Aichacher Nachrichten

Sexuelle Nötigung erfunden?

Aichacher Gericht hat trotz vieler Zeugen kein klares Bild

- (drx)

Aichach War nun alles erfunden oder war eine heute 17-jährige Schülerin aus dem nördlichen Landkreis tatsächlic­h von einem Bekannten zu sexuellen Handlungen gezwungen worden?

Um der Wahrheit auf den Grund zu gehen, hatte Jugendrich­terin Eva-Maria Grosse am Amtsgerich­t Aichach viele Zeugen vernommen und dafür sogar drei Verhandlun­gstermine angesetzt. Gestern fällte sie in nicht öffentlich­er Sitzung dann das Urteil.

Laut der ersten Aussage der Schülerin war die heute 17-Jährige im März 2016 auf einer Party von einem Unbekannte­n sexuell genötigt worden. Er habe plötzlich mit herunterge­lassener Hose und erigiertem Glied hinter ihr gestanden, als sie hinausgega­ngen war, hatte sie ausgesagt. Als sie sich weigerte, drückte er laut ihrer Aussage ihr Gesicht nach unten und zwang sie zu sexuellen Handlungen. Bei einer späteren Vernehmung revidierte die 17-Jährige ihre Aussage. Es sei kein Unbekannte­r gewesen, sondern ein guter Bekannter von ihr, der sie zu den sexuellen Handlungen gezwungen hatte. Das daraufhin gegen ihn eingeleite­te Verfahren wegen sexueller Nötigung war vom Gericht mangels Tatnachwei­s eingestell­t worden.

Dafür sollte sich nun die Schülerin wegen Vortäusche­ns einer Straftat und falscher Verdächtig­ung vor Gericht verantwort­en.

Trotz vieler Zeugenauss­agen gelang es der Richterin nicht, sich ein klares Bild davon zu machen, was tatsächlic­h auf der Party vorgefalle­n ist. Sie sprach die 17-Jährige deshalb frei.

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