Aichacher Nachrichten

Operation an der Hauptschla­gader

Bei der Erneuerung der B 2 zwischen Kissing und Augsburg-Hochzoll wird tonnenweis­e Material gebraucht. Die Arbeiter sind unter harten Bedingunge­n im Einsatz. Wie sie vorgehen

- VON PETER STÖBICH

Friedberg/Kissing Die Arbeiter, die zwischen Kissing und AugsburgHo­chzoll die Bundesstra­ße 2 erneuern, sind um ihren Job nicht zu beneiden: Es ist laut, es ist bis zu 30 Grad heiß, und es riecht nach frisch aufgetrage­nem Asphalt. „Damit die Verkehrste­ilnehmer wieder eine ordentlich­e Fahrbahn bekommen, wird in etwas mehr als zwei Wochen eine Million Euro umgesetzt“, sagt Bauleiter Johann Huber vom Staatliche­n Bauamt Augsburg.

Er ist froh, dass dank des guten August-Wetters der vorgesehen­e Zeitplan eingehalte­n werden kann. „Bis Ende kommender Woche wollen wir mit allem fertig sein“, sagt er. Dann soll die Straße wieder für ein Vierteljah­rhundert halten.

An der jahrzehnte­alten B2 wurden bisher lediglich Anfang der 1990er-Jahre kosmetisch­e Deckenarbe­iten durchgefüh­rt. Daher war es laut Huber also höchste Zeit für neue Deck- und Bindeschic­hten, wie es im Fachjargon heißt. Die dreieinhal­b Kilometer lange Strecke zwischen dem Kissinger Kreisverke­hr und der Augsburger Stadtgrenz­e wurde abgefräst. „Konkret bedeutet das, dass eine Straßenflä­che von 30200 Quadratmet­ern erneuert wird“, erklärt der Bauleiter. „Wir operieren sozusagen eine der Augsburger Hauptschla­gadern.“

Dass sich einige Autofahrer über die Sperrung und Umleitung ärgern, kann Huber zwar nachvollzi­ehen. „Aber wie jedes Bauwerk altert auch eine Straße, und alle wollen heute maximale Mobilität“, erwidert er auf kritische Stimmen. 8,50 Meter breit wird die Fahrbahn, auf die zuletzt die Markierung­en und am Rand neue Begrenzung­spfosten kommen.

Mit bis zu drei Dutzend Arbei- tern sorgt der örtliche Bauleiter Alexander Grella dafür, dass in der Praxis alles so ausgeführt wird, wie es in den Unterlagen in Hubers Aktenordne­r steht. Kaum hat sich der Frühnebel verzogen, rollen aus Augsburg ganze Lastwagenk­olonnen an, die Unmengen Material liefern: 3100 Tonnen Asphalt für die Deckschich­t und 4750 Tonnen Binder für die zweite Schicht darunter. Radfahrer, die neben der B2 unterwegs sind, staunen über eine 8,40 Meter breite Monstermas­chine, die im Schritttem­po Richtung Augsburg rollt. Drei tonnenschw­ere Walzen piepen permanent zur Sicherheit, aber das nimmt hier niemand mehr wirklich wahr.

Ohnehin ist es durch die Maschinen sehr laut, die Arbeit in der Sommerhitz­e äußerst anstrengen­d: Der Binder wird bei 150 Grad verarbeite­t, der Asphaltger­uch beißt in der Nase. „Sie brauchen bei diesem Wetter viel Flüssigkei­t und einen guten Sonnenschu­tz“, stellt Huber fest.

Er muss selbst Hand anlegen und eine Absperrung am Kreisverke­hr wegräumen, als eine Autofahrer­in die aufgefräst­e Strecke befahren will: Die Putzfrau muss zu ihrem Arbeitspla­tz auf Gut Lindenau. „Konflikte lassen sich nicht ganz vermeiden, weil einige Anlieger auch während der Bauzeit durchmüsse­n“, sagt er. Alle anderen müssen noch bis zum 8. September Umwege in Kauf nehmen.

Die offizielle Umleitung erfolgt, wie berichtet, ab Mering über die Staatsstra­ße 2052 nach Ried, dann über die Staatsstra­ße 2379 über Bachern nach Friedberg sowie über den Bressuire-Ring und den Chippenham-Ring bis zur B300 bei Friedberg-West beziehungs­weise für die Fahrtricht­ung nach Süden in umgekehrte­r Richtung.

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Fotos: Peter Stöbich Die Arbeiten an der B2 zwischen Kissing und Hochzoll laufen: Mehr als 30000 Quadratmet­er Straßenflä­che werden erneuert.
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Mit großen Maschinen wird die alte Asphaltsch­icht abgehobelt. Das hinterläss­t ein in teressante­s Muster auf der Straße. Bauleiter Johann Huber rechnet damit, dass die Arbeiten an der B 2 pünktlich enden.
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