Die Augsburger lieben Hamburger
Es gibt immer mehr Burger-Lokale, auch eine große Kette hat Pläne. Wie heben sich die Läden voneinander ab?
Hamburger sind ein Trend-Gericht. Und sie bestehen längst nicht mehr aus pappigen Brötchen mit trockenem Fleisch mit einem verlorenen Salatblatt drauf – heute locken die Burgerläden mit regional gekauftem Fleisch, frisch gebackenen Brötchen und ausgefallenen Beilagen. Die Burger-Kette Hans im Glück steht für den Aufschwung wie kein anderes Lokal. Im nächsten Jahr eröffnet sie eine Filiale in Augsburg. Was denken bestehende Burger-Restaurants in Augsburg über die neue Konkurrenz – und wie heben sie sich voneinander ab?
In der Hamburgerei sind die Gäste zum „Essen bei Freunden“eingeladen – so lautet das Konzept. „Unsere Gäste schätzen bei uns das familiäre Klima“, sagt Honey Solomon, der Betriebsleiter der Hamburgerei. Das Lokal an der Ludwigstraße setzt auf regionale Zutaten und hochwertiges Fleisch. Die Burger sind nicht mehr Fast-Food-Artikel, die Hamburgerei möchte Qualität bieten. „Burger in Deutschland sind ganz anders als in den USA, sie sind hier inzwischen viel hochwertiger“, sagt Solomon. Auch vegetarische und vegane Burger mit Gemüsebratlingen stehen auf der Karte.
Weger der Eröffnung von Hans im Glück in Augsburg macht er sich keine Sorgen. Es gibt zwei weitere Filialen der Hamburgerei in München und auch dort gibt es bereits „Hans im Glück“„Da merken wir auch nichts von“, sagt Solomon. Angst vor größeren Ketten, die expandieren, hat er nicht.
Der kleine Burgerladen Beißer Burger in der Dominikanergasse ist nach einem der Chefs benannt. Stefan Beißer, einer von zwei Inhabern, sagt, die Kunden wünschten eine hohe Fleischqualität, deshalb komme es aus Familienbetrieben in der Region. Außerdem werde es zwei Mal am Tag frisch durch den Fleischwolf gedreht. Beißer und sein Kollege Andreas Gossler gründeten Beißer Burger vor zwei Jahren. „Uns fehlte einfach ein BurgerLokal in Augsburg“, sagt Gossler. Seitdem stellen sie ihre BurgerKreationen nach dem Motto „Mit Liebe und Handarbeit“her. Inzwischen kämen viele Stammkunden. Etwa zehn Prozent der Kunden bestellen bei ihnen einen der vegetarischen oder veganen Burger. Beißer und Gossler wollen, obwohl das Geschäft nach ihren Angaben gut läuft, kein zweites Lokal in Augsburg eröffnen. „Nach uns sind ja auch noch andere Burgerlokale gekommen“, sagt Beißer. Und mit Hans im Glück könnte der Augsburger Markt dann ausgeschöpft sein, glaubt er.
Dass Burger im Trend liegen, weiß auch die Haifischbar in der Spitalgasse. Burger standen da zwar schon länger auf der Karte, doch im letzten Jahr erweiterte die Bar ihr Angebot um acht neue Burgerkreationen. Unter anderem stehen nun Burger mit Fleisch aus „gezupftem Rind“auf der Karte. Auch, um mit der Konkurrenz mithalten zu können, sagt der Küchenchef Bela Schlegel. Er ist sich sicher, dass die Kunden weiter kommen, auch wenn größere Ketten eröffnen. „Wir bestechen durch die Tradition der Bar, uns gibt es schon lange und es herrscht ein besonderes Flair.“