Haltestelle in Zahling ist zu gefährlich
Denn die Aichacher Straße wird als Rennstrecke missbraucht. Um die Kinder zu schützen, suchen die Obergriesbacher Räte nach einem wirkungsvollen Mittel. Doch das ist nicht leicht zu finden
Obergriesbach Kurz und knapp wollte Obergriesbachs Bürgermeister Josef Schwegler am Dienstag im Gemeinderat von der Verkehrsschau berichten, doch die Diskussion sollte schnell so viel Fahrt aufnehmen, dass der Rathaus-Chef kurzerhand seine überdimensionale Tischklingel holte und vor sich positionierte. Benutzen musste er sie nicht, um die Diskussion wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Allein der Anblick war Warnung genug, um das Gespräch rund um die Zahlinger Bushaltestelle an der Aichacher Straße gegenüber der Kirche entsprechend voranzubringen.
Bei der Verkehrsschau war die Auflösung der Bushaltestelle Thema. Denn: Vor allem Kinder seien in Gefahr, die aus der Brunnenstraße herauskommen und an dieser unübersichtlichen Kreuzung die Aichacher Straße überqueren müssten, um das Bushäuschen zu erreichen.
Peter Liebl erklärte den Hintergrund einer vorliegenden Bürgeranregung: „Der Hintergedanke war, dass dort ein Zebrastreifen angebracht wird. Die Autos rasen hier mit 80 Sachen durch den Ort.“Markus Weber konterte: „Ein Zebrastreifen bringt nichts. Dann fahren die Raser die Kinder um.“Und Gerhard Kinzel ergänzte: „Dann müssen eben Blinker und Poller auf die Gefahrenstelle hinweisen. Ziel muss sein, diese Gefahrenstelle so sicher wie möglich zu machen.“Jürgen Hörmann warf diese Idee ein: „Da ein Auto ohnehin maximal in Schrittgeschwindigkeit am Schulbus mit Warnblinklicht vorbeifahren darf, muss sich dieser doch einfach nur etwas blöder hinstellen – dann kommt gar kein Auto mehr durch.“Alternativ müsse man dort eben für Schülerlotsen sorgen, der die Sicherheit für die Kinder erhöhe.
Auf den Hinweis von Schwegler, es habe sich kein Schülerlotse gefunden, brachte Anja Klein die Idee vor, diesem eine kleine Entschädigung als Ehrenamtlicher zu bezahlen. Das allerdings würde in Schweglers Augen andere ehrenamtliche Tätigkeiten degradieren.
Liebl regte eine Geschwindigkeitsanzeige an, mit der an die Vernunft appelliert werden sollte. Nichts zu tun, komme auch für ihn nicht infrage. Dass alle Haltestellen gleich behandelt werden müssten, wie Schwegler erklärte, warf Daniel Schulz kurzerhand über Bord: „Es ist eine besonders schlecht einsehba- re Stelle.“Vielleicht würden ja „Störer“auf der Straße dabei helfen, das Tempo zu reduzieren. Schwegler verwies auf eine dafür nötige Genehmigung. Weber gab sich praktisch: „Wir melden einfach bei der Polizei an, dass wir es probieren.“Stefan Asam wünschte sich Hinweisschilder „freiwillig 30“und die Überprüfung der Möglichkeit, Hindernisse einzubauen.
Manfred Kern brachte einen ganz anderen Vorschlag vor: „Wir sollten die Eltern darauf hinweisen, welches Problem es gibt und, dass die Verlegung der Bushaltestelle im Raum steht, wenn kein Schülerlotse zu finden ist.“Mit diesem Vorschlag konnte sich Kinzel nicht anfreuneinen den: „Wir sind die Gemeinde. Wir haben die Verantwortung.“Schwegler entgegnete: „Die Verkehrsteilnehmer haben die Verantwortung.“Das Fazit der langen Debatte: Es muss noch einmal geprüft werden, welche Maßnahmen an der Haltestelle erlaubt sind.
Unstrittig waren hingegen diese Punkte aus der Verkehrsschau: Einige Straßen- und Verkehrsschilder müssen freigeschnitten werden. Andere müssen erneuert werden, da Straßennamen wie im Meisenweg, im Tannenweg und in der Talstraße nicht mehr ausreichend sichtbar sind. Auch Verkehrsschilder und Verweisschilder müssen erneuert werden, um wieder lesbar zu sein.