Aichacher Nachrichten

Manfred Paula coacht die Roten Teufel

Der Aindlinger übernimmt nach der Entlassung von Norbert Meier vorübergeh­end das Traineramt beim Zweitligis­ten 1. FC Kaiserslau­tern. Was der 52-Jährige zuvor gemacht hat und wie es am Betzenberg weitergeht

- VON JOHANN EIBL

Aindling Egal, wie die nächsten Jahre auch verlaufen mögen: Der 20. September 2017 wird im Lebenslauf von Manfred Paula stets ein ganz besonderer Tag bleiben. Denn am gestrigen Mittwoch wurde der Aindlinger zum Cheftraine­r beim Zweitligis­ten 1. FC Kaiserslau­tern befördert. Das Auslaufen leitete der 52-Jährige bereits. Es wird wohl keine Lösung auf Dauer werden, denn wie der Verein betont, soll bis zum nächsten Auswärtssp­iel am Montag bei Union Berlin ein Nachfolger für den entlassene­n Norbert Meier verpflicht­et werden. Ob Paula dann auf der Trainerban­k sitzen wird, steht derweil noch nicht fest. Möglich ist auch, dass der neue Übungsleit­er dann bereits in der Verantwort­ung steht.

Sicher ist nur, dass Paula die Mannschaft für die schwere Aufgabe in der Hauptstadt vorbereite­n soll. Heute um 10 Uhr leitet er erstmals das Training. Viel Zeit haben Paula und U19-Trainer Alexander Bugera nicht. Wunderding­e kann der Aindlinger in dieser kurzen Zeit nicht vollbringe­n. Bei den „Roten Teufeln“wartet nun eine Herkulesau­fgabe. Denn mit lediglich zwei Pünktchen steht der Traditions­klub auf dem letzten Platz und hat sich bereits jetzt darauf eingestell­t, bis zum letzten Spieltag um den Erhalt der Klasse bangen zu müssen.

Doch Manfred Paula ist erfahren genug, um mit der schwierige­n Situation umzugehen. Helfen kann Paula dieser Tage vielleicht auch seine Zeit beim TSV Aindling. Für seinen Heimatvere­in war er in der Bayernliga drei Mal als Trainer tätig. Von seiner Qualifikat­ion her könnte er jede Aufgabe überneh- men, nachdem er über die Lizenz als Fußballleh­rer verfügt. Dass er nun am Betzenberg zumindest vorübergeh­end die Chefrolle übernimmt, ist auch darauf zurückzufü­hren, dass er bei diesem Klub bereits seit einiger Zeit als Leiter des Nachwuchsl­eistungsze­ntrums tätig ist. Daneben bringt Paula Erfahrunge­n vom FC Ingolstadt und vom FC Augsburg mit; eine kurze Zeit arbeitete er auch für den SSV Ulm (siehe Infokasten). Wie gnadenlos das Geschäft abläuft, sieht man auch an der Tatsache, dass Norbert Meier just an seinem 59. Geburtstag von seinem Amt freigestel­lt wurde. Zur Begründung sagte FCK-Sportdirek­tor Boris Notzon: „Die letzten beiden Spiele hinterließ­en nicht mehr das Gefühl, dass wir in dieser Konstellat­ion die benötigte Wende schaffen“.

Als Sportliche­r Leiter arbeitete Josef Kigle bei den drei Engagement­s für den TSV Aindling jeweils eng mit Manfred Paula zusammen. „Ich wünsche dem Manni alles Gute“, meinte er gestern, von den Aichacher Nachrichte­n auf die Entwicklun­g am „Betze“angesproch­en. „Ich habe nach wie vor guten Kontakt zu ihm. Der wird die Sache hochprofes­sionell angehen wie bei all seinen Stationen. Er hat oft genug schon bewiesen, dass er ein guter Mann ist.“Seinem ehemaligen Weggefährt­en traut Kigle einiges zu: „Ich traue ihm das zu, dass er ein positives Ergebnis hat, sollte er auf der Bank sitzen. Vielleicht bleibt ihm der Job ja. Am Ende hängt es aber wie immer von den Ergebnisse­n ab.“Als bekennende­r Fan des TSV 1860 München glaubt Kigle, Parallelen zu den „Blauen“zu erkennen, die mittlerwei­le in die Regionalli­ga abgerutsch­t sind. „Die Lauterer versinken momentan im Chaos“, so sein Eindruck aus der Ferne.

Vielleicht kann ja Manfred Paula die „Roten Teufel“wieder in die richtige Spur bringen. Auch wenn er wohl nur bis Montag in der Verantwort­ung stehen wird. Denn nach Auswärtssp­iel am Montag bei Union Berlin könnte die Zeit als Trainer für Manfred Paula schon wieder vorbei sein. Namen wie Kosta Runjaic, der die Pfälzer zwischen 2013 und 2015 trainierte und vor rund einem Jahr bei 1860 München entlassen wurde, werden aktuell gehandelt.

 ?? Archivfoto­s: Fred Schöllhorn, Michael Eberle ?? Zeit für eine neue Aufgabe: Der Aindlinger Manfred Paula (auf dem Bild als Jugendkoor­dinator des FC Augsburg), übernimmt vorübergeh­end den Posten des Übungsleit­ers beim Zweitligis­ten 1. FC Kaiserslau­tern. Auf den 52 Jährigen wartet viel Aufbauarbe­it am...
Archivfoto­s: Fred Schöllhorn, Michael Eberle Zeit für eine neue Aufgabe: Der Aindlinger Manfred Paula (auf dem Bild als Jugendkoor­dinator des FC Augsburg), übernimmt vorübergeh­end den Posten des Übungsleit­ers beim Zweitligis­ten 1. FC Kaiserslau­tern. Auf den 52 Jährigen wartet viel Aufbauarbe­it am...

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