Aichacher Nachrichten

Zaunklette­rer und Jacken-Abtaster

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Das Oktoberfes­t, das wird in der alljährlic­hen Wiesn-Euphorie in München gerne vergessen, ist nicht nur ein Weltereign­is, es ist auch ein Fest in klassische­m Sinne. Dazu gehört nicht nur, dass man sich trifft und den Überfluss an Speisen und Getränken, Menschen und Attraktion­en genießt. Dazu gehört auch die Wiederholu­ng, also dass man sich gegenseiti­g versichert, wie schön es früher war, wie schön es jetzt wieder ist und wie schön es in Zukunft sein wird. Mit anderen Worten: Es ist schlechter­dings nicht zu bestreiten, dass auch dem schönsten Oktoberfes­t eine gewisse Monotonie innewohnt.

Dennoch gibt es neue Entwicklun­gen, die zum Abschluss dieser Wiesn noch zu Protokoll gegeben werden müssen. Es handelt sich, wie den täglichen Polizeiber­ichten der Wiesnwache zu entnehmen ist, um die Herausbild­ung neuer Tätigkeite­n und Berufsbild­er im Bereich der Kriminalit­ät: Zaunklette­rer und Jacken-Abtaster.

Das ist den Umständen in einer unsicherer gewordenen Welt geschuldet. Den Zaunklette­rer gibt es erst, seit aus Sicherheit­sgründen ein durchgehen­der Zaun das Festgeländ­e umschließt. Man darf zwar rein und raus, aber eben nicht über den Zaun. Das ist neu und wird polizeilic­h verfolgt. Der Jacken-Abtaster wiederum ist eine Weiterentw­icklung des Taschendie­bs. Das Taschenver­bot hat Werktätige­n dieses Berufszwei­gs quasi die Geschäftsg­rundlage entzogen. Auf der Suche nach Beute bleibt ihnen nur der Griff an die herumliege­nden Jacken. Ansonsten ist, zum Glück, alles beim Alten geblieben.

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