Tiefs i Norden
Beim 107. Derby zwischen Hambnd Bremen steht viel auf dem Spiel
Der Herbst ist eine stürmische Zeit. Im Norden der Republik merkt man das derzeit besonders: In Hamburg und Bremen weht schon nach wenigen Spieltagen ein ganz schön rauer Wind. Das 107. Nordderby in der Bundesliga – keine Begegnung wurde häufiger ausgetragen – ist ein Kellerduell. Mal wieder. Der Hamburger SV als 15. empfängt den 17. aus Bremen. Für die stolzen Klubs ist es eine wegweisende Partie.
An der Elbe hoffte man zu Beginn der Spielzeit insgeheim, vielleicht einmal nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Der Saisonauftakt gegen den FCA konnte glücklich gewonnen werden. Wobei: Schon die Umstände dieses Sieges hätten vielleicht für erste Sorgenfalten sorgen sollen: Nicolai Müller hatte seinen Treffer nach einer Viertelstunde etwa ausgiebig gefeiert und war nach se Jubelsprung derart unglücklich gela dass er sich einen Kreuzbandriss zu Sechs Monate Pause, ein teuer erka Dreier. Auch ohne den Torschütze lang im zweiten Spiel eine weiterer folg, in Köln siegte der HSV mit 3:1. Nacht lang grüßte man sogar von der bellenspitze.
Dann startete eine Verletztenmisere sich gewaschen hat: Neben Müller f zuletzt unter anderem auch Aaron H Filip Kostic sowie Sven Schipplock und damit fast die gesamte OffensivKreativabteilung. Die Folge: Nach zweiten Spieltag gelang den Hambur kein Torerfolg mehr, die vergang vier Partien gingen allesamt verloren Lage ist ernst, weiß auch Torhüter C tian Mathenia: „Ganz klar: Jetzt ste
wir in der Krise. Wenn man in vier Spielen zehn Buden kassiert und keine macht, ist das frustrierend.“Vorne geht nichts zusammen, hinten agiert man unkonzentriert – eine fatale Kombination.
Sechs Partien, ein Punkt
Sportchef Jens Todt relativiert noch: „Wir haben schon Schlimmeres erlebt als eine Negativserie zu Beginn der Saison. Das Wichtigste ist, dass die Mannschaft den Glauben nicht verliert. Wir dürfen uns jetzt noch keine Rucksäcke aufschnallen.“Der HSV hat vor allem bereits üblere Negativserien am Anfang einer Punktrunde hingelegt: Vor einem Jahr stand man mit nur einem Pünktchen nach sechs Begegnungen ganz unten drin, nicht viel besser lief es 2014/15 und 2013/14, als man zum selben Zeitpunkt lediglich zwei beziehungsweise vier Zähler gesammelt hatte. Neben der Tatsache, dass man trotz der vielen Startschwierigkeiten bisher noch immer dem Abstieg entgehen konnte, spendet derzeit vor allem eines Trost: Der alte Rivale aus Bremen steht noch schlechter da.
Nur drei Punkte aus drei Remis holte bisher der Klub von der Weser. Dennoch ist die Stimmung besser als in der anderen Hansestadt. Niklas Moisander, der schmerzlich vermisste und zuletzt gegen Freiburg zurückgekehrte Innenverteidiger, betont: „Wir wissen, dass wir die Situation drehen werden. Ich habe volles Vertrauen in die Klasse unserer Mannschaft. Die haben wir gegen Schalke gesehen und jeweils in der zweiten Halbzeit in Wolfsburg und gegen Freiburg.“Für beide Mannschaften geht es also am Samstag darum, den Bock umzustoßen. Schließlich kann ein Erfolg im Derby für ein Zwischenhoch sorgen.