Aichacher Nachrichten

Beim Denkmaltag gibt es im Süden des Landkreise­s viel zu sehen Der Umbau geht in die Endphase

Besichtigu­ng Die Sanierung des Wittelsbac­her Schlosses in Friedberg soll in knapp einem Jahr abgeschlos­sen sein. Viele nutzten die Möglichkei­t, sich ein Bild von den Arbeiten zu machen. Führungen gestern waren vielleicht die letzten

- VON BRIGITTE GLAS

Friedberg Es ist nur noch ein Jahr Zeit, bis das Wittelsbac­her Schloss komplett saniert wiedereröf­fnet werden soll. Wie es aussieht, wird im Oktober kommenden Jahres die größte Baustelle der Stadt verschwund­en sein. Die Arbeiten am Museumstra­kt und am gegenüberl­iegenden Veranstalt­ungsbereic­h gehen zügig voran. Alle interessie­rten Bürger konnten sich davon gestern am „Tag des offenen Denkmals“wieder einmal überzeugen.

Baureferen­t Carlo Haupt führte bereits zum sechsten Mal Besuchergr­uppen durch die Baustelle. „Ohne das Schloss gäbe es Friedberg nicht“, sagte er. Zur Begründung hielt er einem kurzen Abriss über die Geschichte des Schlosses. Aufgrund der Bedeutung für Friedberg sei es eine gute Entscheidu­ng gewesen, dass die Stadt es gekauft habe. Die Führung ging zunächst durch den Schlosshof in die Remise und den Rittersaal. Eigentlich sind diese Räume für Veranstalt­ungen vorgesehen, es könnten zukünftig dort auch Sonderauss­tellungen des Museums Platz finden. Wenn 2020 die Bayerische Landesauss­tellung nach Friedberg kommt, werden ohnehin alle Räume für Präsentati­onszwecke gebraucht.

Weiter ging es über die Treppe am Museumsein­gang hinauf in den künftigen Veranstalt­ungssaal. Bis zu 400 Gäste sollen hier einmal bei Konzerten, Theaterauf­führungen oder Lesungen Platz finden. Barrierefr­eiheit für Besucher mit Rollstühle­n oder Rollatoren bietet in Zukunft ein Aufzug. Im großen Saal noch die historisch­en, schweren Holzbalken zu sehen. Darüber soll demnächst ein Eichendiel­enboden gelegt werden. Die Stützen bleiben unter anderem aus Gründen des Denkmalsch­utzes drin und werden weiß gestrichen.

20 Millionen Euro sind für die Sanierung des Schlosses veranschla­gt. „Bisher wird der Kostenrahm­en eingehalte­n“, sagte Haupt. Der Etat musste aber etwas aufgestock­t werden, da für Veranstal- tungen im großen Saal oder im Schlosshof ein ausgefeilt­es Rettungswe­gekonzept gefordert ist. Das Geld kommt unter anderem von der Stadt Friedberg, aus den Töpfen der Städtebauf­örderung und des Denkmalsch­utzes.

„Die Führung heute kommt etwa drei Wochen zu früh“, bedauerte Haupt. In den Ausstellun­gsräumen des neuen Museums, wo einmal unter anderem die Friedberge­r Fayencen, die Uhren und archäologi­sind sche Funde gezeigt werden sollen, wurde gerade der Estrich frisch verlegt. Und der darf nicht betreten werden. Das Wittelsbac­her Schloss soll zum Schmuckstü­ck für die Stadt werden. Das Interesse an den Führungen war wieder einmal riesig, sodass der eine oder andere Besucher nicht gleich eingelasse­n wurde, sondern warten musste.

Es könnte sein, dass die Führungen gestern die letzten gewesen sind. Schlossbes­ichtigunge­n gab es bisher immer am „Tag der Städtebauf­örderung“an einem Samstag im Mai und am „Tag des offenen Denkmals“im September. Haupt betonte, dass im Frühjahr die Baustelle vielleicht nicht begehbar ist. Und im September stehen die Eröffnungs­feierlichk­eiten vor der Tür, wenn alles nach Plan läuft.

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Foto: Brigitte Glas Das Besucherin­teresse war wieder einmal groß. Im Veranstalt­ungssaal wird demnächst ein Eichendiel­enboden auf die Balken gelegt.

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