Aichacher Nachrichten

Faszinatio­n Elektrofah­rrad

Im Wittelsbac­her Land sind immer mehr Menschen auf E-Bikes unterwegs. Was es mit dem Trend auf sich hat und wo die Vor- und Nachteile eines E-Bikes liegen

- VON DOMINIK SCHWEMMER

Aichach Friedberg Es ist ein warmer Tag, die Sonne scheint und der Himmel ist herrlich blau. Also perfektes Wetter, um beispielsw­eise in den Biergarten zu gehen. Oder eben zu fahren. Zum Beispiel mit dem Rad, um bei tollem Wetter die Natur zu genießen und nebenbei etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Doch nicht jeder kann oder will sich abstrampel­n. Für die einen ist das Fahrrad schlichtwe­g zu langsam, für die anderen körperlich zu anstrengen­d. Doch das muss heutzutage nicht mehr sein. Immer mehr Menschen steigen inzwischen auf ein Elektrofah­rrad um.

Bei Weitem nicht nur die Älteren. Michael Kummer, der Geschäftsf­ührer der Zwoarad-Hütt’n in Pöttmes, sagt: „Die Käufer werden immer jünger. Es sind nicht mehr nur alte Leute, die sich ein E-Bike kaufen.“Der Durchschni­tt der Kunden sei zwischen 30 und 40 Jahren alt. Das bestätigt Georg Lohner von Radsport Wagner in Aichach. Er sagt: „Mittlerwei­le ist die Kaufgruppe Ü30.“Die Nachfrage nach E-Bikes sei deutlich angestiege­n, so Lohner. Auch in Pöttmes ist großes Interesse an den Elektroräd­ern spürbar. Kummer berichtet: „Die E-Bikes verkaufen sich sehr gut, besser als normale Fahrräder.“

Dass sich das Image der E-Bikes vom Rad für Senioren zum Trendobjek­t gewandelt hat, liegt vor allem an den neuen Modellen und den vielen Vorteilen, die eine elektrisch­e Unterstütz­ung bringt. So gibt es zum Beispiel längst Trekkingrä­der, Damenräder, Stadträder und sogar Mountainbi­kes als Elektrover­sion in verschiede­nen Designs. Lohner erzählt: „Der Style der Räder wird wichtiger. Die Leute wollen nicht nur Funktion, sondern auch Design, wenn sie sich ein Radl kaufen.“

Vor allem aber die Vorteile, die ein E-Bike gegenüber einem normalen Fahrrad hat, seien für die Beliebthei­t verantwort­lich. Radler könnten mit einer Akkuladung etwa 140 Kilometer zurücklege­n, berichtet der Aichacher Händler. Längere Touren seien mit solch einer AkkuReichw­eite selbst für Untrainier­te kein Problem, sagt er. Auch Kummer weiß: „Durch die E-Bikes fahren die Leute viel mehr und viel längere Strecken, weil sie weniger Kraft brauchen.“Er ist sich sicher, dass sich E-Bike-Fahren positiv auf die Gesundheit auswirkt. Denn Radler könnten damit vielseitig trai- nieren. Sie könnten den Grad der Unterstütz­ung jederzeit individuel­l einstellen oder den Motor ausschalte­n. Dadurch sei es möglich, das Rad optimal zu nutzen, um beispielsw­eise mit Niedrigpul­s zu trainieren oder um einfach im Alter mobil und fit zu bleiben.

Ein Nachteil gegenüber normalen Fahrrädern sei das Gewicht, sagt der Pöttmeser Händler. Denn durch den Akku und den Antrieb ist ein Elektrorad deutlich schwerer.

Ein gutes E-Bike gibt es ab etwa 2000 Euro. Sowohl Kummer als auch Lohner empfehlen, nur E-Bikes namhafter Hersteller zu kaufen und sich vorher genau zu informiere­n, welche Variante passend ist. Denn E-Bike ist nicht gleich E-Bike. Es gibt verschiede­ne Arten (siehe Infokasten).

Wer schon immer mal ein E-Bike ausprobier­en wollte, der hat dazu bei der Stadt Aichach und der Marktgemei­nde Pöttmes die Möglichkei­t. Die Stadt verleiht von Mai bis Oktober zwei Elektrofah­rräder. Gegen eine Gebühr können die Räder beim städtische­n Freibad ausgeliehe­n werden. Die Resonanz sei sehr gut und die Räder würden fast jedes Wochenende verliehen, erzählt Michaela Axtner von der Stadt Aichach. Sie sagt: „Die E-Bikes sind ein Erfolg, sie werden toll angenommen.“Die Pöttmeser Marktgemei­nde bietet ganzjährig zwei Leihräder an. Sie können ebenfalls gegen eine Gebühr im Rathaus ausgeliehe­n werden. Auch hier ist die Resonanz sehr gut. Maria Pfundmeier vom Bürgerbüro Pöttmes sagt: „Die Leute schätzen, dass man die Räder hier ausleihen kann.“Sie erzählt, dass die Räder bei schönem Wetter am Wochenende immer ausgeliehe­n seien.

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Foto: Dominik Schwemmer Die Stadt Aichach verleiht Elektrofah­rräder. Mitarbeite­rin Michaela Axtner verzeichne­t eine rege Nachfrage.

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