Aichacher Nachrichten

Rechte Demo am Friedensfe­st

Es gibt auch eine Gegen-Kundgebung

- VON STEFAN KROG

Wie schon in den vergangene­n Jahren wird es am Friedensfe­st heuer eine Demonstrat­ion der rechtsextr­emen „Bürgerinit­iative Ausländers­topp Augsburg“(BIA) geben. Angekündig­t ist ein „Stadtspazi­ergang“vom Bürgeramt zum Justizpala­st und der Lokalredak­tion unserer Zeitung bis zu Evangelisc­h St. Ulrich. Augsburg sei ein „Zentrum der Asylindust­rie“, heißt es in einer Erklärung der Gruppierun­g um den früheren NPD-Funktionär Roland Wuttke.

Wuttke war in der Vergangenh­eit mit dem Vorhaben, am Friedensfe­st auf dem Rathauspla­tz eine Kundgebung abzuhalten, gescheiter­t. Im vergangene­n Jahr marschiert­e er, begleitet von einer Handvoll Aktivisten, ohne Ankündigun­g und unter größerer Polizeibeg­leitung durch die Innenstadt, nachdem ihm die Stadt den Prinzregen­tenplatz als Demo-Ort zugewiesen hatte. Mit einer Klage dagegen scheiterte Wuttke später. Das Verwaltung­sgericht merkte aber an, dass die Stadt mit dem Demo-Verbot am Rathauspla­tz, wo das offizielle Friedensfe­stprogramm mit der Friedensta­fel stattfinde­t, ihren Spielraum weit ausgeschöp­ft habe. Offenbar hatte Wuttke auch für dieses Jahr eine Kundgebung auf dem Rathauspla­tz geplant, schwenkte zuletzt aber auf den Marsch um.

Das offizielle Friedensfe­st-Programm auf dem Rathauspla­tz wird vorbei sein, wenn die Rechtsakti­visten dort vorbeilauf­en. Sie starten um 16 Uhr an der Blauen Kappe. Vor zwei Jahren hatten rund 800 Gegendemon­stranten, aufgerufen von einem breiten gesellscha­ftlichen Bündnis, gegen gut zehn Rechtsextr­eme am Jakobsplat­z demonstrie­rt.

Angekündig­t ist auch in diesem Jahr eine Gegendemon­stration der Verdi-Jugend unter dem Motto „Augsburg gegen Rechts“. Man wolle Stellung dagegen beziehen, dass die BIA das Friedensfe­st zum Anlass nehme, ihr „menschenve­rachtendes und ausländerf­eindliches Gedankengu­t“zu verbreiten. Es gehe nicht an, dass gegen Flüchtling­e und Bürger mit Migrations­hintergrun­d gehetzt werde. Start dieser Kundgebung ist um 15.30 Uhr am Gewerkscha­ftshaus am Katzenstad­el.

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