Aindling springt nicht hoch genug
Die Abwehr des TSV muss im Abstiegskampf stabiler werden. Das hat das Spiel gegen Spitzenreiter Nördlingen gezeigt. Kapitän Patrick Modes will die Hoffnung auf ein Comeback in diesem Herbst nicht aufgeben
Aichach Friedberg Die Erkenntnis ist gewiss nicht neu: Der TSV Aindling kämpft um den Erhalt der Fußball-Landesliga Südwest. Am Sonntagabend hat sich die Situation noch einmal um ein Stück verschlechtert. Das 2:3 gegen Nördlingen war die fünfte Heimniederlage im sechsten Auftritt. Und Thomas Wiesmüller steht nach vier Partien als Trainer mit sechs Punkten da.
Dass es sich beim Spitzenreiter aus dem Ries um ein bärenstarkes Team handeln würde, das war nicht allein Josef Kigle von vornherein bewusst. Der Sportliche Leiter nannte diesen Grund für das Resultat: „Wir haben drei Fehler zu viel gemacht. Da müssen sich unsere Abwehrspieler schon fragen, was sie da gemacht haben.“Und dann sprach der Funktionär Klartext in Richtung Mannschaft: „Wenn wir die Fehler in unserer Abwehr nicht abstellen, dann kommen wir da hinten nicht raus.“Trainer Wiesmüller urteilte in ähnlicher
Weise: „Wir hatten bisher ein Spiel, wo wir hinten katastrophale Dinge machen. Das war heute.“Die Rote Karte für einen Nördlinger vor dem Ende der ersten Halbzeit war der Auslöser längerer Diskussionen, in denen nicht selten der Schiri schlecht wegkam. Auch der Aindlinger Trainer vertrat die Auffassung, Gelb wäre hier als Strafe ausreichend gewesen. Sein Nördlinger Kollege Andreas Schröter lobte die Entwicklung im Team der Hausherren, das nun variabler auftrete als noch vor einigen Wochen.
Wenn die Erfolge ausbleiben oder sich nur selten einstellen, dann richtet sich der Blick nicht zuletzt auch auf die Kicker, die aufgrund von Verletzungen nicht zur Verfügung stehen. Thomas Kubina fehlte am Sonntag wegen Hüftproblemen. Kapitän Patrick Modes wäre ge- setzt, wenn es die Gesundheit zuließe. Wiesmüller kann sich nicht so recht vorstellen, dass er den etatmäßigen Kapitän in diesem Jahr noch aufs Feld schicken wird. Wegen einer einzigen Partie jedenfalls will er ihn im November nicht mehr aufbieten. Und so lange wird es wohl dauern, ehe Modes wieder ernsthaft zu einem Thema wird.
Die Schiene am linken Fuß, wo das Syndesmoseband gerissen war, ist jetzt weg, am gestrigen Montag stand noch mal ein Arztbesuch an. Nun können die Rehamaßnahmen starten, die sich über Wochen hinziehen werden. Dann erst ist an systematisches Fußballtraining zu denken. Nicht auszuschließen, dass zu diesem Zeitpunkt bereits der erste Schnee die Winterpause einläutet. „Normalerweise wird so was operiert“, sagt Modes, der verständlicherweise die Hoffnung auf ein Comeback in absehbarer Zeit noch nicht aufgegeben hat: „Vielleicht geht es noch dieses Jahr.“
Mit Verletzungssorgen haben auch andere Teams zu kämpfen. Bestes Beispiel ist der TSV Hollenbach in der Bezirksliga Nord. Zwar kehrten beim Auswärtsspiel in Ehekirchen wieder ein paar Spieler zurück in den Kader, doch von der Topform waren die angeschlagenen Kicker weit entfernt. Resultat war ein 0:4, wodurch sich der TSV nach vier sieglosen Spielen der Abstiegszone nähert. Noch näher am Abgrund ist derzeit der BC Adelzhausen. Auch die Elf vom Römerweg ist seit vier Spielen ohne Sieg und kämpft mit einigen Verletzten. Wirklich zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf kann nur der VfL Ecknach sein. Mit zwölf Punkten liegt der Aufsteiger auf Platz sieben. Wären da nicht die Heimschwäche und die unnötigen Gegentreffer in der Schlussviertelstunde, könnten die Ecknacher sogar noch weiter oben stehen. Nicht umsonst hielt Abteilungsleiter Johannes Erbe fest: „Generell sind wir in der Bezirksliga angekommen. Wir spielen mannschaftlich total konzentriert, fokussiert und geschlossen.“