Abriss der alten Ladehöfe beginnt
Der Stadtrat macht den Weg frei für zwei Bauprojeke der Firma Aurelis in der Nähe des Hauptbahnhofs. Was die Pläne beinhalten und wie der Zeitplan aussieht
Zwei große Bauprojekte in der Nähe des Hauptbahnhofs kommen jetzt in die Gänge. Mit „Vivo“und „Allegro“, so die Namen der Projekte, werden die beiden abschließenden Bauabschnitte des Beethovenparks realisiert. Es handelt sich dabei um das brachliegende Areal am inneren und mittleren Ladehof. Die Aurelis Real Estate ist Grundstückseigentümerin. Sie kann ihr Vorhaben nun anpacken, weil der Stadtrat den Bebauungsplan gebilligt hat.
Aurelis will bereits im Oktober mit den Abrissarbeiten auf dem Gelände beginnen. In den kommenden Wochen werden sukzessive die alten Ladehöfe entlang der Bahntrasse sowie das ehemalige Bundespolizeirevier geräumt und zurückgebaut. Die Gebäude stehen bereits leer. „Das Areal hat für Augsburg eine hohe städtebauliche Bedeutung“, sagt Stefan Wiegand, Geschäftsführer der Aurelis Region Süd, „daher wollen wir das Projekt nach Abschluss des Bebauungsplanverfahrens in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden zügig vorantreiben.“Bereits im kommenden Jahr plant die Aurelis das Areal zu erschließen und baureif zu machen. Der Hochbau kann 2019 beginnen.
Der Abriss der Ladehöfe ist der erste Schritt zur Realisierung von „Vivo“(innerer Ladehof) und „Allegro“(mittlerer Ladehof). Sie bilden den abschließenden Bauabschnitt des Beethovenparks, mit rund 80 000 Quadratmetern Bruttobauland eine der größten Projektentwicklungen in der Augsburger Innenstadt. Im neuen Dienstleistungsquartier „Vivo“, das unmittel- bar an das Bahnhofsareal anschließt, sind insgesamt 14 500 Quadratmeter für Büro, Gastronomie und kleinteiligen Einzelhandel vorgesehen. Die Bebauung wird entlang der Bahntrasse realisiert und bildet nach Angaben des Unternehmens das städtebauliche Rückgrat der Fläche. Im angrenzenden Bauabschnitt „Allegro“entstehen 23 000 Quadratmeter Wohnfläche, die sich gemäß Bebauungsplan auf insgesamt sieben Punkthäuser sowie eine Häuserzeile entlang der Bahntrasse verteilen. So wird es in der Nähe zur Innenstadt etwa 250 neue Wohneinheiten geben. Auch eine fünfgruppige Kindertagesstätte ist in der Planung vorgesehen.
„Vivo“und „Allegro“schließen an den ersten Bauabschnitt „Andante“an und runden den Beethovenpark zwischen dem Beethoven- und Bismarckviertel ab. Die 300 Wohnungen und Studentenapartments in „Andante“sind bereits fertiggestellt und vollständig vermietet. Alle Baufelder sind verkehrstechnisch erschlossen. Im Bereich von „Vivo“entsteht ein Busbahnhof. Außerdem wird sich ein begrünter Rad- und Fußweg durch den gesamten Beethovenpark ziehen, der sich vor dem Bahnhof zur Promenade erweitert. Der Fahrradparkplatz bleibt erhalten. Dass der Beethovenpark die Lebensqualität in der Innenstadt erhöht, steht für Wiegand außer Frage: „Die exzellente Lage und der hohe Grünflächenanteil machen den Beethovenpark zu einem lebenswerten Wohnquartier und einem attraktiven Standort für Dienstleistungen und Einzelhandel.“
In der Sitzung des Stadtrats kam das Bauprojekt zur Sprache. Die Sechser-Ausschussgemeinschaft hatte beantragt, dass beim geplanten Wohnungsbau mindestens 30 Prozent an gefördertem Wohnbau zu berücksichtigen sind. Baureferent Gerd Merkle (CSU) wies darauf hin, dass die Verträge bereits notariell besiegelt seien. Der Gesamtplan stamme aus dem Jahr 2010. Allerdings gebe es gemäß den Vereinbarungen Wohnraum, der unter sozialen Aspekten den Wünschen der Ausschussgemeinschaft entspreche. Man habe eine „sozialgerechte Bodennutzung“vereinbart. So errichten kirchliche Institutionen mehrere Gebäude.
Stefan Quarg (SPD) verwies zudem auf den geplanten Kindergarten und das Studentenwohnheim. Die Ausschussgemeinschaft ließ sich überzeugen, sie zog ihren Antrag zurück.