Kindergarten liegt gut im Zeitplan
Ein halbes Jahr nach dem Spatenstich steht der Rohbau in Obergriesbach. Im nächsten Jahr sollen hier schon die Kinder spielen. Zunächst wird die Baustelle aber winterfest gemacht
Obergriesbach Am 14. März hatten sich Planer, Ingenieure, Gäste, Mitarbeiter der Kindertagesstätte und Gemeinderäte versammelt, um den Neubau des Kinderhauses mit einem gemeinsamen Spatenstich anzustoßen. Für den Donnerstagnachmittag und damit fast genau sechs Monate später hatte Obergriesbachs Bürgermeister Josef Schwegler erneut auf die Baustelle eingeladen – diesmal zur Hebauf-Feier.
Freudig begrüßte Schwegler die zahlreichen Gäste, die sich an der Baustelle eingefunden hatten, um zu feiern, und auch, um erste neugierige Blicke in den Rohbau zu werfen. Seine Zwischenbilanz: „Bisher ist alles nach Plan gelaufen, die Organisation hat gut geklappt.“Er lobte die Zusammenarbeit und dankte den Anwohnern, die von der großen Baustelle direkt betroffen sind, für ihr Verständnis. Schweglers Ausblick: „Unser nächstes Ziel ist es, die Baustelle so schnell wie möglich winterfest zu machen.“An dieser Stelle hofft er auf Petrus’ Unterstützung. Besonders betonte Schwegler den regionalen Charakter des Bauwerks. Einige Arbeiter stammen aus der Gemeinde, andere aus der näheren Umgebung.
Auch Landrat Klaus Metzger, der als nächster Festredner das Wort ergriff, lobte: „Ihr habt eine Baustelle mit Firmen aus der Region.“„So ist’s“, schallte es daraufhin vom Dach, wo sich bereits Nikolaus Meier platziert hatte, um seinen Richtspruch zu verlesen. Doch er musste sich noch in Geduld üben. Landrat Metzger würdigte auch diesen Brauch – das traditionelle HebaufFest samt Richtspruch. Unter strahlend blauem Himmel musste er neidlos zugeben: „Herrlicher könnte der Standort in Obergriesbach nicht sein.“
Auch Stefan Schrammel ergriff das Wort, so wie es auch zum Spatenstich ein halbes Jahr vorher ge- ist. Sichtlich stolz freute er sich, vor dem Bauwerk zu stehen, das in der Umsetzung nicht ganz einfach gewesen ist. „Die erste große Hürde war bereits der Baugrund“, erinnerte Schrammel an die Anfänge. Sein Fazit nach einem Dank an das Team des Ingenieurbüros: „Wir können alle sehr zufrieden sein.“
Zufrieden war auch Nikolaus Meier, den die meisten als Zimmerer Niko kennen, und der hoch oben auf dem Dach geduldig auf seinen Einsatz wartete. Nun war er, einer von zwei Chefs der Firma Meier aus Affing, mit seinem Richtspruch an der Reihe. „Ein Kinderherz voll Freud’ und Wonne, das Aug’ so klar wie Sonnenschein, ist der Menschen schönste Sonne, ist aller Zukunftshoffnung Keim.“Mit diesen Worten begann Meier seinen Richtspruch. „Entstanden ist ein neuer Bau, an dem das Dach jetzt aufge- richt’, in Maß und Räumen ganz genau wie es dem guten Zweck entspricht“, führte er weiter aus. Zum Ende seines Richtspruchs klirrten dann gleich drei Mal die Sektgläser: Ein „Hoch“gab es auf die Architekten, auf die Maurer und Zimmererleute und auf die Gemeinde Obergriesbach.
Anschließend hatten die vielen Interessierten die Möglichkeit, durch die Baustelle zu schlendern. Cornelia Meier, die neue Leiterin des Kindergartens Obergriesbach, schritt gemeinsam mit ihren Kolleginnen durch die Gänge. Begeistert malten sie sich bereits aus, wie schön es wird und wie sehr der neue Bau ihnen die Arbeit erleichtern wird. Cornelia Meier verrät: „Die Kinder verfolgen gern die Arbeiten auf der Baustelle. Nicht alle haben einen Bezug zum Haus. Nur einige werden hier nächstes Jahr mit einziehen.“Freudig hält sie den Richtwesen spruch in Händen, den sie für den Kindergarten aufbewahren will. Auch hier zeigt sich der regionale, fast schon familiäre Charakter des Bauprojekts, denn Zimmerermeister Niko ist Cornelia Meiers Vater.