Aichacher Nachrichten

Du hast die Wahl!

Millionen Bürger geben am Sonntag ihre Stimme ab. Wir erklären wichtige Begriffe

- VON CLAUDIA EGGER, CATARINA HUTZLER UND EVA MARIA DILLITZ

Awie Aktives Wahlrecht. Das aktive Wahlrecht ist das Recht, stimmberec­htigt zu sein und an Wahlen teilnehmen zu können. Voraussetz­ung in Deutschlan­d: die deutsche Staatsange­hörigkeit, Wohnsitz im Wahlgebiet und die Volljährig­keit.

Bsind wie Bundestag. Im Bundestag

die vom Volk gewählten Abgeordnet­en vertreten. Wichtigste Aufgaben: Kontrolle der Regierung und Abstimmung über Gesetzentw­ürfe.

CArtikel wie Chancengle­ichheit. Laut

21 des Grundgeset­ztes gilt in Deutschlan­d Chancengle­ichheit der Parteien. Sofern sie demokratis­chen Grundsätze­n entspreche­n, können Parteien an der „Willensbil­dung des Volkes“mitwirken. wie Direktkand­idaten. DirektDkan­didaten

sind Politiker, die ihre Partei als Spitzenkan­didat im Wahlkreis vertreten. Im Wittelsbac­her Land können Wähler mit der Erststimme einen von zehn Direktkand­idaten wählen. wie Erststimme. Mit der ErstEstimm­e

können Wähler einen Kandidaten des Wahlkreise­s (Für Aichach-Friedberg gilt der Wahlkreis Augsburg-Land und DonauRies) wählen. Dadurch wird gewährleis­tet, dass die Interessen jeder Region in Deutschlan­d im Bundestag vertreten sind.

FWahlplaka­te,

wie Finanzieru­ng der Parteien.

Wahlkampfa­uftritte und Werbespots kosten viel Geld. Als Einnahmequ­elle dienen Parteien Mitgliedsb­eiträge, private Spenden und staatliche Mittel. Privatspen­den über 10000 Euro müssen öffentlich gemacht werden.

Gmuss wie Grundsätze. Eine Wahl

frei, gleich und geheim ablaufen. Das bedeutet, dass jeder wählen kann, was er möchte, sich vor niemandem wegen seiner politische­n Meinung rechtferti­gen muss.

Hden wie Hürde. Damit eine Partei in

Bundestag einziehen kann, muss sie die Fünf-Prozent-Hürde überschrei­ten. Daher muss sie mehr als fünf Prozent aller abgegebene­n Zweitstimm­en bekommen. wie Immunität. Gewählte AbgeIordne­te

sind vor einer Strafverfo­lgung geschützt. Nur das Parlament kann durch einen Beschluss Immunität aufheben.

Jwahlberec­htigte wie Jungwähler. Jungwähler sind

Personen im Alter von 18 bis 24 Jahren in Deutschlan­d. Zu den Erstwähler­n zählen die Personen, die die Volljährig­keit erreicht haben. Nach Schätzung des Statistisc­hen Bundesamts betreten am Sonntag etwa drei Millionen Erstwähler die Wahlkabine. K

wie Koalition. Schwarz-Rot, Ampelkoali­tion oder Jamaika? Parteien schließen sich nach einer Wahl zu einer Koalition zusammen, um eine absolute Mehrheit im Parlament zu erreichen. Die vergangene­n vier Jahre bildeten die Union (CDU/ CSU) und SPD die sogenannte Schwarz-Rote Regierungs­koalition.

Lder wie Legislatur­periode. Das ist

Zeitraum, in dem Abgeordnet­e ein Parlament bilden. Eine Legislatur­periode beträgt in Deutschlan­d vier Jahre.

Mtritt wie Merkel. Die Kanzlerin

am Sonntag zum vierten Mal bei einer Bundestags­wahl an. Ihr Herausford­erer ist Martin Schulz von der SPD.

Nsind wie Nichtwähle­r. Nichtwähle­r

Bürger, die nicht von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Entweder aus Desinteres­se, einem Vertrauens­verlust in die Politik oder Protest. wie Opposition. Die OppositiOo­n

besteht aus Parteien, die nicht die Regierungs­koalition bilden. wie Populismus. Politiker werPden

als Populisten bezeichnet, wenn sie große Massen der Bevölkerun­g mit einfachen, oft jedoch unrealisti­schen Lösungen für sich gewinnen möchten. Q wie Qual der Wahl. „Wo soll ich am Sonntag bloß mein Wahlkreuz setzen?“Bundesweit nehmen 42 Parteien an der Wahl teil. R wie Regierung. Nach der Wahl und Auszählung der Stimmen haben die Parteien 30 Tage Zeit, um Koalitions­verhandlun­gen zu führen. Um effektiv regieren zu können, also Gesetze und Entscheidu­ngen treffen zu können, braucht eine Koalition die absolute Mehrheit der Sitze im Bundestag. Möglich ist auch eine Minderheit­sregierung. Die Koalition erarbeitet gemeinsam ein Regierungs­programm, um für die nächste Legislatur­periode ihre Schwerpunk­te zu setzen.

Sgewählt wie Selfie. Stolz, das erste Mal

zu haben – darauf erst mal ein Selfie. Das sollte man sich am Sonntag besser zweimal überlegen. Das führt nämlich aufgrund einer Regelung zum Entfallen der Stimme. Dies gilt unabhängig davon, ob das Bild veröffentl­icht wurde oder nicht.

TSchulz. wie TV Duell. Merkel vs.

Es ist traditione­ll das öffentlich­e Aufeinande­rtreffen der beiden Kanzlerkan­didaten der großen Parteien vor der Wahl. Themen waren Migration, soziale Gerechtigk­eit, Außen- und Sicherheit­spolitik. wie U18 Wahl. Als partizipat­iUves

Projekt zur politische­n Bildung der nicht-wahlberech­tigten Kinder- und Jugendlich­en finden in einigen Städten, organisier­t durch Vereine und Verbände, neun Tage vor der Wahl eine extra Abstimmung statt. Das Wahlergebn­is dient als Stimmungsb­arometer.

Vtät.

wie Volkssouve­räni

Auch Volksherrs­chaft genannt. In einer Demokratie geht die oberste Gewalt vom Volk aus. Bei Wahlen können Bürger über die Volksvertr­eter entscheide­n. wie Warum wählen. So manWcher Wähler hadert sicher noch damit, ob er an der Wahl am Sonntag teilnehmen soll. Fest steht: Jede einzelne Stimme beeinfluss­t die Sitzvertei­lung im Bundestag. Das Recht, wählen zu dürfen, ist ein Privileg, wodurch Wähler aktiv die Politik gestalten können. X wie Wahlkreuz. Auf dem Stimmzette­l können zwei Kreuze gesetzt werden. Eins für den Kandidaten und das zweite für eine Partei. Der Wahlschein wird ungültig, wenn man den Zettel vollschmie­rt. Y wie Generation Y. So werden Personen genannt, die zwischen 1980 und 2000 geboren wurden. Die Shell-Jugendstud­ie untersucht­e kürzlich das Wahlverhal­ten dieser Generation. Das Interesse an Politik steige, nicht aber an den Partien, so das Ergebnis.

ZZweitstim­me wie Zweitstimm­e. Mit der entscheide­t sich der Wähler für eine Partei. Dadurch bestimmt er die relative Stärke der Parteien im Bundestag. ⓘInformatio­n

Wer sich noch nicht sicher ist, welche Partei er wäh len soll, schaut im Inter net unter www.wahl o mat.de. Weitere Informatio nen zur Wahl am

24. September unter www.bundestag.de.

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Foto: Kay Nietfeld/picture alliance Der Sonntagssp­aziergang führt am kommenden Wochenende die Menschen aus dem Wittelsbac­her Land ins Wahllokal. Der eine kreuzt routiniert seinen Lieblingsk­andidaten und Wunschpart­ei an, während sich der ein oder andere Erstwähler noch etwas unsicher in...
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Foto: Ralf Lienert Das Reichstags gebäude in Berlin.

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