Aichach ist jetzt Stadt am Fluss
Keine drei Wochen sind vergangen, seitdem in Aichach die neue Bahnunterführung für den Verkehr freigegeben wurde. Gestern folgte das nächste „Jahrhundertprojekt“: Der Hochwasserschutz und der Grünzug an der Paar wurden mit einem Festakt gefeiert. Für Aichach ist das tatsächlich ein Jahrhundertprojekt. Es hat das Gesicht der Stadt verändert. Der wichtigste Aspekt ist die Sicherheit vor Überflutungen, wie sie die Stadt schon mehrfach erleben musste. Die Fehler der Vergangenheit, insbesondere die Flussbegradigungen vor rund hundert Jahren, wurden nun bereinigt. Besonders positiv ist aber, dass es hier im Zusammenspiel von Freistaat und Stadt gelungen ist, das Notwendige und Nützliche mit dem Schönen und dem Naturschutz zu verbinden.
Aichach, das schon immer den Beinamen „Paarstadt“trägt, ist nun tatsächlich eine Stadt am Fluss. Während die Paar früher nur von Brücken aus zu erahnen war, ist sie nun an vielen Stellen im Stadtgebiet präsent und zugänglich. Wer im Paartalpark Aichach-Nord oder im Stadtgarten unterwegs ist, erlebt täglich, wie diese grünen Oasen mitten in der Stadt die Menschen magisch anziehen und begeistert angenommen werden. Der naturnahe Ausbau tut Flora und Fauna ebenso auf lange Sicht gut und macht die Natur erlebbar.
Die Schwierigkeiten, die auf dem Weg hierhin zu bewältigen waren, klangen gestern nur kurz an. Wasserwirtschaftsamtsleiter Ralph Neumeier, der den beteiligten Planungsbüros und Firmen dankte, merkte an, es wäre interessant, auch alle beteiligten Rechtsanwälte zu nennen, und erntete Lacher. Zu Recht gab es deshalb viel Anerkennung für die, die das Projekt ermöglicht haben, und die, die sich unermüdlich dafür eingesetzt haben, allen voran Projektleiter Konrad Schörger und Bürgermeister Klaus Habermann. Am Ende steht ein gelungenes Werk, das Aichach auf Jahrzehnte bereichert.