Die Kanzlerin triumphiert
Zu „Seehofer gerät schwer unter Druck“(Seite 1) vom 27. September:
Dass der CSU-Vorsitzende jetzt dafür abgestraft werden soll, dass ihm bei den Bundestagswahlen die Quadratur des Kreises misslungen ist, entbehrt nicht einer gewissen menschlichen Tragik, passt aber genau in das machiavellistische Kalkül der CDU-Vorsitzenden. Sie hat die wertkonservative Schwesterpartei in Berlin mit SPD- und Grünen-Politik links bzw. rechts liegen gelassen und damit das schlechte Wahlergebnis der in die Koalition eingebundenen CSU und das gute der AfD, die wesentliche CSU-Themen in Bayern und im Bund pointierter vertreten konnte, maßgeblich mit zu verantworten. Die Bundeskanzlerin aber triumphiert, der bayerische Ministerpräsident steht als Verlierer da. Wenn die CSU nicht aufpasst, wird sie von Merkel genauso beschädigt wie seinerzeit die FDP und jetzt die SPD.
Dr. Paul Fischer,
Wundenlecken ist bei fast allen Politikern angesagt. Die größten Wahlverlierer sind jedoch die Wähler der SPD. Anstatt sich für deren Interessen einzusetzen, heißt es wie in NRW: April, April, wir schmollen. Hier helfen auch keine Ausreden.
Karl J. Hertle, Nördlingen zu „Und was wird aus Gabriel?“(Bundestags
wahl) vom 27. September
Augsburg