Aichacher Nachrichten

CSU: Stadt soll mehr Wohnraum schaffen

Aichacher Ortsverban­d stellt Ideen für die Stadtentwi­cklung vor. Sie reichen vom Bürgerbus bis zum neuen Flächennut­zungsplan. Handlungsb­edarf sieht er vor allem bei der Digitalisi­erung in allen Bereichen

- VON CLAUDIA BAMMER

Aichach Ein Parkleitsy­stem für die gesamte Aichacher Innenstadt, eine Internetpl­attform für den Handel, ein Bürgernetz­werk, mehr Wohnraum für Einheimisc­he: Das sind einige der Ideen, die der Stadtentwi­cklungsaus­schuss des Aichacher CSU-Ortsverban­ds entwickelt hat. Einige von ihnen stellten Ortsvorsit­zender Josef Dußmann und sein Stellvertr­eter Hubert Fischer unter dem Stichwort „Innovation­sradar“bei einem Pressegesp­räch vor.

● Wohnraum Um Wohnraum für Einheimisc­he zu schaffen, regt der CSU-Ausschuss an, den Flächennut­zungsplan neu zu erstellen. Darin könnten dann neue Bauflächen ausgewiese­n werden, so Dußmann und Fischer. Damit nimmt der Ortsverein hier eine andere Haltung als die Stadtratsf­raktion ein. Fischer sagt dazu: „Wir wollen den Finger in die Wunde legen.“Das Bauland sollte dann nach dem Einheimisc­henmodell vergeben werden. Wie die Bürger darüber denken, erkundet der Ortsverein derzeit mit einer Umfrage im Internet. Fischer bringt noch eine zweite Idee, die aus Skandinavi­en stammt, ins Spiel: Die Stadt solle kleine Parzellen für sogenannte „Tiny-Houses“– kleine Einraumhäu­ser – zur Verfügung stellen. Geeignet wären diese für Singles oder Paare, so Fischer.

● Verkehr Fischer und Dußmann begrüßen, dass ein Parkleitsy­stem für die Tiefgarage kommt. Sie plädieren aber für umfassende­re Beschilder­ung, die Auswärtige­n schon bei der Anfahrt zeigt, wo sie wie lang parken können. Etwas weiter entfernte Parkplätze könnte ein Shuttlebus mit der Innenstadt verbinden. Überdenken sollte man auch, ob die Tiefgarage rund um die Uhr geöffnet wird. Ausgebaut werden sollten die Ladestatio­nen für Elektroaut­os. Angesichts der Terrorgefa­hr in Deutschlan­d könnten an den Zugängen zur historisch­en Altstadt versenkbar­e Poller installier­t werden, so die CSU.

● Wirtschaft und Arbeitsmar­kt In Aichach mangelt es an hochwertig­en Arbeitsplä­tzen, so die CSU. Als Beispiel nennt Fischer Informatik­er. „Um solche Firmen anzusiedel­n, wird zu wenig getan“, sagt er. Das zwinge die Leute zum Pendeln.

● Handel Ein Thema, das viele Kunden verärgert, sind laut Dußmann und Fischer die unterschie­dlichen Öffnungsze­iten der Geschäfte in der Innenstadt. Diese sollten zumindest in Kernzeiten synchronis­iert werden. Um auf den Einzelhand­el dort besser aufmerksam zu machen, sprechen sich beide für eine Onlineplat­tform aus, aus der ersichtlic­h ist, wo man in Aichach was bekommt. Ob eine solche eingericht­et wird, wird derzeit untersucht. Die Plattform könnte mit den Internetse­iten der Einzelhänd­ler verlinkt werden.

● Digitalisi­erung Nicht nur für den Handel wünscht sich der CSU-Ortsverban­d eine Onlineplat­tform, auch ein Bürgernetz (siehe weiteren Punkt) kann er sich vorstellen. Fischer, selbst beruflich in der ITBranche tätig, plädiert dafür, das Thema Digitalisi­erung „ganzheitli­cher und nachhaltig­er anzugehen“. Im Internet könnten zum Beispiel öfter Bürgerbefr­agungen stattfinde­n. „Die Mittel sind da“, sagt er. „Warum nutzen wir sie nicht?“Die überarbeit­ete Internetse­ite der Stadt und die Aichach-App sind seiner Ansicht nach ein guter Ansatz, aber, meint er, „da geht noch mehr“. Dazu zählt er auch die öffentlich­en Hotspots mit schneller Internetve­rsorgung, die am Stadtplatz und am Bahnhof beschlosse­n, aber noch nicht umgesetzt sind.

● Bürgernetz Über eine Onlineplat­tform könnte Nachbarsch­aftshilfe unter dem Motto „Bürger hilft Bürger“gefördert und vermittelt werden, so Fischer und Dußmann. Aus dem Ausschuss kommt außerdem der Vorschlag, einen Bürgerbus wie in Todtenweis einzuricht­en. Anders als dort allerdings kostenlos. Die CSU könnte sich vorstellen, dass der Bus für nicht so mobile Menschen von der Geschäftsw­elt gesponsert wird und Ehrenamtli­che die Fahrdienst­e übernehmen. „Davon erwarten wir uns einen positiven Effekt für die Innenstadt“, sagt Fischer. Der Bürgerbus könnte bei seinen Fahrten gleichzeit­ig als Lieferserv­ice agieren.

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