Keine Wahl ohne Heinz Neumaier
Seit mehr als 50 Jahren ist der Oberwittelsbacher dabei. Was zu seinen Aufgaben gehört und wie er die Wahl erlebt
Aichach Oberwittelsbach Die Bundestagswahl rückt immer näher. Doch wer sind eigentlich die Menschen, die am kommenden Sonntag in den Wahllokalen die Stimmzettel ausgeben und auswerten?
Es sind Menschen wie Heinz Neumaier, welche die Wahl ermöglichen. Neumaier kommt aus dem Aichacher Ortsteil Oberwittelsbach. Seit über 50 Jahren engagiert er sich ehrenamtlich als Wahlhelfer und seit etwa 15 Jahren ist er Wahlvorsteher, zunächst in Aichach, später in Oberwittelsbach. Neumaier sagt: „Sich politisch zu engagieren, ist eine Pflicht. Dass man bei uns wählen kann, ist ein ungeheures Privileg, in anderen Ländern ist das nicht so selbstverständlich.“Er setzte sich dafür ein, dieses Privileg der Wahl zu schützen.
Neumaier erzählt, dass jede Wahl ungefähr so ablaufe: Zunächst wird das Wahlhelfer-Team aufgestellt. Dies besteht aus einem Wahlvorsteher, einem stellvertretenden Wahlvorsteher, zwei Schriftführern (von der Gemeinde gestellt) und mindesten zwei Beisitzern. Also aus mindestens sechs Wahlhelfern, die sich freiwillig bei der Gemeinde melden. Vor der Wahl gibt es für die Helfer eine Wahleinweisung. Dort wird alles erklärt und gegebenenfalls auf Änderungen oder Neuerungen im Wahlablauf hingewiesen. Neumaier erzählt, dass es immer wieder kleine Änderungen gebe:
„Zum Beispiel ob es Wahlwerbung vor dem Wahllokal geben darf oder nicht.“Früher gab es da eine Sperrzone, heute nicht mehr. Auch durfte Neumaier den Wählern früher nicht helfen. Wer beispielsweise seine Brille vergessen hatte, der musste wieder gehen und sie holen. Heutzutage dürfen die Ehrenamtlichen den hilfsbedürfti- gen Bürgern jedoch zur Seite stehen, so Neumaier.
Besondere Vorkommnisse gab es nicht, seit er Wahlhelfer ist. Bisher sei die Wahl immer ruhig verlaufen, erzählt Neumaier. Ein Mal am Tag kämen zwar Vertreter der Stadt Aichach vorbei und fragen, ob es Vorkommnisse gab, aber bisher hat er ihnen noch nie etwas berichten können.
Während der Wahl selbst sei es teilweise sogar langweilig, oft kämen zeitweise gar keine Wähler, sagt Neumaier. Die Wahlhelfer haben weniger Arbeit als früher, weil es mittlerweile viel mehr Briefwähler gebe, erzählt er. Nur die Hälfte der etwa 450 Wahlberechtigten aus dem Wahlbezirk kämen, um vor Ort zu wählen. Früher seien die Wähler immer zum Wählen gekommen, wenn eine Messe in einer Kirche aus war. „Da hat der Pfarrer noch von der Kanzel gepredigt: Wählt christlich“, sagt Neumaier. Heute kommen die Menschen über den Tag verteilt. Am Wahlsonntag wird Neumaier den halben Tag im Wahllokal sein, die andere Hälfte des Tages wird ihn sein Stellvertreter ablösen. Sie sind ein eingespieltes Team und arbeiten schon seit Jahren bei Wahlen zusammen. Neumaier hofft, dass dieses Jahr viele Bürger wählen gehen und alles korrekt abläuft.