Zimmer Service
Ganz viel Blau. Ein bisschen Grün, ein bisschen Braun. Aber vor allem ist da viel Blau, auf dem sich die Augen ausruhen können, während man so dasteht, am Geländer des kleinen französischen Balkons im zweiten Stock des Gästehauses Casa do Velho Dragoeiro, das Haus des alten Drachenbaums, auf der portugiesischen Insel Porto Santo. Mitten im Atlantik. Mitten im Blau.
Das Gästehaus ist nur wenige Meter vom Dorfplatz des kleinen Örtchens Vila Baleira entfernt. Ein paar schattige Bänkchen. Palmen. Kirche. Nur eine Handvoll Zimmer gibt es in dem kleinen gelben Häuschen. Alle bunt. Alle anders. Alle vor wenigen Jahren neu eingerichtet. Hinten im Garten plätschert Wasser eine Steinmauer hinab, daneben leuchtet das Türkis des Pools in der Sonne, murmelgroße Hummeln schweben durch die
Blumen. Ruhig ist es hier.
Im Grün des
Gartens, aber auch auf der ganzen Insel.
Viel zu tun gibt es auf
Porto Santo – etwa zwei Schiffsstunden von Madeira entfernt – nicht. Baden im Meer. Das
Haus besuchen, in dem Kolumbus gewohnt hat. Poncha trinken. Lapas essen. Macht aber nichts. Wer auf die Insel kommt, sucht ohnehin weniger Nervenkitzel, sondern angenehm träge Unaufgeregtheit. Und weil das nicht allzu viele Touristen anzieht, ist auch nicht viel los. Hotels und Restaurants gibt es auf Porto Santo nur wenige.
Eines, das bei Einheimischen sehr beliebt ist, ist das des Gästehauses. An den Wänden hängen Gemälde von lokalen Künstlern. Aus der Küche werden schwarzer Degenfisch, Oktopus-Curry oder Passionsfrucht-Windbeutel gereicht. Und durch die Fenster schweift der Blick hinaus aufs Meer. Auf ganz viel Blau. Stephanie Sartor