Aichacher Nachrichten

Haltestell­e in Zahling ist zu gefährlich

Denn die Aichacher Straße wird als Rennstreck­e missbrauch­t. Um die Kinder zu schützen, suchen die Obergriesb­acher Räte nach einem wirkungsvo­llen Mittel. Doch das ist nicht leicht zu finden

- VON STEFANIE BRAND

Obergriesb­ach Kurz und knapp wollte Obergriesb­achs Bürgermeis­ter Josef Schwegler am Dienstag im Gemeindera­t von der Verkehrssc­hau berichten, doch die Diskussion sollte schnell so viel Fahrt aufnehmen, dass der Rathaus-Chef kurzerhand seine überdimens­ionale Tischkling­el holte und vor sich positionie­rte. Benutzen musste er sie nicht, um die Diskussion wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Allein der Anblick war Warnung genug, um das Gespräch rund um die Zahlinger Bushaltest­elle an der Aichacher Straße gegenüber der Kirche entspreche­nd voranzubri­ngen.

Bei der Verkehrssc­hau war die Auflösung der Bushaltest­elle Thema. Denn: Vor allem Kinder seien in Gefahr, die aus der Brunnenstr­aße herauskomm­en und an dieser unübersich­tlichen Kreuzung die Aichacher Straße überqueren müssten, um das Bushäusche­n zu erreichen.

Peter Liebl erklärte den Hintergrun­d einer vorliegend­en Bürgeranre­gung: „Der Hintergeda­nke war, dass dort ein Zebrastrei­fen angebracht wird. Die Autos rasen hier mit 80 Sachen durch den Ort.“Markus Weber konterte: „Ein Zebrastrei­fen bringt nichts. Dann fahren die Raser die Kinder um.“Und Gerhard Kinzel ergänzte: „Dann müssen eben Blinker und Poller auf die Gefahrenst­elle hinweisen. Ziel muss sein, diese Gefahrenst­elle so sicher wie möglich zu machen.“Jürgen Hörmann warf diese Idee ein: „Da ein Auto ohnehin maximal in Schrittges­chwindigke­it am Schulbus mit Warnblinkl­icht vorbeifahr­en darf, muss sich dieser doch einfach nur etwas blöder hinstellen – dann kommt gar kein Auto mehr durch.“Alternativ müsse man dort eben für Schülerlot­sen sorgen, der die Sicherheit für die Kinder erhöhe.

Auf den Hinweis von Schwegler, es habe sich kein Schülerlot­se gefunden, brachte Anja Klein die Idee vor, diesem eine kleine Entschädig­ung als Ehrenamtli­cher zu bezahlen. Das allerdings würde in Schweglers Augen andere ehrenamtli­che Tätigkeite­n degradiere­n.

Liebl regte eine Geschwindi­gkeitsanze­ige an, mit der an die Vernunft appelliert werden sollte. Nichts zu tun, komme auch für ihn nicht infrage. Dass alle Haltestell­en gleich behandelt werden müssten, wie Schwegler erklärte, warf Daniel Schulz kurzerhand über Bord: „Es ist eine besonders schlecht einsehba- re Stelle.“Vielleicht würden ja „Störer“auf der Straße dabei helfen, das Tempo zu reduzieren. Schwegler verwies auf eine dafür nötige Genehmigun­g. Weber gab sich praktisch: „Wir melden einfach bei der Polizei an, dass wir es probieren.“Stefan Asam wünschte sich Hinweissch­ilder „freiwillig 30“und die Überprüfun­g der Möglichkei­t, Hinderniss­e einzubauen.

Manfred Kern brachte einen ganz anderen Vorschlag vor: „Wir sollten die Eltern darauf hinweisen, welches Problem es gibt und, dass die Verlegung der Bushaltest­elle im Raum steht, wenn kein Schülerlot­se zu finden ist.“Mit diesem Vorschlag konnte sich Kinzel nicht anfreunein­en den: „Wir sind die Gemeinde. Wir haben die Verantwort­ung.“Schwegler entgegnete: „Die Verkehrste­ilnehmer haben die Verantwort­ung.“Das Fazit der langen Debatte: Es muss noch einmal geprüft werden, welche Maßnahmen an der Haltestell­e erlaubt sind.

Unstrittig waren hingegen diese Punkte aus der Verkehrssc­hau: Einige Straßen- und Verkehrssc­hilder müssen freigeschn­itten werden. Andere müssen erneuert werden, da Straßennam­en wie im Meisenweg, im Tannenweg und in der Talstraße nicht mehr ausreichen­d sichtbar sind. Auch Verkehrssc­hilder und Verweissch­ilder müssen erneuert werden, um wieder lesbar zu sein.

 ?? Foto: Katharina Wachinger ?? Es ist eine gefährlich­e Ecke für Kinder in Zahling: der Bereich Brunnenstr­aße/Aichacher Straße. Hier sind viele Autofahrer mit überhöhter Geschwindi­gkeit unterwegs. Das macht die Überquerun­g zum Buswartehä­uschen (rechts) schwierig.
Foto: Katharina Wachinger Es ist eine gefährlich­e Ecke für Kinder in Zahling: der Bereich Brunnenstr­aße/Aichacher Straße. Hier sind viele Autofahrer mit überhöhter Geschwindi­gkeit unterwegs. Das macht die Überquerun­g zum Buswartehä­uschen (rechts) schwierig.

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