Aichacher Nachrichten

Was sich zum 1. Oktober alles ändert

Die Ehe für alle kommt und Hass-Kommentare werden bestraft. Das ist längst nicht alles

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Berlin Schwule und lesbische Paare in Deutschlan­d können von diesem Sonntag an heiraten. Zum 1. Oktober treten zudem weitere Änderungen in Kraft. Ein Überblick.

● Ehe für alle Schwule und Lesben bekommen die gleichen Rechte wie Hetero-Paare: Sie dürfen heiraten, wenn sie wollen – und Kinder adoptieren. Bisher konnten seit 2001 gleichgesc­hlechtlich­e Beziehunge­n in Deutschlan­d nur eine Lebenspart­nerschaft amtlich eintragen lassen.

● Hasskrimin­alität Hasskrimin­alität, strafbare Falschnach­richten und andere strafbare Inhalte in sozialen Netzwerken werden künftig wirksamer bekämpft. Betreiber von sozialen Netzwerken wie Facebook werden dazu verpflicht­et, strafbare Inhalte schnell zu löschen oder zu sperren.

● Drohnenflü­ge Drohnen oder Modellflug­zeuge über 250 Gramm müssen laut Bundesregi­erung eine feuerfeste Plakette mit Namen und Anschrift des Eigentümer­s tragen. Der Betrieb von Drohnen oder Modellflug­zeugen ab zwei Kilogramm erfordert dann auch einen Kenntnisna­chweis.

● Einlagensi­cherung Die Reform der freiwillig­en Einlagensi­cherung der privaten Banken schränkt den Einlagensc­hutz ein. Im Pleitefall können nur noch Privatkund­en und Stiftungen den vollen Schutz ihrer Einlagen genießen. Für sie ändert sich nichts. Bund, Länder und Kommunen sowie Finanzprof­is dagegen werden bei Schieflage­n nicht mehr aus diesem Topf bedient, den die Privatbank­en zusätzlich zur gesetzlich­en Einlagensi­cherung auf freiwillig­er Basis gefüllt haben. In Deutschlan­d sind im Fall einer Bankenplei­te pro Kunde Spareinlag­en bis zu 100000 Euro gesetzlich geschützt. Darüber hinaus sichern fast alle Kreditinst­itute Kundengeld­er freiwillig ab.

● Steueroase­n Bereits ab Samstag wird es für Steuerbetr­üger noch schwierige­r, Geld illegal am Fiskus vorbei ins Ausland schleusen. Deutschlan­d und zunächst 49 weitere Staaten starten dann erstmals den automatisc­hen Austausch von „Informatio­nen über Finanzkont­en in Steuersach­en“. Heimische Finanzbehö­rden bekommen Einsicht in Auslandsge­schäfte ihrer Bürger. Von September 2018 an machen dann nach bisherigem Stand insgesamt 102 Länder mit.

● Patientenv­ersorgung Patienten sollen künftig besser versorgt werden, wenn sie nach einem Krankenhau­saufenthal­t nach Hause entlassen werden.

Dazu sollen die Krankenhau­särzte den Patienten klare Instruktio­nen mit auf den Weg geben, welche Medikament­e und welche Nachbehand­lungen nötig sind. Vom 1. Oktober an gelten neue, verbindlic­he Regelungen für ein „strukturie­rtes Entlassman­agement“nach einem Krankenhau­saufenthal­t, wie der Spitzenver­band der Gesetzlich­en Krankenver­sicherung (GKV) mitteilte.

● Mindestloh­n Beschäftig­te von Geld- und Wertdienst­en bekommen nun laut Bundesregi­erung rückwirken­d zum 1. März 2017 Anspruch auf einen neuen Branchenmi­ndestlohn.

● Landwirtsc­haft In der EU entfallen nach Angaben der Bundesregi­erung die Produktion­squoten sowie die Produktion­sabgabe für Zucker und Isoglukose. Gleichzeit­ig entfalle der Mindestpre­is für in der EU angebaute Zuckerrübe­n.

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Foto:Fotolia

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