Gratis Internet an Haltestellen kommt
Nach Bussen und Straßenbahnen sollen jetzt rund 35 Stationen mit WLAN ausgestattet werden. Die Augsburger sind viel mit dem Smartphone im Netz unterwegs, wie die Zahlen von Stadt und Stadtwerken zeigen
Fahrgäste der Stadtwerke werden sich die Wartezeit an Haltestellen bald besser vertreiben können: Nachdem Passagiere von Bussen und Straßenbahnen bereits seit zwei Jahren während der Fahrt kostenlos ins Internet können, sollen jetzt rund 35 Haltestellen mit GratisWLAN ausgestattet werden. Vorrangig handelt es sich um stark benutzte Straßenbahnhaltestellen. Zudem werden die Nutzer in den Bussen und Straßenbahnen künftig schneller surfen können. Die Kapazitäten werden erweitert, weil sich inzwischen um die 150 000 Fahrgäste pro Monat – Tendenz steigend – ins Internet einwählen.
Wann genau die Haltestellen die WLAN-Router bekommen werden, ist noch unklar. Die neue „Musterhaltestelle“der Stadtwerke an der Hochschule, für die die Bauarbeiten seit gestern laufen, soll bei ihrer Inbetriebnahme in einigen Wochen aber bereits über ein DrahtlosNetzwerk verfügen. Der Freistaat Bayern gibt für das Projekt eine Anschubfinanzierung von mindestens 250000 Euro. Ziel sei es, möglichst alle Haltestellen auszustatten, so Finanzminister Markus Söder (CSU). Augsburg sei beim WLAN im Nahverkehr der Vorreiter in Bayern. Söder gab gestern an der Universität Augsburg das dort bisher schon vorhandene WLAN, das bislang nur für Studenten und Uni-Mitarbeiter zugänglich war, für die Allgemeinheit frei.
Mit der WLAN-Technologie ist es für Nutzer möglich, kostenlos mit dem Smartphone im Internet zu surfen, Mails abzurufen oder Apps zu benutzen. Zwar nutzen Mobiltelefone prinzipiell das Handynetz zur Datenübermittlung, allerdings hat aus Kostengründen nicht jeder Nutzer einen Handy-Vertrag, der ihm unbegrenzt hohe Datenübertragungsraten ermöglicht. Als Alternative kann man sich an einem lokalen WLAN-Punkt anmelden – das ist vereinfacht gesagt ein kleiner Sender/Empfänger mit kleiner Reichweite, der mit Kabel ans Telefonnetz angebunden ist.
Neben Cafés, Firmen und Freifunk-Initiativen bietet auch die Stadt seit Ende 2013 mehrere WLAN-Punkte, nachdem es zuvor im Stadtrat und in der Verwaltung gegeben hatte, was rechtliche Probleme betrifft. Ein solches Angebot gehöre aber zu einer modernen Großstadt dazu, so Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU). „Um als Wirtschafts- und Hochschulstandort attraktiv zu bleiben, ist es gerade im digitalen Zeitalter unerlässlich, ein besonderes Augenmerk auf technische Angebote im öffentlichen Raum zu legen.“ handelt es sich um Rathausund Königsplatz sowie die städtischen Bürgerbüros und das Stadtarchiv.
Seit 2013 sind die Nutzerzahlen stark gestiegen. Im vergangenen September wurde das WLAN der Stadt 17 000 Mal aufgerufen. Das war der Rekordwert in diesem Jahr. Schwerpunkt der städtischen WLAN-Punkte ist der Königsplatz – wenn morgens und mittags SchüWiderstände ler am Umsteigeknoten unterwegs sind, sind mehr als 140 Geräte gleichzeitig am Netz. Jährlich zahlt die Stadt um die 6500 Euro für den Betrieb. Wie auch beim Freistaat und den Stadtwerken gibt es einen Filter, der Schmuddelseiten sperrt.
Zuletzt gab es mehrere politische Vorstöße, das städtische WLAN zu erweitern, etwa am Plärrer, dem Kuhsee oder dem Stadtmarkt. Das städtische IT-Amt rechnete die VaKonkret rianten durch. Beim Plärrer wären wohl Investitionen in Höhe von 70 000 Euro nötig, weil damit zu rechnen wäre, dass die Infrastruktur zu Spitzenzeiten tausende Nutzer bedienen müsste, die Fotos aus dem Bierzelt in die sozialen Netzwerke schicken. Auch der Kuhsee wäre wohl recht teuer, wenn die Liegewiesen abgedeckt werden sollen. Endgültig entschieden ist aber noch nichts.