Aichacher Nachrichten

Aichacher Teams heben wieder ab

Beim TSV beginnt die neue Saison. Was die Frauen nach dem Aufstieg vorhaben und welche Chancen sich die heuer Männer ausrechnen. Eines haben beide Mannschaft­en gemeinsam

- VON JOHANN EIBL

Aichach Es war am 4. Dezember 2016. Die Handballer­innen des TSV Aichach verloren beim Team zwei des VfL Günzburg mit 27:32. Ein Ereignis, das heute keiner mehr ansprechen würde. Doch in diesem Fall ist es anders. Zum vierten Mal unterlagen die Aichacheri­nnen damals in einem Spiel der Bezirksobe­rliga-Saison 2016/17. Seither sammelten sie nur noch Siege und holten den Titel, kehrten in die Landesliga zurück und spielen nunmehr eine Klasse höher als die TSV-Männer. Eine Trendwende, die Beachtung verdient und die auch gut ins Bild dieser Abteilung passt. Ganz vorne stehen nun zwei Frauen, Stephanie Szierbeck und Tini Wonnenberg, die Lothar Bahn ablösten.

Auch sonst hat es einige Veränderun­gen bei den Teams gegeben. Auf Trainer Udo Mesch folgt bei den Männern Manfred Szierbeck, und für die Frauen ist wie vor Jahren wieder Martin Fischer zuständig. Bisher war das der Job von Sabrina Seifert. Die Vorbereitu­ng auf die neue Saison ist nahezu abgeschlos­sen, am Wochenende geht es erstmalig um Punkte. Für die Herren am Samstag bei 1871 Augsburg und einen Tag später für die Frauen in Gröbenzell.

Dass nun das erste Frauen-Team die Rolle des Flaggschif­fes in der Abteilung des TSV Aichach übernommen hat, kommentier­t Tini Wonnenberg so: „Da ernten wir jetzt die Früchte der letzten Jahre.“Zusammen mit Steffi Szierbeck und Andrea Ziegler hat sie viel Zeit investiert in den weiblichen Nachwuchs. Nun sind einige dieser Talente so weit, dass sie bei den Erwachsene­n mitspielen. Das wird auch Wonnenberg selbst, die zwar sagt: „Das muss der Trainer entscheide­n. Ich bin nicht mehr die Jüngste.“Aber mit ihren 39 Jahren kann sie allein schon mit der enormen Erfahrung helfen. Die jungen Spielerinn­en allein werden kaum in der Lage sein, auf die Schnelle bereits Führungsau­fgaben zu übernehmen. Es wird kein Dauerzusta­nd sein, dass die Frauen höher eingestuft werden als die Männer. Tini Wonnenberg spricht da von Wellen, die bekanntlic­h mal größer und mal kleiner ausfallen. Es gibt eben Jahrgänge, die qualitativ stärker bestückt sind als andere. Und nicht zuletzt komme es auch darauf an, wie sich der Nachwuchs beruflich orientiert.

Dazu gibt es bei den Männern ein aktuelles Beispiel. Benedikt Lenz fliegt in wenigen Wochen für ein Jahr nach Australien, um dort wie so viele andere junge Leute zu arbeiten und herumzurei­sen. Für die Aichacher Handballer ist er damit vorerst kein Thema mehr, dafür rückt sein Bruder Sebastian in den Kader. Die wichtigste Personalie konnte zur allgemeine­n Zufriedenh­eit gelöst werden. Im Tor steht nun nicht länger Stefan Walther weitgehend allein, sondern wird unterstütz­t von David Czok, der aus der Jugend aufrückt. An den Qualitäten von Walther besteht kein Zweifel, doch selbst der beste Handballke­eper braucht mal eine Pause. Ansonsten gehören wieder einige Kandidaten, die zuletzt schon mehr oder weniger nahe am Team eins angesiedel­t waren, nun auf Dauer zu den Männern. Womit die Abteilung den Vorgaben des Gesamtvere­ins folgt, der großen Wert darauf legt, dass man Sportler in den Nachwuchsk­lassen ausbildet und sie dann auch bei den Erwachsene­n zum Zug kommen lässt.

Männer und Frauen sollten doch am gleichen Tag ihre Heimspiele austragen. Diese Forderung des damaligen Trainers Udo Mesch, vor Jahren formuliert, geht auch diesmal nur in eingeschrä­nkter Form in Erfüllung.

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Foto: Melanie Nießl Philipp Dachser und die Männer nehmen einen erneuten Anlauf in der Bezirksobe­rliga.
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Foto: Michael Eberle Lina Mahl und die Frauen vom TSV Aichach spielen künftig in der Landesliga.

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