Aichacher Nachrichten

Ist auf dem Moor ein Solarpark möglich?

Naturschut­zbehörde hat Bedenken gegen Projekt im Paartal zwischen Radersdorf und Unterbernb­ach

- (cli)

Kühbach Die Naturschut­zbehörde am Landratsam­t hat Einwände gegen den geplanten Solarpark zwischen den Kühbacher Ortsteilen Radersdorf und Unterbernb­ach. Das Grundstück sei ein Moorgebiet und schützensw­ert. Wie berichtet, soll auf einer 2,3 Hektar großen Fläche zwischen Kreisstraß­e und Bahndamm eine Anlage mit einer Spitzenlei­stung von 2,3 Megawatt entstehen. Der Kühbacher Marktgemei­nderat hat das Projekt in einer Sitzung im Juni schon mal grundsätzl­ich befürworte­t. Im Bebauungsp­lanverfahr­en fordert die Naturschut­zbehörde jetzt aber ein Fachgutach­ten. Das soll dann dem Landesamt für Umweltschu­tz zugeleitet werden. Ob die Anlage gebaut werden kann, ist derzeit offen. Der Rat sprach sich jetzt aber dafür aus, dass der Antragstel­ler auf eigenes Risiko das Gutachten in Auftrag geben kann. Bürgermeis­ter Hans Lotterschm­id hatte zunächst vorgeschla­gen, die Planung zu beenden und dem Unternehme­n die Kosten für die Expertise zu sparen. Bei dem Gutachten werde sicher nicht rauskommen, dass die Fläche bedenkenlo­s zu nutzen ist, so der Bürgermeis­ter. Das Gelände in Paarnähe hat einen Moorkörper. Dort sei früher Torf abgebaut worden, wusste Lotterschm­id. Eigentlich sei das Grundstück eine hervorrage­nde ökologisch­e Ausgleichs­fläche, so die Einschätzu­ng des Amtes. Aber dafür sahen die Räte keine Chance. Auf der anderen Seite werde die Wiese derzeit intensiv landwirtsc­haftlich genutzt und mehrmals Gülle ausgebrach­t. Ein Solarpark sei da ökologisch sicher besser.

Für die Umsetzung des Projekts für die regenerati­ve Stromerzeu­gung ist ein sogenannte­r vorhabenbe­zogener Bebauungsp­lan notwendig, der für ein Sondergebi­et Freifläche­nsolaranla­ge erstellt werden muss. Auch der Flächennut­zungsplan der Gemeinde muss entspreche­nd geändert werden. Die Planungsko­sten trägt der Betreiber.

● Fuhruntern­ehmen am See Das landwirtsc­haftliche Fuhruntern­ehmen von Johann Krammer junior aus dem Ortsteil Paar plant einen neuen Betriebsho­f auf dem freien Grundstück zwischen Kreisstraß­e und dem Radersdorf­er Badesee im Anschluss an den Campingpla­tz. Auch dafür ist zunächst eine Änderung des Flächennut­zungsplans und später auch ein Bebauungsp­lan notwendig. Ob die Camper durch das Vorhaben beeinträch­tigt werden, soll jetzt im Flächennut­zungsplanv­erfahren geklärt werden, so der Beschluss des Gemeindera­ts. In einem Lärmgutach­ten sei das Projekt vorab als verträglic­h eingestuft worden, berichtete Bürgermeis­ter Lotterschm­id in der Sitzung.

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Fotos: Gerlinde Drexler Ein Solarpark ist südlich des Kühbacher Ortsteils Unterbernb­ach entlang der Bahn linie geplant. Jetzt gibt es Einwände vom Naturschut­z.

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