Polizei ermittelt gegen Fahrer des Tanklasters
Lastwagen soll schon weit vor Schrobenhausen gebrannt haben. Was für eine Rolle ein Gutachten spielt
Gegen den Fahrer des abgebrannten Tanklastzuges, der vor zwei Wochen mit einer halsbrecherischen Fahrt aus Schrobenhausen hinaus die Stadt vermutlich vor einer Katastrophe bewahrte, wird ermittelt. Das bestätigte auf Nachfrage unserer Zeitung Peter Grießer vom Polizeipräsidium Oberbayern in Ingolstadt.
Es habe sich ein Zeuge gemeldet, der den rauchenden Tanklaster schon weit vor Schrobenhausen gesehen haben will. Nun werde geprüft, ob der Fahrer schon früher hätte bemerkt haben müssen, dass es ein Problem mit seinem Fahrzeug gab, so der Polizeisprecher. Die Frage sei, ob er schon früher hätte anhalten müssen. Die strafrechtliche Verantwortung werde überprüft. Erkenntnisse über das Feuer, dessen Ursachen und wann es ausgebrochen sein könnte, erhoffen sich die Ermittler von einem Gutachten über das Unfallfahrzeug.
Der 49-jährige Lastwagenfahrer hatte vor zwei Wochen seinen brennenden Lastzug, der 35 000 Liter Treibstoff geladen hatte, mitten aus Schrobenhausen hinaus mit Unterstützung der von ihm alarmierten Rettungskräfte auf die Kreisstraße nach Aresing manövriert, wo das Fahrzeug 500 Meter von der nächsten Wohnbebauung abbrannte. In einem mehrstündigen Großeinsatz sicherten Polizei und Rettungskräfte die Brandstelle.
Auf der B 300 sei der linke Hinterreifen seines Lastwagens geplatzt, so damals die Aussage des Fahrers. Er war deshalb von der Bundesstraße in ein Gewerbegebiet an der Ausfahrt SchrobenhausenSüd abgefahren, um den Schaden zu begutachten. Dort merkte der Mann, dass der Reifen brannte.
Anschließend war der 49-Jährige in der Presse als Held gefeiert worden. Jetzt könnte seine Darstellung des Unfalls aber ins Wanken geraten. Der Fahrer sei von den Ermittlungen gegen ihn informiert worden, sagte der Polizeisprecher gegenüber unserer Zeitung. Er habe sich aber bislang nicht dazu geäußert.