Sie tanzt gerne in der Reihe
Schon als junges Mädchen bewegte sich Doris Tesch gerne zu Rhythmen. Heute ist die Kissingerin fünffache Deutsche und zweifache Bayerische Meisterin im Line Dance. Warum sie andere davon begeistern will
Kissing Zierlich ist Doris Tesch, aber auch durchtrainiert. Die 52-jährige Kissingerin ist eine der besten Line-Dancerinnen in ganz Deutschland. Dafür hat sie hart gearbeitet und ist viel unterwegs.
Früher reiste Tesch durch Amerika, heute geht es zum Tanzen auf Turniere in Italien,
Spanien oder Dänemark. „Jeden
Monat könnte man in Europa zu einem
Turnier fahren.
Wir nehmen an vier bis fünf Wettbewerben teil und gehen aber auch gerne zu vielen lockeren Tanzpartys, weil es uns einfach viel Spaß macht.“Manchmal sei sie mit Mitstreitern mehrere Wochenenden hintereinander unterwegs. „Meistens fahren wir zu acht, je nachdem wie meine Leute Zeit haben“, sagt Tesch und strahlt dabei. Was sie am Line Dance so reizt? „Es ist schön und man trifft sich mit fremden Leuten auf der Tanzfläche. Die Vielfalt in der Musik ist super.“Beim Line Dance tanzt man in Reihen nach vorgegebenen Choreografien zu unterschiedlichen Rhythmen – auch Countrymusik.
Trainiert wird zweimal in der Woche und die Tänzerin hofft, auch weiterhin dabei bleiben zu können, denn die Zeit wird langsam knapp neben dem Beruf. Sie ist promovierte Mathematikerin und in der Software-Branche tätig und das in einem Fulltime-Job, bei dem sie nach München pendelt.
Seit drei Jahren wohnt sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten und ihren fünf Katzen in einem Haus in Kissing mit einem wunderschönen großen Garten, den sie nach Feierabend ganz besonders genießt. Kinder hat sie keine.
Doch wie kam sie eigentlich zum Line Dance? Begonnen hat sie als Jugendliche mit der Rhythmischen Sportgymnastik beim TSV Friedberg. Ihre Mutter war übrigens ihre Übungsleiterin und hat ihr das Talent zum Tanzen quasi in die Wiege gelegt. „Später war ich dann beim Jazzdance und als der AerobicBoom vor 20 Jahren so richtig losging, wollte ich mit dabei sein und habe als Aerobic-Trainerin begonnen“, sagt Tesch. Zum Line Dance kam sie dann vor zwölf Jahren durch ihre damaligen Nachbarn, als sie noch in Königsbrunn wohnte. Sie spricht von einem „Zufall“. „Ich hab mir das angeschaut und bin hän- gengeblieben. Mir hat das Line Dance so gut gefallen“, schwärmt sie. Im Jahr 2006 gründete sie dazu einen Verein: die Wildboots.
Und dann fügte sich eines zum anderen. 2012 machte sie den Trainerschein für Country- und Westerntanz. Im gleichen Jahr wechselte sie zum SV Mering. Dort leitet sie inzwischen auch drei Line-DanceGruppen, die nach jeder Art von Musik tanzen. „Am Line Dance begeistert mich die Vielfalt der Tanzrichtungen und der Musik und auch die Vielfalt der Leute. Beruf oder Alter spielen hier keine Rolle, sondern nur das gemeinsame Hobby“, sagt sie. Am Trainerjob reize sie, die Teilnehmer zunächst in Einsteigerkursen von diesem Hobby zu begeistern. „Wenn dann der Funke übergesprungen ist, freue ich mich über die Fortschritte in Ausführung und Technik meiner Teilnehmer“, sagt Tesch, die nie stillstehen möchte. „Denn wenn man ein Ziel hat, dann verbessert man sich auch, sonst kann man sich nicht weiterentwickeln.“
Bei den Turnieren sind Stiefel mit dünner Sohle vorgeschrieben und das passende Outfit gehört auch dazu. Von diesen schönen glitzernden Kleidern hat Tesch schon so einige in ihrem Schrank. Auf Turniere geht sie seit 2008. Sie erinnert sich: „Das erste war in Frankfurt und wir fuhren aus Neugier hin. Hier zählt Technik, Ausstrahlung und Können. Bewertet wird diese Art Performance dann von einer Jury.“Doch ihre Disziplin hat sich gelohnt: Sie ist heute fünffache Deutsche Meisterin und zweifache Bayerische Meisterin.
Ihre nächsten großen Ziele? Am 7. und 8. Oktober nimmt sie erneut an den Deutschen Meisterschaften in Thüringen teil und im November steht ein internationales Turnier in Tschechien an.
So kam Doris Tesch zum Line Dance