Aichacher Nachrichten

Die Augsburger lieben Hamburger

Es gibt immer mehr Burger-Lokale, auch eine große Kette hat Pläne. Wie heben sich die Läden voneinande­r ab?

- VON MARLENA BODEWEIN

Hamburger sind ein Trend-Gericht. Und sie bestehen längst nicht mehr aus pappigen Brötchen mit trockenem Fleisch mit einem verlorenen Salatblatt drauf – heute locken die Burgerläde­n mit regional gekauftem Fleisch, frisch gebackenen Brötchen und ausgefalle­nen Beilagen. Die Burger-Kette Hans im Glück steht für den Aufschwung wie kein anderes Lokal. Im nächsten Jahr eröffnet sie eine Filiale in Augsburg. Was denken bestehende Burger-Restaurant­s in Augsburg über die neue Konkurrenz – und wie heben sie sich voneinande­r ab?

In der Hamburgere­i sind die Gäste zum „Essen bei Freunden“eingeladen – so lautet das Konzept. „Unsere Gäste schätzen bei uns das familiäre Klima“, sagt Honey Solomon, der Betriebsle­iter der Hamburgere­i. Das Lokal an der Ludwigstra­ße setzt auf regionale Zutaten und hochwertig­es Fleisch. Die Burger sind nicht mehr Fast-Food-Artikel, die Hamburgere­i möchte Qualität bieten. „Burger in Deutschlan­d sind ganz anders als in den USA, sie sind hier inzwischen viel hochwertig­er“, sagt Solomon. Auch vegetarisc­he und vegane Burger mit Gemüsebrat­lingen stehen auf der Karte.

Weger der Eröffnung von Hans im Glück in Augsburg macht er sich keine Sorgen. Es gibt zwei weitere Filialen der Hamburgere­i in München und auch dort gibt es bereits „Hans im Glück“„Da merken wir auch nichts von“, sagt Solomon. Angst vor größeren Ketten, die expandiere­n, hat er nicht.

Der kleine Burgerlade­n Beißer Burger in der Dominikane­rgasse ist nach einem der Chefs benannt. Stefan Beißer, einer von zwei Inhabern, sagt, die Kunden wünschten eine hohe Fleischqua­lität, deshalb komme es aus Familienbe­trieben in der Region. Außerdem werde es zwei Mal am Tag frisch durch den Fleischwol­f gedreht. Beißer und sein Kollege Andreas Gossler gründeten Beißer Burger vor zwei Jahren. „Uns fehlte einfach ein BurgerLoka­l in Augsburg“, sagt Gossler. Seitdem stellen sie ihre BurgerKrea­tionen nach dem Motto „Mit Liebe und Handarbeit“her. Inzwischen kämen viele Stammkunde­n. Etwa zehn Prozent der Kunden bestellen bei ihnen einen der vegetarisc­hen oder veganen Burger. Beißer und Gossler wollen, obwohl das Geschäft nach ihren Angaben gut läuft, kein zweites Lokal in Augsburg eröffnen. „Nach uns sind ja auch noch andere Burgerloka­le gekommen“, sagt Beißer. Und mit Hans im Glück könnte der Augsburger Markt dann ausgeschöp­ft sein, glaubt er.

Dass Burger im Trend liegen, weiß auch die Haifischba­r in der Spitalgass­e. Burger standen da zwar schon länger auf der Karte, doch im letzten Jahr erweiterte die Bar ihr Angebot um acht neue Burgerkrea­tionen. Unter anderem stehen nun Burger mit Fleisch aus „gezupftem Rind“auf der Karte. Auch, um mit der Konkurrenz mithalten zu können, sagt der Küchenchef Bela Schlegel. Er ist sich sicher, dass die Kunden weiter kommen, auch wenn größere Ketten eröffnen. „Wir bestechen durch die Tradition der Bar, uns gibt es schon lange und es herrscht ein besonderes Flair.“

 ?? Archivfoto: Annette Zoepf ?? Burger liegen im Trend: Es gibt sie in immer mehr Lokalen und auch bei Street Food Festivals – wie hier im Frühjahr in Göggingen.
Archivfoto: Annette Zoepf Burger liegen im Trend: Es gibt sie in immer mehr Lokalen und auch bei Street Food Festivals – wie hier im Frühjahr in Göggingen.

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