Bob eröffnet Bowlingbahn in München
Der Augsburger Gastronom Stefan Meitinger hat den ehemaligen Rollpalast in Pasing übernommen und saniert. Sein nächstes Projekt befindet sich in Fürth. Und dann gibt es noch das Gerücht vom dritten Plärrer-Zelt
Hans Hölzel, den alle unter seinem Künstlernamen Falco kennen, der Schauspieler Jack Nicholson, eine Szene aus dem Kult-Film Pulp Fiction und Porträts von Kurt Cobain, dem Frontmann der Band Nirvana, zieren unter anderem die Wände seines neuesten Lokals. „Ich eröffne gerne einen neuen Laden“, sagt Stefan Meitinger, den alle nur Bob nennen. Vielleicht, weil der 47-Jährige sie gerne selber konzipiert und einrichtet. Für seinen neuesten Laden hat er sich acht Monate Zeit genommen, hat die 15 Bowlingbahnen in den Räumlichkeiten des ehemaligen Rollpalastes in der Stockacher Straße in München-Pasing saniert, Säulen mit Steinen versehen, die Technik und Einrichtung erneuert und eben auch überlegt, wie er die Wände gestalten lässt.
Der neue Laden ist auch etwas Besonderes: Er ist der erste außerhalb von Augsburg und Gersthofen. „Hier habe ich schon so viele Lokale eröffnet“, sagt Bob und lacht. Das stimmt: 1996 startet er mit seiner „Bob’s Bar“neben dem SV Hammerschmiede. Es folgen viele andere: Bob’s im ehemaligen Charly Bräu in Oberhausen, Bob’s samt Bowlingbahn im Riegel-Center in der Hammerschmiede, in Haunstetten und in der Maximilianstraße, Bob’s Terrasse im Curt-FrenzelStadion und Bob’s in Gersthofen.
Die Bowlingbahn in München hat er angeboten bekommen. „Das hat mich gereizt“, sagt er. Der Laden misst 2500 Quadratmeter und ist damit mehr als doppelt so groß wie seine Bowlingbahn samt Restaurant in der Hammerschmiede. Am Mittwoch und Donnerstagabend öffnete Stefan Meitinger seine Bahn in München erstmals für geladene Freunde und Geschäftspartner. Sarah Enzler von Bob’s in Haunstetten unterstützte die Münchner Kollegen: „Ich bin an den drei ersten Abenden hier und koordiniere die Mitarbeiter, die noch nie zusammen gearbeitet haben. Das muss sich erst einspielen.“
Neben Panther-Marketing-Manager Leo Conti und Spectrum-Chef Ufuk Aykut machte sich auch unter anderem Sebastian Priller, SeniorChef der Brauerei Riegele, vor Ort ein Bild von dem Laden. „Es hat hier eine tolle Atmosphäre. Wenn Bob etwas anpackt, dann kann es nur etwas Gescheites werden“, sagte er anerkennend. Bowling sei aber nicht seine Spezialität. „Als Achtjähriger habe ich auf der Kegelbahn in Oberelchingen bei Neu-Ulm gearbeitet. Da ist man in einem kleinen Kabuff gestanden und hat die Kegel wieder aufgerichtet. Das war ein begehrter Job, da es umso mehr Trinkgeld gab, je mehr die Kegler getrunken hatten“, erzählt Priller.
Im neuen „Bob’s Rock & Bowl“kann nicht nur gebowlt werden. Für die Besucher stehen auch einige Billardtische bereit. Worauf Bob aber verzichten kann, erfahren die Besucher bereits am Eingang. „Bowling ohne Frittenfett“steht dort an der Wand geschrieben. „Bei mir gibt es kein Frittenfett. Wer meinen Laden besucht, stinkt danach nicht nach Fritteuse.“Auf seiner Speisekarte stehen unter anderem Pizza und Pasta.
Am Freitag kommen die ersten Münchner Gäste. Während der Laden offiziell seine Eröffnung feiert, sind Bob’s Handwerker bereits bei seinem nächsten Projekt im Einsatz: in Fürth. „Dort eröffne ich kommendes Jahr eine Bowlingbahn.“
So rockig Stefan Meitinger auch wirkt, so „spießig“gestaltet sich inzwischen sein Arbeitsalltag. „Ich gehe zwischen 8 und 9 Uhr ins Büro und bleibe dort den ganzen Tag. Abends besuche ich dann meine Läden“, erklärt er. Rund 230 Mitarbeiter beschäftigt er inzwischen, 65 bis 70 davon sind Festangestellte.
Ideen für weitere Projekte hat Stefan Meitinger genug. In diesem Jahr hat sich der Veranstalter von „Sommer am Kiez“auf dem Helmut-Haller-Platz etwa auch für einen Pils-Stand auf dem Plärrer beworben. „Da habe ich aber eine Absage bekommen. Aber ich werde mich wieder bewerben“, betont er. Was es denn mit den Gerüchten auf sich hat, dass er ein Rock-Zelt als drittes Plärrer-Zelt betreiben wollen würde? „Von diesen Gerüchten habe ich auch schon gehört, aber da ist nichts dran. Aber wenn die Stadt das haben will und mich fragen würde, wer weiß?“Der Gastronom kann sich vieles vorstellen. Nach der Eröffnung in Fürth will er sein Konzept als Betreiber-Modell vermarkten. Dann könnte es Bob’s deutschlandweit geben. Einen Traum, den er sich erfüllen könnte, hat er aktuell nicht, da er sich mit seiner Vielzahl an Läden bereits den einen oder anderen Traum erfüllt hat. Aber vielleicht gibt es doch einen. „Einen Pils-Stand auf dem Plärrer“, sagt er und lacht.