Blicke hinter Blumenthaler Türen
Anlässlich des zehnten Jubiläums öffnen die Blumenthaler am Sonntag alle Türen. Höhepunkt sind die Einblicke ins Hotel
Aichach Klingen Die Lamas blinzeln entspannt in die Sonne, der Geruch nach einem gebratenen Spanferkel zieht durch die Luft. Es herrscht eine ungezwungene Stimmung. Zum zehnten Geburtstag ihrer Gemeinschaft haben die Blumenthaler am Sonntag ein buntes Programm für die 1500 Besucher geboten, die über den Tag verteilt über das Schlossgelände geschlendert sind.
Im Biergarten gibt es unter den orange leuchtenden Kastanienbäumen ein Weißwurstfrühstück zur Musik des Gypsy-Jazz-Trios Allegresse, während ein paar Meter daneben ein ausgelassenes Durcheinander von Kindern im Sandkasten herumtollt.
Zu jeder vollen Stunde gibt es Führungen über das Schlossgut. Dabei geht es in die Werkstätten und Seminarräume, die Besucher erfahren vieles über die Entwicklung der Gemeinschaft seit der Gründung 2007 und kommen mit Bewohnern ins Gespräch. Wie mit Sue Wittig. Die junge blonde Frau lächelt offen, als sie den Teilnehmern der Führung von ihren „Aerial Yoga“-Kursen erzählt, die sie am Schloss anbietet. Sie arbeitet dabei mit an der Decke befestigten Tüchern. So können sich die Teilnehmer hängend bewegen. „Da verbindet sich Bewegung mit Kunst und Natur“, erklärt sie.
Am hinteren Tor locken gefüllte Gemüsekisten mit einem Besuch beim Infostand der Solidarischen Landwirtschaft. Blumenthalerin Kathrin Schaefer erklärt den Grundgedanken. Ein Landwirt oder Hof schließe sich direkt mit einer Verbrauchergemeinschaft zusammen, die für ihn die Kosten übernehme. Im Ausgleich werde die Ernte in dieser Gruppe aufgeteilt. Blumenthal übernehme hier den Part des Hofs. Unabhängigkeit, Regionalität, Schonung der landwirtschaftlichen Flächen – Vorteile gebe es unzählige.
Ein Höhepunkt für die Besucher ist das Hotel, das am Sonntag Einblicke in alle Zimmer bietet. Ein Ehepaar aus Aichach wundert sich: „Wir wussten gar nicht, dass die Zimmer thematisch gestaltet sind.“Dieses Themenspektrum ist breit gefächert. Farbenprächtig wie im Dschungel, heimeliges „Home, sweet home“, orientalische Baldachine, melancholische Lyrik, Wald und Natur – alle Räume wurde individuell von Künstlern entworfen.
Darüber hinaus gibt es einen kleinen Flohmarkt zum Hindurchschlendern, Tischzauberei und einen Auftritt des Blumenthaler Chors. Viele Besucher lassen den Besuch im Biergarten ausklingen, bei Bio-Spanferkel und Blaukraut.