Fische sterben nach Panne in Biogasanlage
Im Rieder Ortsteil Holzburg tritt Gärsubstrat aus und gelangt in den Badegraben. Von dort geht es weiter in den Eisbach und die Paar. Das Landratsamt warnt davor, ins Wasser zu gehen
Ried Holzburg In der Nacht zum Dienstag ist aufgrund eines technischen Defektes aus einer Biogasanlage im Rieder Ortsteil Holzburg Gärsubstrat ausgetreten. Das lief in den an das Gelände angrenzenden Badegraben und von dort weiter in den Eisbach und die Paar. In einem Weiher starben Fische.
Das Wasserwirtschaftsamt empfiehlt, in den nächsten Tagen kein Wasser aus den verschmutzten Flüssen zu trinken oder darin baden zu gehen. Zudem wurde das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt zur Sicherheit informiert, weil die Paar weiter in diese Richtung fließt.
Wie das Landratsamt mitteilt, fiel den Betreibern der Biogasanlage Dienstagmorgen gegen 7.30 Uhr der Defekt auf. Aufgrund eines kaputten Schiebers konnte das Gärsubstrat austreten und über ein Feld in die Gewässer gelangen. Es handelt sich um eine Mischung aus verschiedenen Substanzen, unter anderem Gülle, Silage, Rindermist und verschmutztes Niederschlagswasser.
Der Betreiber reagierte laut dem Landratsamt prompt, verständigte die zuständigen Behörden und errichtete zwei Schutzwälle, um das weitere Auslaufen zu verhindern. Der Rest des abgehaltenen Gärsubstrats soll abgebaggert und auf Äckern entsorgt werden, da es als Düngemittel gilt.
Nachdem an der Biogasanlage der Schieber erneuert und die gesamte Anlage gereinigt worden war, ging sie wieder in Betrieb. Eine Rückhalteeinrichtung, die präventiv vor solchen Auslaufunfällen schützt, wird in den nächsten Wochen errichtet. „Besonders bitter dabei ist, dass die Teile für diese Volumenrückhaltungen bereits bestellt waren und in zwei Wochen geliefert werden – die Errichtung dieser Wälle war also schon lang geplant“, heißt es in der Mitteilung des Landratsamtes. Die Polizeiinspektion Friedberg wurde zu dem Vorfall hinzugerufen. Sie hat Anzeige wegen fahrlässiger Gewässerverunreinigung erstattet.
Das Wasserwirtschaftsamt entnahm am Dienstag und am Mittwoch Proben aus den Gewässern. In einer Fischweiher-Anlage südlich von Rohrbach wurden tote Fische festgestellt. An den betroffenen Gewässern selbst wurden an beiden Tagen keine toten Tiere gefunden, heißt es beim Landratsamt.