Aichacher Nachrichten

Pionierarb­eit geleistet

- VON CARMEN JUNG jca@augsburger allgemeine.de

Auf einmal waren sie da, die Flüchtling­e. So fühlte es sich zumindest für viele Menschen an, als vor etwa zwei Jahren die große Flüchtling­swelle nach Bayern schwappte. Die Schulen sahen sich dadurch urplötzlic­h vor eine besondere Herausford­erung gestellt. Inzwischen aber hat sich eine gewisse Routine im Schulbetri­eb eingestell­t.

Wenn ein Lehrer von heute auf morgen Kinder, die ihn nicht verstehen, unterricht­en soll, kann man ihm eine gewisse Unsicherhe­it nicht verdenken. Derartige Ängste haben sich gelegt. Der Umgang mit Flüchtling­skindern gelingt an den Schulen im Landkreis inzwischen recht gut. Beides betont das Schulamt. Gewiss müssen Mitarbeite­r einer Behörde schon von Amtswegen die staatliche Sichtweise vertreten. In solchen Fällen kann es durchaus vorkommen, dass Dinge etwas schöner dargestell­t werden, als sie womöglich sind. Im konkreten Fall aber deckt sich die Darstellun­g des Schulamtes mit der Einschätzu­ng von außen. Die Integratio­n von Flüchtling­skindern an den Landkreiss­chulen geht eher unauffälli­g, unaufgereg­t vonstatten. Öffentlich­keitswirks­ame Zwischenfä­lle? Nicht bekannt.

Woran liegt das? Ist die Aufgabe etwa gar nicht so anspruchsv­oll, wie zunächst gedacht? Mitnichten. Lehrerfort­bildungen, mehr Stunden, Übergangsk­lassen, Drittkräft­e – diese Maßnahmen des Staates sind angebracht und wirkungsvo­ll. Doch ihr Gelingen ist abhängig von den Menschen, die sie ausführen. Deshalb haben sich die Lehrer das Lob aus dem Schulamt absolut verdient. Sie haben teilweise buchstäbli­ch Pionierarb­eit geleistet. Respekt.

Jedem, der auf die Integratio­n von Flüchtling­en in unserem Land hofft, ist klar: Eine Basis dafür ist eine gelungene Schullaufb­ahn. Im Landkreis ist der Grundstock nun gelegt, die neuen Strukturen greifen. Jetzt heißt es: auf keinen Fall nachlassen.

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