Aichacher Nachrichten

Sind die Gemeindege­bäude gut versichert?

Aindling macht eine Bestandsau­fnahme seiner Immobilien und entscheide­t dann, wo noch mit Policen nachgerüst­et werden muss. Auch was die Stellplätz­e bei Neubauten angeht, soll sich etwas ändern

- VON ULRIKE EICHER

Aindling Sind die Gebäude der Marktgemei­nde in Zeiten zunehmende­r Umweltkata­strophen gut genug versichert? Mit dieser Frage hat sich der Rat in seiner Sitzung vom Dienstag beschäftig­t und beschlosse­n, in einigen Fällen womöglich nachzubess­ern. Dazu sollen zunächst einmal Versicheru­ngsprämien abgefragt und Kosten verglichen werden.

Hintergrun­d sind neue Versicheru­ngen gegen sogenannte Elementars­chäden, die inzwischen angeboten werden. Wie Walter Krenz, Geschäftss­tellenleit­er der Verwaltung­sgemeinsch­aft Aindling, erläutert, handelt es sich dabei um Schäden, die durch Starkregen, Überschwem­mung, Kanalrücks­tau, Hochwasser, Schneedruc­k, Lawinen, Erdrutsch, Erdsenkung, Erdbeben oder durch einen Tornado entstanden sind. Vor diesem Hintergrun­d habe die Bayerische Staatsregi­erung entschiede­n, dass Unwetterop­fer ab Juli 2019 keine staatliche­n Soforthilf­en mehr erhalten, wenn das betroffene Gebäude mit Hausrat versicherb­ar gewesen wäre.

Eine Elementarv­ersicherun­g hat bislang nur das Rathaus. Ein Angebot dafür soll laut Beschluss auch für die Aindlinger Grundschul­e mit Hort eingeholt werden, die 2012 generalsan­iert wurde. Sie liegt an einem Hang und hat im Keller einen hochwertig­en Turnraum wie auch Elektronik und Server. Gleichzeit­ig haben die unteren Räume große Fenster in einem Lichtgrabe­n. „Wenn der bei Starkregen mit Wasser volllaufen würde, dann wäre der Schaden groß“, sagt Krenz.

Elementarv­ersicherun­gen seien aber auch recht teuer, wendet Bürgermeis­ter Tomas Zinnecker in der Sitzung ein: „Wir müssen uns immer überlegen, ob sich das rechnet.“Den größten Nachholbed­arf sehen die Räte bei der Absicherun­g der Gebäude gegen Sturm- und Hagelschäd­en – etwa beim Feuerwehrh­aus Pichl, beim Bauhof, bei den Leichenhäu­sern, den Kirchtürme­n, der Kläranlage und dem Wasserwach­thaus Sand. Dafür sollen nun spezielle, klassische Einzelpoli­cen angefragt werden.

Thema war auch die Parkplatzs­ituation im Ort. Aindling will eine neue Stellplatz­satzung erlassen. Das hat der Marktgemei­nderat mit drei Gegenstimm­en beschlosse­n. Darin ist geregelt, wie viele Stellplätz­e bei Neubauten nötig sind – für Einfamilie­nhäuser zum Beispiel sollen es nach dem Willen der Räte zwei bis drei sein. Die Verwaltung ist damit beauftragt, weitere Details auszuarbei­ten. Aindling hatte früher bereits eine solche Satzung, sie wurde aber im Gemeindera­t einstimmig aufgehoben. Seitdem greift für Neubauten im innerörtli­chen Bereich nur mehr eine allgemeine staatliche Regelung, die Walter Krenz zufolge aber zu großzügig sei: „Denn gerade dort ist der Parkdruck ja besonders hoch, es fehlen oft Plätze.“In Neubaugebi­eten kann die Gemeinde die Anzahl der Stellplätz­e hingegen über den Bebauungsp­lan festlegen – dort sind es deshalb meist mehr. „Das ist ungleich, da sehe ich ein Problem“, sagt Bürgermeis­ter Zinnecker in der Sitzung.

Eine weitere Änderung ergibt sich für das Baugebiet „Am Erlberg“in Aindling: Wie die Gemeinderä­te mit einer Gegenstimm­e beschlosse­n haben, soll der dort ge2012 plante Nußbaumweg in Walnussweg umbenannt werden. Der Grund: In Todtenweis, das dieselbe Postleitza­hl wie Aindling hat, gibt es bereits einen Nußbaumweg. „Da ist die Verwechslu­ngsgefahr groß“, sagte Zinnecker. Weil das Gebiet gerade erst bebaut werde, könne man die Straße noch relativ problemlos umbenennen.

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Fotos: Ulrike Eicher Braucht die Aindlinger Grundschul­e einen besseren Versicheru­ngsschutz gegen Naturkatas­trophen? Das prüft die Marktgemei­nde gerade.
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Der Bauhof (rechts) ist bislang nicht gegen Schäden durch Leitungswa­sser, Sturm und Hagel versichert. Das alte Feuerwehrh­aus dagegen ist ausreichen­d versichert.
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