Gefängnis: Vorfreude nach dem Baupfusch
Sehnsüchtig wird in der Justizvollzugsanstalt Aichach auf das neue Versorgungszentrum gewartet, doch die Fliesen haben alles durcheinandergebracht. Was dieser Neubau nach drei Jahren Verzögerung für die JVA bedeutet
Aichach Sie steht unter Denkmalschutz und ist fast 110 Jahre alt. Dass die Justizvollzugsanstalt (JVA) Aichach aus einem anderen Jahrhundert stammt, ist nicht zu übersehen. Moderne Technik passt da nicht immer dazu. Umso größer war zunächst die Vorfreude in der JVA auf das neue inzwischen rund 21 Millionen Euro teure Versorgungszentrum. Wegen des Baupfuschs an den Fliesen (siehe Artikel Seite 29) hat sich dessen Inbetriebnahme allerdings um drei Jahre verzögert. Anfang 2018 soll es nun so weit sein. Für das Gefängnis stellt das neue Gebäude einen Quantensprung in Wäscherei, Küche, Bäckerei und Konditorei dar.
Das Fliesendesaster war nicht nur eine Herausforderung für das Staatliche Bauamt Augsburg. Die zeitliche Verzögerung sorgte auch in der JVA für Kopfzerbrechen. „Wir waren betroffen und enttäuscht, weil wir das neue Gebäude schlicht brauchen“, sagt stellvertretender Anstaltsleiter Johannes Link. Nun war man gezwungen, sich viel länger mit den alten Einrichtungen behelfen zu müssen. Inzwischen aber ist Vorfreude zu spüren. Das zeigt sich bei einem exklusiven Rundgang durch das neue Gebäude, an dem neben Link auch der Leiter des Bauamts, Ulrich Blickle, Projektleiterin Irene Dorn, und Josef Schlicker, Leiter des JVA-Baubetriebs, teilnehmen.
In dem neuen Haus wird man mehr Häftlingen Arbeit bieten können. Etwa 30 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen laut Link hier. Link betont, dass jeder Strafgefangene, der wolle, in Aichach Arbeit bekomme. Einige wissen sie auch zu schätzen. Link berichtet: „Viele sagen, mir ist es sonst zu langweilig.“Deshalb freut den stellvertretenden Anstaltsleiter diese Tatsache: „Wir werden uns räumlich und technisch verbessern.“Da ist zum Beispiel die Gefängnisküche. Sie wurde zuletzt Ende der 70er-Jahre saniert und war für 300 Insassen konzipiert. Versorgt werden müssen inzwischen aber 600 plus Bedienstete. In der neuen Küche können täglich bis zu 800 Essen gekocht werden – unter modernsten technischen Bedingungen. Technisch und hygienisch sind dann endlich zeitgemäße Bedingungen möglich. Es gibt eigene Vorbereitungsräume für Fleisch und Gemüse. Während das Essen derzeit in