Eine Berufswahl, die keiner bereuen soll
Bei zehn jungen Landwirten von 42 Absolventen steht im Abschlusszeugnis eine Eins vor dem Komma
Aichach Friedberg 39 junge Männer und drei junge Frauen aus der Region haben die Prüfung zum Landwirtschaftsgesellen erfolgreich abgeschlossen. Auf der Freisprechungsfeier entließ Leitender Landwirtschaftsdirektor Wolfgang Sailer 32 ehemalige Azubis und zehn Quereinsteiger ins Berufsleben. 16 der Absolventen kommen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg.
Sailer gratulierte den Absolventen: Er verglich das Leben mit einem Seil. An wesentlichen Punkten befände sich ein Knoten. Die Freisprechung sei ein solcher. „Sie haben noch eine weite Strecke vor sich. Weitere Knotenpunkte könnten die Familiengründung oder der Besuch einer Fachschule sein oder auch in weiter Ferne die Hofübergabe an die nächste Generation. Am Ende solle jeder sagen können, dass er die Berufswahl nie bereut habe und dass alle Knoten eine Balance zwischen Beruf und Familie bedeutet hätten.
Landratsstellvertreter Manfred Losinger wusste als praktizierender Landwirt um die Herausforderungen: „Ich bin stolz auf die jungen Leute, die die Höfe ihrer Eltern übernehmen“, sagte er und gratulierte zur Wahl des „schönsten Berufes“. Auch der Kreisobmann des Bauernverbands Reinhard Herb bezeichnete den Beruf des Landwirts als „den schönsten, den man lernen kann“. Er rief aber auch zur ständigen Weiterbildung auf. Das Wissen habe heute eine Halbwertszeit von nur noch fünf Jahren.
Gabriela Knieß, die Ausbildungsberaterin für den Beruf Landwirt/ Landwirtin am Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten, und Klassensprecher Kilian Breitsameter ließen die ganze Ausbildung in Bildern noch einmal Revue passieren, bevor es die ersehnten Zeugnisse gab. Prüfungsleiter Franz Reiter und Sailer gratulierten mit Gabriela Knieß jedem Einzelnen.
Die Besten unter ihnen waren Johannes Reitberger aus Beuern (Hohenwart, Kreis Pfaffenhofen) mit einem Notendurchschnitt von 1,10, Fabian Gutmann aus Ecknach (Stadt Aichach) mit 1,64 und Bettina Spatz aus Hurlach (Kreis Landsberg) mit 1,74. Insgesamt zehn Mal hatte es eine Eins vor dem Komma gegeben. Die Prüfung dauerte acht Tage und bestand sowohl aus einem theoretischen als auch einem praktischen Teil. Sieben Landwirte hatten dafür ihre Höfe geöffnet.
Der Prüfungsausschuss besteht aus insgesamt 52 Mitgliedern, von denen elf heuer ausscheiden. Wolfgang Sailer verabschiedete neben dem Vorsitzenden Franz Reiter aus Diedorf auch Martin Bath (Zusmarshausen), Andreas Hopf (Pöttmes), Heinrich Jäckle (Heretsried), Hansjörg Kastner (Maingrundel), Kilian Leopold (Todtenweis), Michael Schaller (Achsheim), Josef Schlickenrieder (Derching), Kathrin Starich (Augsburg), Bernhard Urban (Neusäß) und Andreas Vogl (Mering).