Aichacher Nachrichten

Achtung, Geisterrad­ler!

Wenn Radler auf der falschen Seite fahren, ist das auch Radlern ein Grauen. Doch manchmal muss man das tun

- VON MARCUS BÜRZLE Fotos: Anne Wall, Alexander Kaya

Um gleich einmal eine Gesprächsb­asis zu schaffen: Als Radfahrer sind mir Geisterrad­ler ein Dorn im Auge. Manchmal müssen mich Autofahrer bremsen, wenn ich wieder mal grolle: Warum muss der/ die jetzt auf der falschen Seite fahren? Ich höre dann: Na ja, ...

Aber – vielleicht liegt es am Alter – mir ist die Geduld mit Geisterrad­lern ausgegange­n. Vielleicht sind mir zu viele mit und ohne Licht entgegen gekommen. Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken darüber, wie man den Ruf der Radler ramponiert, wenn man gedankenlo­s auf der falschen Seite fährt. Und ganz sicher ist es auch das Gefühl, dass Geisterrad­eln für alle gefährlich ist. Nun aber zum Aber.

Zur Wahrheit gehört auch, dass die meisten Radler eben nicht in der falschen Richtung unterwegs sind. Vom Einzelfall lässt sich nicht auf die Allgemeinh­eit schließen – ein automobile­r Raser erlaubt nicht den Schluss: Alle Autofahrer rasen. Und zur Wahrheit gehört auch, dass Bequemlich­keit nicht der einzige Grund dafür ist, in falscher Richtung Rad zu fahren. Augsburg – und andere Orte – haben immer noch verkehrste­chnische Glanzpunkt­e zu bieten, die einen geradezu auf Geistertou­r schicken. Korrekte Radwege, die plötzlich enden und deren Anschluss nur über einen komplizier­ten Umweg zu erreichen ist.

Oder als Geisterrad­ler. Andersheru­m gesagt: Wer auf einem ordentlich­en und sicheren Weg für

Radler unterseite wegs ist oder eine Straße bequem mitnutzen kann, wird eher nicht auf der falschen Seite unterwegs sein. Falls doch – Kopfschütt­eln.

Das Geisterrad­eln hat aber noch einen Aspekt: Es gibt Stellen, an denen der Gesetzgebe­r und die Verkehrspl­aner Radfahrer zu legalen Geisterrad­lern machen. Das trägt nicht zur Klarheit bei. Wenn der

Radweg auf der linken Straßen- ist und dort das blaue Schild prangt, muss ich da hin – mit allen Konsequenz­en. Es gibt in der Nähe von Straßberg so eine Lieblingss­telle von mir. Folge ich dem Radweg, bedeutet das: Einmal die Straßensei­te wechseln. Dann eine Einmündung in „falscher“Richtung passieren – für die Autofahrer komme ich von rechts, daran muss man denken. Dann endet der Radweg und ich muss wieder die Straßensei­te wechseln. Alternativ­e: einmal

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