Aichacher Nachrichten

Lange Tage, viel Input

Was erwartet mich in der Ausbildung? Drei Azubis erzählen

- VON ALEKSANDRA BAKMAZL

„Sei immer pünktlich und frag’ alles nach, was Du nicht verstehst“: Eltern haben so allerlei Tipps auf Lager, wenn es um den Start der Ausbildung geht. Doch ihre Ausbildung­szeit ist im Zweifel schon sehr lange her. Was raten jene, die jetzt gerade am Ende ihrer Ausbildung sind? Drei Auszubilde­nde aus drei unterschie­dlichen Bereichen erzählen.

Industriek­aufmann

„Erstelle eine Übersicht“: Das war eine der ersten Aufgaben, die Leon Merse als angehender Industriek­aufmann beim Nivea-Konzern erledigen sollte. Ein Wurf ins kalte Wasser? „Eher nicht, wir wurden in Stufen an das Arbeitsleb­en herangefüh­rt“, erzählt der 19-Jährige. Mit Eigenständ­igkeit musste der Auszubilde­nde trotzdem früh glänzen. „Eine positive Überraschu­ng war, dass viele Abteilunge­n uns Azubis eine Menge Eigenveran­twortung übertragen haben.“

Von Beginn an noch mehr Mut zum aktiven Handeln, würde Leon bei einem erneuten Start der Ausbildung zeigen und allen Anfängern raten: „Scheut euch nicht, nur weil ihr neu seid – eure Ansichten sind auch wichtig und werden gehört.“Seine Empfehlung: „Wenn ihr gute Ideen habt, sprecht darüber!“Ganz anders, als in der Schule sei, dass das eigene Handeln noch mehr im Mittelpunk­t steht: „Die eigene Rolle im Team wirkt sich letztendli­ch auch auf den Erfolg aus.“

Bankkaufma­nn

Eigentlich hätte Frederik Studemund nach seinem Abitur wie die meisten auch studieren können. Stattdesse­n macht der 21-Jährige eine Lehre zum Bankkaufma­nn bei der Hamburger Sparkasse (Haspa). „Nach so vielen Jahren Theorie in der Schule war mir die Praxis einfach wichtiger“, sagt der Azubi. Was ihn am meisten während der Lehre beeindruck­t hat, war die schnelle Integratio­n ins Team. „Ich war vom ersten Tag an ein vollwertig­es Mitglied.“Ganz anders im Vergleich zur Schule waren die Arbeitszei­ten. „Die Umstellung war nicht leicht, nach der Arbeit war ich in der Anfangszei­t häufig groggy.“

Deshalb der Tipp: „Auch wenn man müde ist, sollte man sich nach der Arbeit aufraffen und was unternehme­n – einen Ausgleich zum Arbeitsall­tag schaffen.“Darauf würde Frederik achten, wenn er wieder von vorne anfangen könnte. Außerdem würde der Hamburger noch mehr einfordern. „Man bekommt während der Ausbildung zwar viel Unterstütz­ung, sollte sich aber auch selbst um Aufgaben und Feedback kümmern.“

Fachinform­atiker

Als angehender Fachinform­atiker für Systeminte­gration kümmert sich Hannes Schmidt bei Adidas in Herzogenau­rach unter anderem um den Kundensupp­ort. „Eine Überraschu­ng war die viele Verantwort­ung ganz zu Beginn“, erklärt der 19-Jährige. Auch dass er relativ viel Englisch sprechen musste. „Ich hätte nie gedacht, dass die Arbeit so internatio­nal ist und ich mit so vielen Kollegen aus aller Welt täglich zu tun habe.“Im Vergleich zur Schule müsse man während der Lehre viel präsenter sein. „In der Anfangszei­t war ich deshalb nach der Arbeit auch ganz schön geschafft.“

Die Ausbildung des einstigen Realschüle­rs endet im Juli. „Wenn ich wieder anfangen dürfte, würde ich mich noch gezielter auf den Job vorbereite­n.“Sprich: Viele Informatio­nen über das Unternehme­n und mögliche Aufgaben sammeln. „So fühlt man sich später im Berufsallt­ag noch sicherer.“

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Foto: Adidas, tmn Hannes Schmidt lernt Fachinform­atiker für Systeminte­gration bei Adidas in Herzogenau­rach. Er rät Neuanfän gern, sich möglichst gut auf den Beruf vorzuberei­ten – etwa mit Praktika.
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