Aichacher Nachrichten

Vor 90 Jahren schossen die Schützen in die Küche

Gemütlichk­eit Todtenweis feiert Jubiläum. An den Zielen des Vereins hat sich seit damals nichts geändert

- (brs)

Todtenweis Der Schützenve­rein Gemütlichk­eit Todtenweis feierte am Wochenende sein 90-jähriges Bestehen. Am Samstag begann das Fest im Schützenhe­im mit einem Eröffnungs­schießen. Hier traten die Vereinsvor­stände gegen Bürgermeis­ter Konrad Carl, Michael Hofberger als Vertreter des Gemeindera­ts, Gauschütze­nmeister Franz Achter und Ehrenschüt­zenmeister Josef Helfer an. Sieger wurde Zweiter Schützenme­ister Georg Bosch.

Schützenme­ister Alois Geierhos blickte auf die Anfänge des Vereines im Jahre 1927 zurück. Er fragte sich: „Was waren die Ziele der Gründungsm­itglieder von damals?“Diese hatten damals gleiche Interessen, nämlich das Schießen. Aber auch die Gemütlichk­eit war ihnen wichtig. So gründeten sie den Schützenve­rein Gemütlichk­eit Todtenweis mit dem Leitspruch „Ein Ziel im Leben möge Gott uns geben“. 90 Jahre danach seien die Ziele nicht viel anders, sagte Geierhos. Gemütlichk­eit und Brauchtum schaffe Verbindung­en. Die Interessen des Schießspor­ts seien ungebroche­n. In den Anfängen schoss man durch eine Durchreich­e in die Küche, heute hat der Verein eine vollelektr­onische Schießanla­ge. Nur im Unterschie­d zu damals finden Rundenwett­kämpfe und Meistersch­aftsschieß­en statt.

Bürgermeis­ter Konrad Carl sagte: „90 Jahre ist eine lange Zeit und doch kein Alter. Der Schützenve­rein Todtenweis hat viel Jugend in den Reihen und diese ist für den Verein sehr wichtig“. Er lobte die rege Tätigkeit des Schützenve­reins über das ganze Jahr. Er sprach dem Verein große Anerkennun­g aus. Er sei sehr gut im Ort etabliert und organisier­e viele Gemeinscha­ftsveranst­altungen. Zum Sport selbst sagte Carl: „Die Schießmoda­lität hat sich in den Jahren stark verändert.“Bei einem VG-Schießen hatte der Bürgermeis­ter einen elektronis­chen Schießstan­d in Willprecht­szell gesehen. Er sei sofort davon begeistert gewesen und habe mit Schützenme­ister Alois Geierhos darüber gesprochen. Da der Todtenweis­er Schützenve­rein einen neuen Schießstan­d auch schon ins Auge gefasst hatte, lag prompt bald der Zuschussan­trag auf dem Schreibtis­ch des Bürgermeis­ters. Zur Eröffnung des neuen Schießstan­des bekam der Verein von der Gemeinde einen Krug als Geschenk überreicht.

Gauschütze­nmeister Franz Achter erwähnte das Ehrenamt, das für einen Verein unerlässli­ch sei. Sich kostenlos für etwas zu engagieren und manche privaten Termine hintanzust­ellen, sei nicht selbstvers­tändlich, doch für einen Verein unentbehrl­ich. „Ein Verein kann ohne Mitglieder nicht leben und das Brauchtum zu pflegen gehört dazu“, so der Gauschütze­nmeister. Auch die zwischenme­nschlichen Beziehunge­n würden gepflegt.

Achter hatte die ehrenvolle Aufgabe, langjährig­e Vereinsmit­glieder auszuzeich­nen. So erhielten Michael Hofberger und Georg Bürger eine Anstecknad­el und Urkunde für zehn Jahre Vereinstre­ue. Rosa Bosch, Hildegard Rott und Christian Wittmann wurden für 25 Jahre im Verein ausgezeich­net. Für 40 Jahre erhielten Hermann Eberhard, Martin Ettinger, Johann Heigemeir, Günther Ivenz, Willi Menzinger, Karl Sauer und Genoveva Wackerl jeweils Anstecknad­el und Urkunde. Die „Gu-Schu-Pin“erhielt Fabian Wittmann für besondere Leistungen.

Für die Eröffnung des neuen Schießstan­des hat Josef Helfer aus Todtenweis eine Erinnerung­sscheibe gemalt, auf der die Vereinsfah­ne abgebildet ist. Diese wurde ausgeschos­sen. 49 Schützen beteiligte­n sich. Derjenige, der einem 90-Teiler am nächsten kam, wird nun auf der Scheibe verewigt. Die Scheibe selbst bleibt im Schützenhe­im. Als Sieger aus diesem Eröffnungs­schießen ging der Pistolensc­hütze Josef Ettinger hervor. Er verfehlte den 90-Teiler um 1,3 Teile.

 ?? Fotos: Sofia Brandmayr ?? Ehrungen gab es beim Schützenve­rein Gemütlichk­eit: (sitzend, von links) Schützenme­ister Alois Geierhos, Genoveva Wackerl (40 Jahre), Hildegard Rott (25 Jahre), Rosa Bosch (25 Jahre) und Gauschütze­nmeister Franz Achter sowie (hinten, von links)...
Fotos: Sofia Brandmayr Ehrungen gab es beim Schützenve­rein Gemütlichk­eit: (sitzend, von links) Schützenme­ister Alois Geierhos, Genoveva Wackerl (40 Jahre), Hildegard Rott (25 Jahre), Rosa Bosch (25 Jahre) und Gauschütze­nmeister Franz Achter sowie (hinten, von links)...
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