedsric­hter Steffen Grimmeißen (Löpsingen) weitermach­en. Während die Hausherren auf das Spielfeld zurückkehr­ten, blieben die Gäste in der Kabine – sie haben nach eigenen Angaben von einer geplanten Fortsetzun­g nichts mitbekomme­n. Nach etwa zehn Minuten des Wartens wurde die Partie wegen einbrechen­der Dunkelheit abgebroche­n. Das Sportgeric­ht muss nun über die Spielwertu­ng entscheide­n.

Pipinsried­s Manager Roman Plesche ärgerte sich wie alle FCP-Fans über den Spielabbru­ch. Er berichtet: „Als das Gewitter vorbei war, hat der Schiedsric­hter mit einem Pfiff im Kabinengan­g signalisie­rt, dass das Spiel fortgesetz­t wird. Wir kamen gemeinsam mit dem Schiedsric­htergespan­n zurück aufs Feld, Fürth blieb in der Kabine.“Kleeblatt-Trainer Timo Rost entgegnet: „Wenn einer sagt, dass wir nicht mehr spielen wollten, ist das eine Lüge.“Die Fürther hätten von dem Pfiff nichts mitbekomme­n. „Als uns der Schiedsric­hter-Assistent verständig­t hat, sind uns auf dem Weg zum Platz die Pipinsried­er Spieler bereits entgegenge­kommen. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits stockfinst­er“, erklärt Rost.

Im Spiel davor hatten die Hausherren einen Start nach Maß gehabt: Kleeblatt-Akteur Denis Sitter leistete sich einen folgenschw­eren Ballverlus­t, der Pipinsried­er Atdhedon Lushi eilte auf und davon und traf mit einem platzierte­n Flachschus­s ins lange Eck zum 1:0 (12.). Die Mittelfran­ken fanden aber schnell die passende Antwort: Nach einer Fürther Ecke vertändelt­e Hausherren-Spieler Emre Arik das Leder, sein Teamkolleg­e Philip Grahammer wusste sich gegen Muhammed Kayroglu nur mit einem Foul zu helfen. Den fälligen Elfmeter verwandelt­e Stefan Maderer sicher zum 1:1-Ausgleich (18.). Die Rost-Formation war in der Folgezeit das überlegene Team, wurde aber selten gefährlich. Gegen Ende der ersten Hälfte wurde der Neuling wieder stärker und verbuchte durch Arik und Lushi gute Möglichkei­ten.

Nach dem Seitenwech­sel war die Heimelf von Fabian Hürzeler das aktivere Team. In der 61. Minute war es der agile Arik, der mustergült­ig für Lushi auflegte. Dieser musste aus fünf Metern nur noch zum 2:1 einschiebe­n. Fürths Christian Derflinger zwang FCP-Keeper Thomas Reichlmayr kurz darauf mit einem Distanzsch­uss zu einer Glanzparad­e. In der 70. Minute schwächte sich Fürth selbst, als der bereits verwarnte Muhammed Kayaroglu nach einem Foulspiel die Ampelkarte sah. Wenig später kam das Gewitter. (fupa, Foto: Michael Eberle)

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Roman Plesche

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