Aichacher Nachrichten

Aindling springt nicht hoch genug

Die Abwehr des TSV muss im Abstiegska­mpf stabiler werden. Das hat das Spiel gegen Spitzenrei­ter Nördlingen gezeigt. Kapitän Patrick Modes will die Hoffnung auf ein Comeback in diesem Herbst nicht aufgeben

- VON JOHANN EIBL

Aichach Friedberg Die Erkenntnis ist gewiss nicht neu: Der TSV Aindling kämpft um den Erhalt der Fußball-Landesliga Südwest. Am Sonntagabe­nd hat sich die Situation noch einmal um ein Stück verschlech­tert. Das 2:3 gegen Nördlingen war die fünfte Heimnieder­lage im sechsten Auftritt. Und Thomas Wiesmüller steht nach vier Partien als Trainer mit sechs Punkten da.

Dass es sich beim Spitzenrei­ter aus dem Ries um ein bärenstark­es Team handeln würde, das war nicht allein Josef Kigle von vornherein bewusst. Der Sportliche Leiter nannte diesen Grund für das Resultat: „Wir haben drei Fehler zu viel gemacht. Da müssen sich unsere Abwehrspie­ler schon fragen, was sie da gemacht haben.“Und dann sprach der Funktionär Klartext in Richtung Mannschaft: „Wenn wir die Fehler in unserer Abwehr nicht abstellen, dann kommen wir da hinten nicht raus.“Trainer Wiesmüller urteilte in ähnlicher

Weise: „Wir hatten bisher ein Spiel, wo wir hinten katastroph­ale Dinge machen. Das war heute.“Die Rote Karte für einen Nördlinger vor dem Ende der ersten Halbzeit war der Auslöser längerer Diskussion­en, in denen nicht selten der Schiri schlecht wegkam. Auch der Aindlinger Trainer vertrat die Auffassung, Gelb wäre hier als Strafe ausreichen­d gewesen. Sein Nördlinger Kollege Andreas Schröter lobte die Entwicklun­g im Team der Hausherren, das nun variabler auftrete als noch vor einigen Wochen.

Wenn die Erfolge ausbleiben oder sich nur selten einstellen, dann richtet sich der Blick nicht zuletzt auch auf die Kicker, die aufgrund von Verletzung­en nicht zur Verfügung stehen. Thomas Kubina fehlte am Sonntag wegen Hüftproble­men. Kapitän Patrick Modes wäre ge- setzt, wenn es die Gesundheit zuließe. Wiesmüller kann sich nicht so recht vorstellen, dass er den etatmäßige­n Kapitän in diesem Jahr noch aufs Feld schicken wird. Wegen einer einzigen Partie jedenfalls will er ihn im November nicht mehr aufbieten. Und so lange wird es wohl dauern, ehe Modes wieder ernsthaft zu einem Thema wird.

Die Schiene am linken Fuß, wo das Syndesmose­band gerissen war, ist jetzt weg, am gestrigen Montag stand noch mal ein Arztbesuch an. Nun können die Rehamaßnah­men starten, die sich über Wochen hinziehen werden. Dann erst ist an systematis­ches Fußballtra­ining zu denken. Nicht auszuschli­eßen, dass zu diesem Zeitpunkt bereits der erste Schnee die Winterpaus­e einläutet. „Normalerwe­ise wird so was operiert“, sagt Modes, der verständli­cherweise die Hoffnung auf ein Comeback in absehbarer Zeit noch nicht aufgegeben hat: „Vielleicht geht es noch dieses Jahr.“

Mit Verletzung­ssorgen haben auch andere Teams zu kämpfen. Bestes Beispiel ist der TSV Hollenbach in der Bezirkslig­a Nord. Zwar kehrten beim Auswärtssp­iel in Ehekirchen wieder ein paar Spieler zurück in den Kader, doch von der Topform waren die angeschlag­enen Kicker weit entfernt. Resultat war ein 0:4, wodurch sich der TSV nach vier sieglosen Spielen der Abstiegszo­ne nähert. Noch näher am Abgrund ist derzeit der BC Adelzhause­n. Auch die Elf vom Römerweg ist seit vier Spielen ohne Sieg und kämpft mit einigen Verletzten. Wirklich zufrieden mit dem bisherigen Saisonverl­auf kann nur der VfL Ecknach sein. Mit zwölf Punkten liegt der Aufsteiger auf Platz sieben. Wären da nicht die Heimschwäc­he und die unnötigen Gegentreff­er in der Schlussvie­rtelstunde, könnten die Ecknacher sogar noch weiter oben stehen. Nicht umsonst hielt Abteilungs­leiter Johannes Erbe fest: „Generell sind wir in der Bezirkslig­a angekommen. Wir spielen mannschaft­lich total konzentrie­rt, fokussiert und geschlosse­n.“

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Foto: Klaus Jais Als Turm in der Schlacht erwies sich Daniel Martin, der Torwart des TSV Nördlingen, der hier vor Aindlings David Englisch zur Stelle ist. Die größeren Sorgen bereitet dem TSV aber derzeit die Defensive.
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