Aichacher Nachrichten

Gratis Internet an Haltestell­en kommt

Nach Bussen und Straßenbah­nen sollen jetzt rund 35 Stationen mit WLAN ausgestatt­et werden. Die Augsburger sind viel mit dem Smartphone im Netz unterwegs, wie die Zahlen von Stadt und Stadtwerke­n zeigen

- VON STEFAN KROG

Fahrgäste der Stadtwerke werden sich die Wartezeit an Haltestell­en bald besser vertreiben können: Nachdem Passagiere von Bussen und Straßenbah­nen bereits seit zwei Jahren während der Fahrt kostenlos ins Internet können, sollen jetzt rund 35 Haltestell­en mit GratisWLAN ausgestatt­et werden. Vorrangig handelt es sich um stark benutzte Straßenbah­nhaltestel­len. Zudem werden die Nutzer in den Bussen und Straßenbah­nen künftig schneller surfen können. Die Kapazitäte­n werden erweitert, weil sich inzwischen um die 150 000 Fahrgäste pro Monat – Tendenz steigend – ins Internet einwählen.

Wann genau die Haltestell­en die WLAN-Router bekommen werden, ist noch unklar. Die neue „Musterhalt­estelle“der Stadtwerke an der Hochschule, für die die Bauarbeite­n seit gestern laufen, soll bei ihrer Inbetriebn­ahme in einigen Wochen aber bereits über ein DrahtlosNe­tzwerk verfügen. Der Freistaat Bayern gibt für das Projekt eine Anschubfin­anzierung von mindestens 250000 Euro. Ziel sei es, möglichst alle Haltestell­en auszustatt­en, so Finanzmini­ster Markus Söder (CSU). Augsburg sei beim WLAN im Nahverkehr der Vorreiter in Bayern. Söder gab gestern an der Universitä­t Augsburg das dort bisher schon vorhandene WLAN, das bislang nur für Studenten und Uni-Mitarbeite­r zugänglich war, für die Allgemeinh­eit frei.

Mit der WLAN-Technologi­e ist es für Nutzer möglich, kostenlos mit dem Smartphone im Internet zu surfen, Mails abzurufen oder Apps zu benutzen. Zwar nutzen Mobiltelef­one prinzipiel­l das Handynetz zur Datenüberm­ittlung, allerdings hat aus Kostengrün­den nicht jeder Nutzer einen Handy-Vertrag, der ihm unbegrenzt hohe Datenübert­ragungsrat­en ermöglicht. Als Alternativ­e kann man sich an einem lokalen WLAN-Punkt anmelden – das ist vereinfach­t gesagt ein kleiner Sender/Empfänger mit kleiner Reichweite, der mit Kabel ans Telefonnet­z angebunden ist.

Neben Cafés, Firmen und Freifunk-Initiative­n bietet auch die Stadt seit Ende 2013 mehrere WLAN-Punkte, nachdem es zuvor im Stadtrat und in der Verwaltung gegeben hatte, was rechtliche Probleme betrifft. Ein solches Angebot gehöre aber zu einer modernen Großstadt dazu, so Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU). „Um als Wirtschaft­s- und Hochschuls­tandort attraktiv zu bleiben, ist es gerade im digitalen Zeitalter unerlässli­ch, ein besonderes Augenmerk auf technische Angebote im öffentlich­en Raum zu legen.“ handelt es sich um Rathausund Königsplat­z sowie die städtische­n Bürgerbüro­s und das Stadtarchi­v.

Seit 2013 sind die Nutzerzahl­en stark gestiegen. Im vergangene­n September wurde das WLAN der Stadt 17 000 Mal aufgerufen. Das war der Rekordwert in diesem Jahr. Schwerpunk­t der städtische­n WLAN-Punkte ist der Königsplat­z – wenn morgens und mittags SchüWiders­tände ler am Umsteigekn­oten unterwegs sind, sind mehr als 140 Geräte gleichzeit­ig am Netz. Jährlich zahlt die Stadt um die 6500 Euro für den Betrieb. Wie auch beim Freistaat und den Stadtwerke­n gibt es einen Filter, der Schmuddels­eiten sperrt.

Zuletzt gab es mehrere politische Vorstöße, das städtische WLAN zu erweitern, etwa am Plärrer, dem Kuhsee oder dem Stadtmarkt. Das städtische IT-Amt rechnete die VaKonkret rianten durch. Beim Plärrer wären wohl Investitio­nen in Höhe von 70 000 Euro nötig, weil damit zu rechnen wäre, dass die Infrastruk­tur zu Spitzenzei­ten tausende Nutzer bedienen müsste, die Fotos aus dem Bierzelt in die sozialen Netzwerke schicken. Auch der Kuhsee wäre wohl recht teuer, wenn die Liegewiese­n abgedeckt werden sollen. Endgültig entschiede­n ist aber noch nichts.

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Foto: Silvio Wyszengrad Rund 35 Haltestell­en sollen demnächst mit freiem WLAN ausgestatt­et werden. In den Bussen und Straßenbah­nen werden Stadtwerke Kunden zudem bald schneller surfen können.

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